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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Bauernhaus zu hängen und glitzerte leicht rötlich.
    Mary-Lynnette gab sich gar nicht erst mit dem klapprigen Tor ab. Sie ging zu einer Stelle hinter den Brombeerbüschen, wo der Holzzaun umgefallen war.
    Das Farmhaus glich ihrem eigenen Haus, aber viele Verschnörkelungen im Viktorianischen Stil waren hinzugefügt worden. Es wirkte damit exzentrisch, so wie Mrs. Burdock selbst. Als Mary-Lynnette zum ersten Stock hochblickte, sah sie einen Schatten hinter dem Fenster, bevor der Rollladen heruntergelassen wurde.
    Gut, dachte sie. Jetzt weiß ich zumindest, dass jemand zu Hause ist.
    Mark blieb hinter ihr, während sie den mit Unkraut überwucherten Pfad zum Haus entlanggingen.
    „Du hast gesagt, ich könnte mich verstecken", murrte er.
    „Okay. Warum nimmst du nicht die Heckenschere, gehst hinters Haus ..."
    „Und schaue mir Sasquatschs Grab bei der Gelegenheit mal an? Vielleicht soll ich auch noch ein bisschen graben?
    Nein, danke, ohne mich."
    .Auch gut." Mary-Lynnette blieb ruhig. „Dann versteck dich irgendwo da draußen und hoffe, dass sie dich nicht sehen, wenn sie an die Tür kommen. Bei all dem Gestrüpp da hinten hast du mit der Schere wenigstens eine Ausrede, warum du dich hinter dem Haus herumtreibst."
    Mark warf ihr einen bösen Blick zu, aber sie wusste, dass sie gewonnen hatte. Als er ging, rief sie ihm plötzlich nach: „Mark, sei vorsichtig."
    Er winkte ab, ohne sich umzudrehen.
    Als er außer Sichtweite war, klopfte Mary-Lynnette an der Vordertür. Dann läutete sie. Es gab keinen Klingelknopf, sondern einen richtigen Glockenzug. Sie hörte die Glöckchen im Haus, aber niemand kam zur Tür.
    Sie klopfte fester. Jeden Moment erwartete sie, dass sich die Tür öffnen und Mrs. Burdock vor ihr stehen würde. Mrs. Burdock mit ihrem blau getönten Haar, der rauen Stimme und ihrer unvermeidlichen, alten Kittelschürze. Aber es geschah nichts. Niemand ließ sich blicken.

    Mary-Lynnette hörte auf, höflich zu sein. Sie schlug mit der Faust gegen die Tür und zog mit der anderen Hand heftig an der Klingelschnur. Mitten in ihrem hektischen Treiben merkte sie, dass sie Angst hatte. Richtige Angst. Ihr Weltbild schwankte. Mrs. Burdock verließ fast niemals das Haus. Sie kam immer an die Tür. Und Mary-Lynnette hatte mit eigenen Augen gesehen, dass jemand da war.
    Warum machten sie also nicht auf?
    Ihr Herz schlug immer schneller. Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch.
    Ich sollte Sheriff Akers holen, dachte sie. Es ist sein Job, sich um solche Dinge zu kümmern.
    Aber es war schwer, zu Todds Vater Vertrauen zu haben. Sie ließ ihren Frust an der Tür aus.
    Plötzlich traf Mary-Lynnettes Faust nur noch auf Luft, und einen Moment spürte sie Panik, Angst vor dem Unbekannten. Die Tür war auf.
    „Was kann ich für dich tun?"
    Die Stimme war leise und melodisch. Das Mädchen war einfach wunderschön. Mary-Lynnette hatte von ihrem Hügel aus nicht erkennen können, wie warm sein kastanienbraunes Haar leuchtete, wie ebenmäßig seine Gesichtszüge waren und wie schlank und geschmeidig die Figur des Mädchens war.
    „Du bist Rowan", sagte sie einfach.
    „Woher weißt du das?"
    „Deine Tante hat mir von euch erzählt. Ich bin Mary-Lynnette Carter, und wir sind eure nächsten Nachbarn, ihr habt auf dem Weg hierher vermutlich unser Haus gesehen."
    Rowans Miene blieb unverbindlich. Sie hat so ein süßes, ernstes Gesicht, und ihre Haut gleicht weißen Orchideenblüten, dachte Mary-Lynnette. „Ich wollte euch nur willkommen heißen und fragen, ob ihr irgendwas braucht", sagte sie verlegen.
    Rowan sah etwas weniger ernst aus. Sie lächelte beinahe, und ihre braunen Augen blickten warm. .Wie nett von dir. Ich wünschte mir fast, wir würden etwas brauchen, aber tatsächlich sind wir mit allem versorgt."
    Mary-Lynnette merkte, dass Rowan die Unterhaltung auf sehr höfliche Art beenden wollte.
    Hastig wechselte sie das Thema. „Ihr seid zu dritt, nicht? Werdet ihr hier zur Schule gehen?"
    „Meine Schwestern, ja."
    „Das ist toll. Ich kann ihnen helfen, ihnen alles zeigen. Ich komme dieses Jahr in die Oberstufe." Schnell ein anderes Thema, dachte sie. .Also, wie gefällt euch Briar Creek? Es ist wahrscheinlich viel stiller hier als dort, na/o ihr herkommt."
    „Oh, es war sehr ruhig, dort, wo wir herkommen", antwortete Rowan. .Aber wir finden es hier auch sehr schön. Es ist so ein wunderbarer Ort. Die Bäume, die kleinen Tiere ..." Sie brach ab.
    „Ja, die süßen, kleinen Tiere", sagte Mary-Lynnette. Komm

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