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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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selbst. „Auf deinen Egoismus. Du kommst immer an erster Stelle, nicht wahr?"
    „Ist das nicht bei jedem so?"
    „Nicht jeder gibt es so offen zu." Es entstand eine kleine Pause, dann fuhr er fort: „Und was ist mit deinen Schwestern?"
    „Was soll mit ihnen sein?"
    „Bringst du es über dich, sie zu toten, wenn es sein muss?"
    Ash zuckte mit keiner Wimper. „Natürlich. Für die Ehre der Familie."
    „Wenn sie nur ein Sterbenswörtchen über die Night World verraten haben ..."
    „Sie sind nicht dumm."

    „Sie sind völlig unschuldig und könnten reingelegt werden. So was passiert, wenn man auf einer Insel aufwächst, die ganz und gar von normalen Menschen isoliert ist. Du lernst nicht, wie trickreich dieses Rattengesindel sein kann."
    „Nun, wir beide wissen es", sagte Ash lächelnd. „Und was man dagegen unternehmen muss."
    Zum ersten Mal lächelte Quinn. Ein charmantes, fast verträumtes Lächeln. „Ja, ich kenne deine Ansichten darüber. Nun gut. Ich lasse dich hier zurück, damit du dich darum kümmern kannst. Ich brauche dir nicht zu sagen, dass du jeden Menschen überprüfen musst, mit dem die Mädchen Kontakt hatten. Mach deinen Job gut, und vielleicht kannst du deiner Familie diesen Fleck auf ihrer Ehre ersparen."
    „Gar nicht zu reden von der Schande einer öffentlichen Verhandlung."
    „Ich werde in einer Woche zurückkommen. Und wenn du dann die Dinge noch immer nicht unter Kontrolle hast, gehe ich zum Rat der Ältesten. Und ich meine damit nicht den Familienrat der Redferns. Ich gehe bis zum obersten Konzil."
    „Na, super", sagte Ash. „Weißt du, was? Du solltest dir wirklich ein Hobby zulegen, Quinn.
    Geh mal selbst auf die Jagd. Du stehst zu sehr unter Druck."
    Quinn ignorierte das und sagte kurz: „Weißt du, wo du anfangen musst?"
    „Klar. Die Mädchen sind genau dort unten." Ash drehte sich zielstrebig nach Osten. Er kniff ein Auge zu und deutete mit dem Finger auf einen erleuchteten Fleck unten im Tal. „Auf der Burdock-Farm. Ich werde mir genau ansehen, wie die Dinge in der Stadt liegen. Und dann werde ich dem Rattengesindel in ihrer nächsten Nachbarschaft einen kleinen Besuch abstatten."

4. KAPITEL
    Was für einen Unterschied der Tag doch machte.
    Irgendwie konnte Mary-Lynnette sich im heißen Sonnenlicht nicht ernsthaft dazu durchringen, nachzuforschen, ob Mrs. Burdock tot war. Es schien zu albern. Außerdem hatte sie viel zu tun. Die Schule fing in ungefähr zwei Wochen wieder an. Anfang Juni war sie sicher gewesen, dass der Sommer ewig dauern und sie niemals sagen würde: „Wow, der Sommer ist so schnell vorbeigegangen." Und jetzt war Mitte August, und sie sagte: „Wow, wo ist der Sommer geblieben?"
    Ich brauche neue Klamotten, dachte sie. Und einen neuen Rucksack, Notizblöcke und Filzstifte. Für Mark muss ich auch alle die Dinge besorgen, denn von sich aus würde er es nie tun, und Claudine würde ihn nie dazu zwingen.
    Claudine war ihre Stiefmutter. Sie war Belgierin und sehr hübsch. Sie hatte lockiges, dunkles Haar und lustige, braune Augen. Sie war nur zehn Jahre älter als Mary-Lynnette und wirkte noch jünger. Sie war als Haushaltshilfe eingestellt worden, als Mary-Lynnettes Mutter vor sechs Jahren krank geworden war. Mary-Lynnette mochte sie, aber Claudine war als Ersatzmutter für Mark hoffnungslos, und am Ende kümmerte sich Mary-Lynnette immer um ihn.
    Also habe ich gar keine Zeit, zu Mrs. Burdock hinüberzugehen, dachte sie.
    Sie verbrachte den Tag mit Einkaufen. Erst nach dem Abendessen dachte sie wieder an Mrs.
    Burdock.
    Sie half gerade, den Tisch im Wohnzimmer abzuräumen, wo die Familie immer vor dem Fernseher zu Abend aß, als ihr Vater sagte: „Ich hab heute da so eine Sache über Todd Akers und Vic Kimble gehört."
    „Diese Versager", murmelte Marc.

    „Was denn?" fragte Mary-Lynnette.
    „Sie hatten eine Art Unfall auf der Chiloquin Road, drüben zwischen dem Hazle Green Creek und Beavercreek."
    „Einen Autounfall?"
    „Das ist eben das Seltsame daran", antwortete ihr Vater. „Es gab keinen Schaden an ihrem Auto, aber es muss ein Unfall gewesen sein. Sie sind nach Mitternacht nach Hause gekommen und haben erzählt, dass ihnen da draußen etwas zugestoßen sei - aber sie wussten nicht mehr, was. Sie leiden unter Gedächtnisverlust. Ihnen fehlen ein paar Stunden." Er schaute Mary-Lynnette und Mark an. „Was haltet ihr davon?"
    „Das waren UFOs", schrie Mark sofort und hielt seinen Teller wie einen Diskus.
    „UFOs, so ein Quatsch", wehrte

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