Töchter Der Finsternis
Küche, öffnete eine Schublade und holte ein reich verziertes, silbernes Messer heraus. Dann lief sie zurück ins Wohnzimmer.
„Okay", keuchte sie, während sie Ethyls Zähne weiter auseinander bog. Es war wirklich etwas darin, etwas, das einer schwarzen Blume glich. Sie zog es mit den Fingern heraus.
„Das Schweigen der Ziegen", murmelte Mark.
Mary-Lynnette ignorierte ihn. Sie drehte das Ding, das sich bereits auflöste, in ihren Fingern hin und her. „Es sieht aus wie eine Iris. Aber es ist schwarz angemalt."
Jade und Rowan tauschten einen grimmigen Blick. „Nun, das hat tatsächlich etwas mit der Night World zu tun", sagte Rowan. „Wenn wir vorher nicht sicher waren, dann sind wir es jetzt. Schwarze Blumen sind Symbole der Night World."
Mary-Lynnette legte die nasse Iris hin. „Symbole, wie ..."
„Wir tragen sie, um uns einander zu erkennen zu geben. Auf Ringen, Anstecknadeln, Kleidern und solchen Sachen. Jede Spezies hat ihre eigene Blume, und es gibt noch andere Blumen, die besagen, dass man zu einem bestimmten Club oder einer bestimmten Familie gehört. Hexen benutzen schwarze Dahlien, Werwölfe schwarzen Fingerhut, geschaffene Vampire schwarze Rosen ..."
„Und es gibt eine Kette von Clubs, die sich .Schwarze Iris' nennt." Kestrel gesellte sich zu den anderen. „Ich weiß das, weil Ash dort Mitglied ist"
„Ash ...", sagte Jade und starrte Kestrel mit großen, grünen Augen an.
Mary-Lynnette erstarrte. Etwas nagte an ihrem Unterbewusstsein. Etwas, das mit einem schwarzen Symbol zu tun hatte ... „Oh, nein", rief sie. „Ich kenne jemanden, der einen Ring mit einem schwarzen Symbol trägt."
Alle sahen sie an.
„Wen?" fragten Mark und Rowan im Chor. Mary-Lynnette wusste nicht, wer von beiden mehr überrascht war.
Sie kämpfte einen Moment mit sich. „Es ist Jeremy Lovett", sagte sie schließlich mit leicht zitternder Stimme.
Mark verzog das Gesicht. „Dieser komische Kauz. Er lebt allein in einem Wohnwagen im Wald, und letzten Sommer ..." Er verstummte. Sein Unterkiefer klappte herunter. Als er wieder sprach, redete er viel langsamer. „Und letzten Sommer hat man ganz in der Nähe eine Leiche gefunden."
„Könnt ihr erkennen, ob jemand zur Night World gehört?" fragte Mary-Lynnette Rowan.
„Na ja ..." Rowan sah bestürzt aus. „Nicht sicher. Wenn jemand Erfahrung damit hat, seine Gedanken zu verbergen ... Wir könnten ihn aufschrecken, so dass er etwas preisgibt. Aber sonst, nein, nicht sicher."
Mark lehnte sich zurück. „Na toll. Also, ich glaube, Jeremy würde sehr gut zur Night World passen. Todd Akers und Vic Kimble übrigens auch."
„Todd", sagte Jade. „Warte mal eine Minute." Sie nahm einen der Zahnstocher, die in der Ziege gesteckt hatten, und starrte ihn an.
Rowan schaute zu Mary-Lynnette. „Was auch immer, wir sollten uns deinen Freund Jeremy einmal ansehen. Vermutlich ist er total unschuldig. Manchmal kommt ein Mensch irgendwie in den Besitz unserer Ringe oder Anstecknadeln, und dann wird es wirklich verwirrend.
Besonders, wenn sie aus Versehen in einen unserer Clubs wandern ..."
Mary-Lynnette war nicht so sicher. Ein schreckliches Gefühl beschlich sie. Die Art, wie Jeremy immer für sich blieb. Selbst in der Schule war er ein Außenseiter. Auch sein ungezähmtes und doch attraktives Aussehen, die geschmeidige Art, wie er sich bewegte, das alles schien nur zu einem Schluss zu führen. Sie hatte endlich das Geheimnis um Jeremy Lovett gelüftet, und es war kein schönes Geheimnis.
„Gut, wir können diesen Jeremy überprüfen", sagte Kestrel. .Aber was ist mit Ash?"
„Was soll mit Ash sein?" Rowan zog das letzte Holzstück heraus. Dann wickelte sie die Ziege sanft in den Teppich wie in ein Leichentuch.
„Kapierst du denn nicht? Es ist die Blume seines Clubs. Vielleicht hat es einer aus seinem Club getan."
„Hmm. Ich höre mich vielleicht an wie eine kaputte Schallplatte", warf Mark ein. „Aber ich habe keine Ahnung, worüber ihr redet. Wer ist Ash?"
Die drei Schwestern sahen ihn an. Mary-Lynnette wandte den Blick ab. Nach so vielen verpassten Gelegenheiten würde es sehr seltsam klingen, wenn sie jetzt wie beiläufig erwähnte, dass sie ihn schon getroffen hatte. Und zwar zwei Mal. Aber ihr blieb keine Wahl.
Sie musste es erzählen.
„Ash ist unser Bruder", erläuterte Kestrel.
„Er ist verrückt", sagte Jade.
„Er ist der Einzige aus unserer Familie, der wissen könnte, dass wir hier in Briar Creek sind.
Er hat mich dabei erwischt, wie ich
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