Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
verhalten.
    Menschenmädchen machten keine Zischlaute.
    Ash hielt einen Finger hoch. „Okay, jetzt hört mir mal zu ..."
    Mary-Lynnette trat ihn vors Schienbein. Sie wusste, das war ziemlich ungehörig, aber sie konnte nicht anders. Sie musste es tun.
    „Mensch, bist du verrückt?" Er hoppelte auf einem Bein ein paar Schritte zurück und fasste sich ans Schienbein.
    „Ja, das ist sie." Mark ließ Jade im Stich, lief nach vorn und packte Mary-Lynnette am Arm.
    „Jeder weiß, dass sie verrückt ist. Sie kann nichts dafür." Er zog sich zurück und zerrte sie mit. Dabei schaute er seine Schwester an, als hätte sie ihre Kleider ausgezogen und würde nackt Mambo tanzen.
    Das Gleiche taten Kestrel und Jade. Ihre Augen waren wieder normal und die Zähne eingezogen. Sie hatten noch nie erlebt, dass jemand ihren Bruder so behandelte. Und noch dazu ein Mensch ...
    Wenn die Mädchen schon übermenschliche Kräfte besaßen, dann war Ash noch stärker. Er hätte Mary-Lynnette wahrscheinlich mit einem Schlag niederstrecken können.
    Trotzdem konnte sie nicht anders. Sie hatte keine Angst vor ihm - nur vor sich selbst und vor diesem dummen, flatternden Gefühl in ihrem Magen - und vor der Art, wie ihre Beine unter ihr nachzugeben drohten.
    „Könnte ihr mal jemand sagen, dass sie damit aufhören soll?" forderte Ash seine Schwestern auf.
    Kestrel und Jade sahen Mary-Lynnette schräg an. Mary-Lynnette zuckte mit den Achseln. Ihr Atem ging schnell.
    Sie merkte, dass Rowan sie ebenfalls musterte, aber nicht auf dieselbe, verblüffte Art. Rowan wirkte besorgt, überrascht und mitleidig.
    „Ihr habt euch bereits getroffen", sagte sie einfach.
    „Ich hätte es dir erzählen sollen", gab Mary-Lynnette zu. „Er ist in unser Haus gekommen und hat meine Stiefmutter nach euch und euren Freunden gefragt - er sagte, er müsse mit ihnen einverstanden sein, da er das Oberhaupt der Familie wäre."
    Alle drei Mädchen musterten Ash mit schmalen Augen.
    .Also warst du schon hier in der Gegend. Wie lange?" wollte Kestrel wissen.
    „Was hast du wirklich hier gemacht?" fragte Rowan leise.

    Ash ließ sein Bein los. „Können wir uns nicht setzen und vernünftig über das Ganze reden?"
    Alle sahen Mary-Lynnette an. Sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Sie fühlte sich noch immer, als würde sie unter Strom stehen, aber ihr Herzschlag wurde langsamer. „Ja", sagte sie und bemühte sich, normal auszusehen, damit die anderen wussten, dass ihr Anfall von Wahnsinn vorbei war.
    Während Mark ihr auf die Couch half, flüsterte er ihr zu: .Also, ich muss schon sagen, ich habe noch nie erlebt, dass du dich so unreif verhalten hast. Ich bin stolz auf dich."
    Selbst große Schwestern brauchen hin und wieder mal einen freien Tag, dachte Mary-Lynnette. Sie tätschelte ihn abwesend, setzte sich und war auf einmal sehr müde.
    Ash machte es sich in einem Plüschsessel bequem. Rowan und Kestrel setzten sich neben Mary-Lynnette. Mark und Jade teilten sich eine Ottomane.
    „Okay", begann Ash. „Sollen wir uns nicht erst einmal vorstellen? Ich nehme an, das ist dein Bruder."
    „Mark", sagte Mary-Lynnette. „Das ist Ash."
    Mark nickte. Er und Jade hielten Händchen. Mary-Lynnette sah, wie Ashs Blick auf ihre ineinander verschlungenen Finger fiel. Sie konnte aus seinem Gesichtsausdruck nichts ablesen.
    „Gut" Ash sah Rowan an. „Ich bin hergekommen, um euch wieder nach Hause zu bringen, na/o alle euch sehr vermissen."
    Jade schnaubte verächtlich. „Veralbern kann ich mich selber."
    „Was ist, wenn wir nicht mitgenommen werden wollen?" fragte Kestrel und zeigte kurz ihre Zähne. Mary-Lynnette fand es seltsam, dass Ash ihr Lächeln nicht erwiderte. Er sah im Moment weder gelangweilt noch spöttisch, noch überheblich aus. Erwirkte wie jemand, der einen unangenehmen Job möglichst schnell erledigen will.
    „Wir können nicht nach Hause, Ash." Rowans Atem ging leicht unregelmäßig, aber sie hielt stolz das Kinn hoch.
    „Nun, ihr müsst aber zurück nach Hause. Sonst wird es einige ziemlich drastische Konsequenzen geben."
    „Das haben wir gewusst, als wir weggegangen sind", sagte Jade so ruhig wie Rowan. Auch sie hielt das Kinn hoch erhoben.
    „Ich glaube, ihr habt das nicht richtig durchdacht" Ashs Stimme klang scharf.
    „Wir sterben lieber, als dass wir zurückgehen", antwortete Jade.
    Kestrel warf ihr einen schnellen, skeptischen Blick zu.
    „Gut, das werde ich mir merken", sagte Ash ernst. Dann verdüsterte sich seine Miene. Er sah

Weitere Kostenlose Bücher