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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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geht nicht nur darum, dass ich euch nach Hause verfrachten will.
    Ich bin nicht der Einzige, der weiß, dass ihr hier seid."
    Jade erstarrte.
    „Du hast es jemandem verraten?" fragte Kestrel gefährlich freundlich.
    „Ich war mit jemandem zusammen, als die Familie anrief und sagte, dass ihr vermisst werdet.
    Und dieser Jemand war auch bei mir, als mir klar wurde, wo ihr stecken müsst. Er ist außerdem ein sehr starker Telepath. Also könnt ihr euch glücklich schätzen, dass ich ihn davon überzeugen konnte, mir die Chance zu geben, euch zurückzuholen."
    Jade starrte ihn an. Sie fand es seltsam, dass Ash sich für sie, Kestrel und Rowan solche Mühe gemacht hatte. Vielleicht kannte sie ihn doch nicht so gut, wie sie dachte.
    „Wer ist es?" fragte Rowan nüchtern.
    .Ach, niemand." Ash lehnte sich zurück und betrachtete die Decke. „Nur Quinn."
    Jade zuckte zusammen. Quinn, diese Schlange. Er hatte ein Herz wie ein Eisberg, und er verachtete die Menschen. Er war von der Sorte, die das Gesetz der Night World in die eigenen Hände nahmen, wenn sie den Verdacht hatten, dass es nicht richtig ausgeübt wurde.
    „Er kommt am Montag zurück, um zu sehen, ob ich mit der Situation fertig geworden bin", fuhr Ash fort. „Sollte mir das nicht gelingen, sind wir alle tot - du, ich und eure kleinen, menschlichen Freunde."
    .Also haben wir bis Montag Zeit, um uns etwas zu überlegen", sagte Rowan.
    „Wenn er versucht, uns etwas anzutun, kann er sich auf einen Kampf gefasst machen", erklärte Kestrel mit Nachdruck.
    Jade drückte Tiggy so fest an sich, dass er fauchte.
    Mary-Lynnette hatte geschlafen wie ein Stein. Allerdings wie ein Stein mit ziemlich heftigen Träumen. Sie hatte von Sternen geträumt, die heller waren als alles, was sie bisher gesehen hatte, und von Sternenwolken, die schimmerten wie das Nordlicht. Sie träumte davon, eine neue Supernova zu entdecken - und alles das mit ihren neuen, wundervollen Augen zu erleben, die, wie sie im Spiegel sah, nur aus Pupillen bestanden, wie die Augen einer Katze oder einer Eule ... Dann hatte der Traum sich verändert, und sie war eine Eule, die von einer Tanne herunterflog. Sie packte mit ihren Klauen ein Eichhörnchen und fühlte eine Welle von purer Freude. Das Töten fühlte sich so natürlich an. Sie musste nur tun, was eine Eule am besten konnte, nämlich auf die Beute niederstoßen.
    Aber ein Schatten fiel auf sie herab. Und in ihrem Traum hatte sie eine schreckliche Erkenntnis. Selbst die Jäger konnten gejagt werden. Etwas war hinter ihr her ...
    Sie wachte verwirrt auf und wusste nicht mehr, wer sie war. Mary-Lynnette oder eine Jägerin, die im Mondlicht von einem Wesen mit blitzend weißen Zähnen gejagt wurde? Selbst, als sie nach unten ging, konnte sie das ungute Gefühl aus ihrem Traum nicht abschütteln.
    „Hallo, du Schlafmütze", begrüßte Mark sie. „Soll das nun Frühstück oder Mittagessen sein?"
    „Beides", murmelte Mary-Lynnette, nahm sich zwei Müsli-Riegel und setzte sich im Wohnzimmer aufs Sofa.
    Mark beobachtete sie. „Hast du auch darüber nachgedacht?" fragte er sie.
    Mary-Lynnette öffnete einen der Riegel mit ihren Zähnen. „Worüber?"
    „Das weißt du genau!"
    Natürlich wusste sie es. Sie schaute sich um. Claudine war nicht in Hörweite. „Denk nicht daran."
    „Warum nicht?" Als sie schwieg, fuhr er fort: „Erzähl mir nicht, du hast dich nicht auch gefragt, wie es sein würde. Besser zu sehen, besser zu hören, telepathische Kräfte zu haben
    und ewig zu leben. Ich meine, wir könnten das Jahr dreitausend erleben. Du weißt schon, Roboterkriege, Kolonien auf fremden Planeten ... Bist du denn kein bisschen neugierig?"
    „Natürlich", antwortete sie. Aber es hat keinen Zweck, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
    Sie tun Dinge, die wir nicht tun. Sie töten."
    Sie stellte das Glas Milch ab, als sei ihr der Appetit vergangen. Aber das stimmte nicht, und hier lag ihr Problem. Nur schon bei der Vorstellung, zu töten, Blut aus einem noch warmen Körper zu trinken, sollte ihr doch übel werden, oder?
    Stattdessen hatte sie Angst. Angst davor, was sich da draußen verbarg, und Angst vor sich selbst.
    „Es ist gefährlich", sagte sie laut zu Mark. „Kapierst du das denn nicht? Wir sind jetzt in diese Sache mit der Night World verwickelt. Und das ist ein Ort, an dem schlimme Dinge ge
    schehen können. Schlimm wie ..."
    ... weiße Zähne, die im Mondlicht aufblitzen .... fuhr es ihr unwillkürlich durch den Kopf.
    „Man kann getötet

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