Töchter Der Finsternis
Lama-Familie sein könnte. Aber es hat keinen Zweck, von hier aus darüber nachzugrübeln. Morgen können wir hingehen und ihn uns ansehen. Dann werden wir mehr wissen. Okay?"
Mark und Jade nickten. Mary-Lynnette holte tief Luft und nickte ebenfalls.
„Gut, ich sehe ein, warum ihr nicht nach Hause könnt, bis das Rätsel gelöst ist. Wir werden also herausfinden, wer Tante Opal getötet hat, und die notwendigen Schritte ergreifen. Und dann fahren wir nach Hause. Ist das klar?"
Die Schwestern wechselten Blicke. Sie antworteten nicht Als Mary-Lynnette und Mark nach Hause gingen, sah sie, dass der Sirius im Osten aufgegangen war. Er hing am Himmel wie ein Edelstein und war viel strahlender, als sie ihn je zuvor gesehen hatte. Der Stern kam ihr wie eine kleine Sonne vor, die blaue, goldene und violette Strahlen ausschickte. Sie dachte, dieser Effekt musste eine psychologische Ursache haben, bis ihr wieder einfiel, dass sie mit drei Vampiren Blut ausgetauscht hatte.
13. KAPITEL
Jade saß in einem Schaukelstuhl. Tiggy lag auf dem Rücken auf ihrem Schoß, und sie streichelte seinen Bauch. Er schnurrte wie wild, aber er war sauer. Sie schaute in seine beleidigten, grün leuchtenden Augen.
„Die andere Ziege ist okay", rief Kestrel von der Tür her und sprach das Wort „Ziege" aus wie etwas, das man in feiner Gesellschaft nicht in den Mund nimmt. „Du kannst den Kater also nach draußen lassen."
Jade war anderer Meinung. Ein verrücktes Wesen lief in Briar Creek herum, und sie plante, Tiggy in ihrer Nähe zu behalten, wo sie ihn sehen konnte und er in Sicherheit war.
„Wir werden uns nicht von der Ziege ernähren, oder?" fragte Kestrel Rowan mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme.
„Natürlich nicht Tante Opal hat es getan, weil sie zu alt war zum Jagen." Rowan wirkte gedankenverloren, als sie antwortete.
„Ich mag die Jagd", sagte Jade. „Sie ist viel besser, als ich gedacht habe." Aber Rowan hörte ihr nicht zu. Sie biss sich auf die Lippe und starrte blicklos vor sich hin.
„Rowan, was ist los?"
„Ich denke über unsere Situation nach. Über dich und Mark, zum Beispiel. Ich glaube, wir sollten darüber reden."
Jade war sofort auf der Hut. „Über was genau?" fragte sie vorsichtig.
„Darüber, was ihr zwei machen werdet. Wird er ein Mensch bleiben?"
„Es wäre illegal, ihn zu verändern."
.Alles, was wir in dieser Woche getan haben, war illegal", wies Rowan sie zurecht. „Ihr braucht nur noch ein paar Mal Blut auszutauschen, dann ist es geschehen. Willst du denn, dass er ein Vampir wird?"
Jade hatte nicht daran gedacht. Ihr gefiel Mark so, wie er war. Aber vielleicht wollte er einer werden. „Was wirst du denn mit deiner machen?" fragte sie Ash, der gerade langsam die Treppe herunterkam.
„Mit meiner was?" Er wirkte verschlafen und gereizt.
„Mit deiner Seelengefährtin. Wird Mary-Lynnette ein Mensch bleiben?"
„Das ist das andere, weswegen ich mir Sorgen gemacht habe", sagte Rowan. „Hast du überhaupt schon daran gedacht, Ash?"
„So früh am Morgen kann ich nicht denken. Mein Gehirn ist noch nicht wach."
„Es ist fast Mittag", meinte Kestrel spöttisch.
„Das ist mir egal. Ich schlafe noch." Er schlurfte in Richtung Küche. „Und ihr braucht euch keine Sorgen zu machen", fügte er hinzu, schaute zurück und wirkte etwas wacher. „Weil ich gar nichts mit dem Mädchen machen werde, und Jade wird die Finger von ihrem Bruder lassen. Wir werden nämlich nach Hause fahren, basta." Er verschwand.
Jades Herz schlug heftig. Ash mochte zwar leichtfertig erscheinen, aber sie sah die Skrupellosigkeit hinter der lockeren Fassade. Sie schaute zu Rowan. „Ist Mary-Lynnette wirk
lich seine Seelengefährtin?"
Rowan lehnte sich zurück. Ihr braunes Haar floss wie ein Wasserfall über den grünen Brokat der Couch. „Ich fürchte, ja."
„Aber wie kann er sie dann verlassen?"
„Nun ..." Rowan zögerte. „Seelengefährten bleiben nicht immer zusammen. Manchmal ist es einfach zu viel - das Feuer, der Blitz und all das. Einige Menschen halten das nicht aus."
Vielleicht sind Mark und ich keine richtigen Seelengefährten, dachte Jade. Und vielleicht ist das sogar gut. Es hört sich schmerzhaft an.
„Arme Mary-Lynnette", sagte sie.
Eine klare Stimme drang in ihren Kopf. Warum sagt niemand „armer Ash"?
„Arme Mary-Lynnette", wiederholte Jade trotzig.
Ash erschien wieder. „Hört zu", sagte er und setzte sich auf einen der Mahagonistühle. „Wir müssen da etwas klären. Es
Weitere Kostenlose Bücher