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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Tante." Kestrel richtete ihren scharfen Blick auf ihn.
    Jeremys Miene veränderte sich leicht. Er wandte sich zu Kestrel um und sah sie an. „War?"
    „Ja. Sie hatte einen kleinen Unfall mit einem Holzpfahl", warf Ash ein. „Komisch, was heutzutage alles passieren kann ..."

    Jeremys Gesichtsausdruck änderte sich wieder. Er schien sich, nach Halt suchend, gegen den Jeep zu lehnen. „Wer hat es getan?" Dann schaute er zurück auf Ash, und Mary-Lynnette sah, wie seine Zähne kurz aufblitzten. „Wartet mal... ihr glaubt ich war es, nicht wahr?"
    „Es ist uns kurz in den Sinn gekommen", antwortete Ash.
    „Du willst also behaupten, dass du es nicht warst", sagte Mark zu Jeremy.
    Gleichzeitig erklärte Rowan ihm: „Kestrel denkt eigentlich, dass es ein Vampirjäger war."
    Ihre Stimme war sanft, aber alle sahen zu ihr hin. Die Straße lag immer noch verlassen da.
    „Hier gibt es keine Vampirjäger", sagte Jeremy entschieden.
    „Dann muss es ein Vampir gewesen sein", flüsterte Jade aufgeregt. „Bei der Art, wie Tante Opal und die Ziege getötet worden sind, kann es gar nicht anders sein."
    „Welche Ziege ...? Nein, erzählt mir lieber nichts. Ich möchte es gar nicht wissen." Jeremy knallte die Motorhaube zu. Er sah Mary-Lynnette an und sagte schnell: „Es ist alles in Ord
    nung. Du solltest nur in nächster Zeit das öl mal wechseln." Dann wandte er sich an Rowan.
    „Das mit deiner Tante tut mir Leid. Aber sollte es wirklich einen Vampir in dieser Gegend geben, dann ist es jemand, der ganz tief im Verborgenen lebt und sich versteckt, wie ein Vampirjäger es tun würde."
    „Das haben wir uns auch schon gedacht", sagte Kestrel. Mary-Lynnette erwartete, dass Ash seinen Senf dazu geben würde, aber er starrte mit den Händen in den Taschen dumpf brütend vor sich hin. Anscheinend hatte er im Moment keine Lust, sich an dem Gespräch zu beteiligen.
    „Hast du zufällig etwas gesehen, was uns einen Hinweis geben könnte?" fragte Mary-Lynnette Jeremy. „Wir wollten uns ein wenig in der Stadt umsehen."
    Er sah ihr direkt in die Augen. „Wenn ich etwas wüsste, würde ich es dir sagen." Es lag eine leichte Betonung auf dem Wörtchen „dir". „Wenn ich helfen könnte, würde ich es tun."
    „Dann komm mit auf eine kleine Spritztour. Du kannst den Kopf aus dem Fenster hängen und bellen, wenn du was Verdächtiges siehst." Ash war wieder ins Leben zurückgekehrt.
    Das brachte das Fass zum Überlaufen. Mary-Lynnette marschierte zu ihm hin, packte ihn am Arm und sagte zu den anderen: „Entschuldigt uns einen Moment." Sie zerrte ihn hinter die Tankstelle. „Du Blödmann!"
    „Ach, schau ..."
    „Halt den Mund!" Sie drückte ihm einen Finger gegen den Hals. Es war ihr egal, dass sie damit eine Explosion an elektrischen Funken auslöste, die ihren Körper durchzuckten. Das war nur ein weiterer Grund für sie, ihn umbringen zu wollen.
    „Du musst der Mittelpunkt in jedem Drama sein, stimmt's? Du mit deiner großen Klappe und den lockeren Sprüchen!"
    „Au", sagte Ash.
    „Selbst wenn du damit andere verletzt. Selbst wenn es jemanden trifft, der bisher in seinem Leben nur Pech gehabt hat. Aber nicht mit mir!"
    .Autsch!"
    „Rowan hat mir erzählt, dass für euch Typen Werwölfe der letzte Dreck sind. Und weißt du, was? Da, wo ich herkomme, nennt man so etwas ein Vorurteil. Das gibt es auch unter Menschen, und es ist nicht schön. Es ist das Hassenswerteste auf der Welt. Ich schäme mich dafür, nur neben dir zu stehen, während du deine Show abziehst." Sie merkte, dass sie weinte.
    Und sie merkte auch, dass Jade und Mark um die Ecke der Tankstelle herum schauten.
    Ash wurde gegen das zugenagelte Fenster gedrückt. Er hatte die Arme hochgeworfen und kapitulierte. Ihm schienen die Worte zu fehlen, und er sah beschämt aus.
    „Musst du ihn dauernd so pieksen?" fragte Mark vorsichtig. Hinter Jade kamen Rowan und Kestrel heran. Sie sahen alle erschrocken aus.
    „Ich kann nicht mit jemandem befreundet sein, der so intolerant ist", sagte sie an alle gewandt und stieß Ash zum Nachdruck die Finger in die Rippen.
    „Wir sind nicht so", antwortete Jade tugendhaft. „Wir glauben dieses blöde Zeug nicht"

    „Wirklich nicht", unterstützte Rowan sie. „Und noch eins, Mary-Lynnette. Unser Vater schimpft Ash dauernd aus, weil er sich in der Außenwelt mit der falschen Sorte von Typen trifft. Weil er, zum Beispiel, zu einem Club gehört, der auch Werwölfe als Mitglieder hat, und weil Werwölfe zu seinen Freunden zählen. Die

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