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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Schluss machen?" fragte Mark. „Ich bin müde." Er lag mit dem Kopf fast auf dem Tisch. Genau wie Jade.
    Ich weiß, wie dir zu Mute ist, dachte Mary-Lynnette. Mein Verstand ist auch schachmatt. Ich fühle mich wie betäubt.
    „Irgendwie glaube ich nicht, dass wir den Mordfall heute Nacht noch lösen können", sagte Kestrel mit geschlossenen Augen.
    Sie hatte Recht. Das Problem lag darin, dass Mary-Lynnette aber auch keine Lust hatte, ins Bett zu gehen. Sie wollte sich nicht hinlegen und entspannen. Eine innere Unruhe hatte sie gepackt.
    Ich will - was will ich eigentlich? fragte sie sich.
    „Wenn kein irrer Ziegenmörder in der Gegend herumliefe, dann würde ich gern noch rausgehen und mir den Sternenhimmel ansehen", sagte sie.
    „Ich begleite dich", meinte Ash, als wäre es das Natürlichste von der Welt.
    Kestrel und Jade sahen ihren Bruder ungläubig an. Rowan neigte den Kopf, konnte aber ihr Lächeln nicht ganz verbergen.
    Mary-Lynnette murmelte etwas Unverständliches.
    „Ich glaube nicht, dass der Ziegenmörder Tag und Nacht da draußen lauert und auf Leute wartet, die er umbringen kann. Und sollte es doch passieren, werde ich schon mit ihm fertig."
    Ash hielt inne und sah ein wenig schuldbewusst aus. „Ich meine natürlich, wir werden damit fertig, denn wir sind ja zu zweit."
    Schon besser, dachte Mary-Lynnette. Außerdem lag wahrscheinlich ein Körnchen Wahrheit in dem, was er sagte. Er war stark und schnell, und sie hatte das Gefühl, dass er schmutzige Kampftricks kannte.
    Obwohl ich es mit eigenen Augen gesehen habe, dachte sie plötzlich. All die Male, in denen sie auf ihn losgegangen war, ihn geblendet oder ihn vors Schienbein getreten hatte, hatte er nie versucht, zurückzuschlagen. Sie hatte das Gefühl, dass er gar nicht erst auf den Gedanken gekommen war.
    Sie sah ihn an und sagte: „Gut."
    „Also, hör mal ...", begann Mark.
    „Wir kommen schon klar", versicherte Mary-Lynnette ihm. „Und wir werden uns nicht weit entfernen."
    Mary-Lynnette fuhr. Sie wusste nicht genau, wohin, nur, dass sie nicht zu ihrem Hügel wollte.
    Es gab dort zu viele seltsame Erinnerungen. Obwohl sie Mark etwas anderes gesagt hatte, fuhr sie weiter und weiter. Bis hin zu der Stelle, wo die Flüsschen des Hazel Green Creek und des Beavercreek sich fast trafen und das Land zwischen ihnen einem Regenwald glich. '
    „Ist das die beste Stelle, um die Sterne zu beobachten?" fragte Ash zweifelnd, als sie aus dem Jeep ausstiegen.

    „Ja, wenn man ganz gerade nach oben schaut." Mary-Lynnette wandte sich gen Osten und legte den Kopf so weit wie möglich in den Nacken. „Siehst du den hellsten Stern da oben?
    Das ist die Wega, die Königin unter den Sternen des Sommers."
    „Ja. In diesem Sommer stand sie mit jeder Nacht höher am Himmel", sagte Ash gleichgültig.
    Mary-Lynnette starrte ihn an.
    Er zuckte mit den Schultern. „Wenn du in der Nacht viel draußen bist, lernst du die Sterne erkennen. Selbst wenn du ihre Namen nicht weißt."
    Mary-Lynnette schaute wieder hoch zur Wega und schluckte. „Kannst du etwas Kleines, Helles unter ihr erkennen? Etwas, das wie ein Ring aussieht?"
    „Das Ding, das einem Geisterkringel gleicht?"
    Mary-Lynnette lächelte. „Das ist der Ringnebel. Ich kann ihn erkennen - aber nur mit meinem Teleskop."
    Sie fühlte, dass er sie ansah, und hörte, wie er Luft holte, als wollte er etwas sagen. Aber dann atmete er wieder aus und betrachtete die Sterne.
    Es wäre der perfekte Moment für ihn gewesen, anzupreisen, wie super Vampire sehen konnten. Wenn er es getan hätte, hätte er ihre gerechte Wut zu spüren bekommen.
    Aber da er schwieg, fühlte sie eine andere Art von Ärger in sich aufsteigen. Was, du hast also beschlossen, dass ich nicht gut genug bin, um ein Vampir zu werden? dachte sie empört. Und warum habe ich dich wohl an den einsamsten Ort gebracht, den ich finden konnte? Nur, um in die Sterne zu gucken? Das glaubst du doch selbst nicht.
    Ich weiß ja auch nicht mehr, wer ich bin, erinnerte sie sich. Ich habe das Gefühl, dass ich eine Überraschung mit mir erleben werde.
    „Kriegst du nicht langsam einen Krampf im Nacken?" fragte Ash.
    Mary-Lynnette rollte den Kopf von rechts nach links, um die Muskeln zu lockern. „Kann schon sein."
    „Soll ich dich massieren?"
    Sie machte ein verächtliches Geräusch und warf ihm einen bösen Blick zu.
    Der Halbmond stieg über den Zedern im Osten auf.
    „Wollen wir ein Stück spazieren gehen?" fragte Mary-Lynnette.
    „Was? Klar."
    Auf ihrem

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