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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zu rennen und vielleicht sogar Wild zu jagen. Jemand, der über den Tod lachen kann, so wie es die Schwestern tun.
    Ich werde eine Supernova entdecken, und ich werde jeden anfauchen, der mich bedroht. Ich werde wunderschön, Furcht einflößend und gefährlich sein. Und natürlich werde ich Ash andauernd küssen.
    Sie war wie beschwipst und schwebte vor Glück fast über dem Boden.
    Ich habe die Nacht immer geliebt, dachte sie. Und endlich gehöre ich ganz dazu.
    „Mary-Lynnette?" fragte Ash zögernd. „Hat es dir gefallen?"
    Sie blinzelte und sah ihn direkt an. „Ich möchte, dass du mich zu einer Vampirin machst", sagte sie.
    Diesmal fühlte es sich nicht an wie der Stich einer Qualle. Es ging schnell und war fast angenehm - wie ein Druck, der sich entlädt und dann lagen Ashs Lippen auf ihrem Hals, und das war eindeutig angenehm. Sein Mund strahlte Wärme
    aus. Mary-Lynnette streichelte unwillkürlich seinen Hinterkopf und merkte, dass sein Haar sich weich und seidig anfühlte wie das Fell einer Katze.
    Und sein Verstand strahlte in jeder Farbe des Universums, dunkelrot und golden, jadegrün und tief violett. Ein verschlungener Dornenwald, der sich von Sekunde zu Sekunde änderte.
    Mary-Lynnette war wie geblendet.
    Aber sie fürchtete sich auch ein bisschen. Eine Dunkelheit lag zwischen diesen strahlenden Farben. Das waren die Dinge, die Ash in der Vergangenheit getan hatte. Dinge, von denen sie spürte, dass er sich jetzt für sie schämte. Aber er konnte sie nicht ungeschehen machen.
    Ich weiß, dass es so ist Aber ich werde a//es irgendwie wieder gutmachen. Du wirst sehen, ich werde einen Weg finden ...
    Das ist also Telepathie, dachte Mary-Lynnette. Sie konnte Ash spüren, während er die Worte sagte. Sie fühlte, dass er sie verzweifelt ernst meinte und dass es vieles gab, was er wieder gutmachen musste.
    Es ist mir egal, dachte sie. Ich werde auch zu einem Geschöpf der Dunkelheit werden. Ohne Reue werde ich tun, was in meiner Natur liegt.
    Als Ash den Kopf heben wollte, packte sie ihn fester und wollte es nicht zulassen.
    „Bitte führ mich nicht in Versuchung", sagte er laut. Seine Stimme war heiser und sein Atem warm an ihrem Hals. „Wenn ich zu viel trinke, bringe ich dich in Gefahr, und du wirst zu schwach. Das meine ich ernst, Liebste."
    Sie ließ ihn los. Er hob den Stock auf, machte einen kleinen Schnitt in seinen Hals und warf den Kopf zurück, wie jemand, der sich das Kinn rasieren will.
    .Au."
    Mary-Lynnette erkannte, dass er das noch nie gemacht hatte. Mit einem Gefühl, das fast an Ehrfurcht grenzte, legte sie ihre Lippen auf die Wunde.
    Ich trinke Blut, fuhr es ihr durch den Kopf. Ich bin schon fast eine Jägerin. Ich trinke Blut, und ich mag es. Vielleicht, weil es nicht nach Blut schmeckt. Nicht nach Kupfer und Angst.
    Es schmeckt seltsam und magisch, wie ein Wein, der alt wie die Sterne ist.
    Als Ash sie sanft von sich losmachte, schwankte sie ein wenig.
    „Wir fahren besser nach Hause", sagte er rau.
    „Warum? Mir geht es gut."
    „Du wirst dich immer benommener fühlen ... und immer schwächer. Und falls wir dich ganz in einen Vampir verwandeln ..."
    „Falls?"

    „Okay, also sobald wir dich verwandeln. Aber bevor wir das tun, müssen wir reden. Ich muss dir alles erklären. Wir müssen uns über die Einzelheiten klar werden. Und du brauchst Ruhe."
    Mary-Lynnette wusste, dass er Recht hatte. Sie wollte hier bleiben, allein mit Ash in der dunklen Kathedrale des Waldes, aber sie fühlte sich tatsächlich schwach und irgendwie träge.
    Anscheinend war es harte Arbeit, ein Geschöpf der Nacht zu werden.
    Sie gingen den Weg zurück, den sie gekommen waren. Mary-Lynnette konnte die Veränderung in sich spüren. Sie war stärker als damals, als sie mit den Mädchen Blut ausge
    tauscht hatte. Sie fühlte sich gleichzeitig schwach und überempfindlich. So, als ob jede ihrer Poren weit offen wäre.
    Das Mondlicht schien viel strahlender zu sein. Sie konnte die Farben klarer erkennen, das Grün der Bäume, das Rot der kleinen Blumen, die im Moos wuchsen.
    Der Wald war nicht mehr still. Sie hörte das leise Rascheln der Tannennadeln im Wind und das Huschen winziger Pfoten im Unterholz.
    Ich kann sogar besser riechen, dachte sie. Dieser Ort riecht nach Weihrauch aus Zedern, modernden Pflanzen und nach etwas, das wirklich wild und gefährlich ist. Wie ein wildes Wesen aus einem Zoo. Und da ist noch etwas Heißes, Brennendes ...
    Es stach ihr in die Nase. Sie blieb stehen und sah Ash erschrocken

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