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Töchter der Sechs (German Edition)

Töchter der Sechs (German Edition)

Titel: Töchter der Sechs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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Lösung finden. Außerdem hatte sie die gemeinsame Zeit als sehr angenehm empfunden. Mit ihm auf Reisen zu gehen, wäre sicher schön. Sie ertappte sich dabei, wie ihre Gedanken in eine unangemessene Richtung abschweiften. Schnell lenkte sie ihre Gedanken auf die vor ihr liegenden Gefahren und Angst stieg in ihr auf. Die Gedanken an all die Unwägbarkeiten ließ sie schwindlig werden. Kurz schloss sie die Augen und sandte ein Gebet zu den Göttern. Sie bat nicht darum, die vor ihr liegende Reise nicht antreten zu müssen, sondern lediglich um die erforderliche Kraft, Weisheit und Stärke. Als sie die Augen öffnete, sprach sie mit fester Stimme: „Ich bin bereit, meiner Bestimmung zu folgen und den Weg nach Helwa anzutreten.“ 
    Yerina und Mawen wandten sich ihr zu. „So es der Wille der Götter ist, werde ich Euch begleiten. Zunächst sollten wir uns auf die Suche nach dem erwähnten Schlüssel machen. Oberpriesterin, habt Ihr eine Idee, was mit dem Herzen Cytrias gemeint ist?“ 
    „Sicher bin ich mir nicht, aber ich denke, ihr solltet euch in Richtung Uralt-Wald wenden. Dort wo die Linien der Macht sich schneiden, steht seit achtzehn Jahren ein Würfel, der dem Heiligen Würfel gleicht. Möglicherweise sind auch dort Schriftzeichen erschienen.“ 
    „Ich habe die Geschichte Eurer Reise studiert und teile Eure Einschätzung. Herz von Cytria wäre eine passende Bezeichnung für das Zentrum der Macht, zumal Cytria dort ein neues Leben geschenkt wurde.“ 
    „Dann ist es beschlossen, wir reisen zunächst dorthin.“
     
    Mawen war erstaunt von der Entschlossenheit, die aus Zadas Worten sprach. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn sie auf einen sofortigen Aufbruch bestanden hätte. Manchmal war die scheue Priesterin durchaus impulsiv. Wenn sie erst zusammen reisten, würde er sie sicher bisweilen bremsen müssen. „Was ist mit der dritten Auserwählten?“ 
    „Ihr meint Darija, die Tochter von Carlynn und Aden?“ 
    „Ja, sollten wir sie gleich hinzuziehen oder erst in den Uralt-Wald reisen?“ 
    „Ich weiß es nicht. Doch ihr könntet sie auf dem Weg dorthin aufsuchen. Jal liegt fast auf eurer Reiseroute.“ 
    „Wie sollen wir eigentlich den Weg zum Herzen Cytrias finden? Anders als Ihr damals können wir die Linien der Kraft nicht spüren.“ 
    „Tharet oder ich könnten euch begleiten. Und da wir gerade von Tharet sprechen, ich denke, wir sollten ihn von den neusten Entwicklungen unterrichten, schließlich ist er Euer Vater, Zada.“ 
    Zada, die dem Gespräch zwischen Mawen und Yerina aufmerksam zugehört hatte, nickte. 
    „Dabei fällt mir ein, Ruwen weiß auch noch nichts von unseren Entdeckungen, er hat die Übersetzung mir überlassen, nachdem er sah, wie gut wir zurechtkamen. Er sagte, er wolle die Zeit in Aaran nutzen, sein Wissen über die Stadt zu vergrößern. Ich denke, er ist irgendwo in der Stadt unterwegs. Ich werde am Besten in unseren Räumlichkeiten auf ihn warten.“ 
    „Gut. Ihr habt die Nacht sicher kein Auge zugetan. Ruht euch aus, ich werde beginnen, eure Reise zu planen und die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Zada, begleitet mich zum Haus Eurer Eltern.“
     
    Jahr 3619 Mond 4 Tag 20
    Jal
    Sie hatte nicht damit gerechnet, so schnell voranzukommen. Obgleich sie noch keine zwei Monde auf die Umsetzung ihrer Baupläne verwendet hatte, war der Rumpf des Schiffes bereits fast fertiggestellt. Etwas in ihr trieb sie an und sie arbeitete stets von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Ihr Meister schüttelte den Kopf über ihren Eifer. „Ihr wollt Eure Ausbildung wohl so schnell wie möglich beenden. Bin ich den wirklich ein so unausstehlicher Lehrmeister?“, hatte er sie erst am Vortag gefragt. 
    Sie konnte es ja selbst nicht erklären, warum sie solche Eile an den Tag legte. Zumindest hatte sie es bis zum Morgen nicht gekonnte, doch dann war ein Botenvogel mit einem Brief eingetroffen. Kaum dass ihre Mutter den Brief gelesen hatte, hatte sie alles stehen und liegen gelassen und ihre Tochter in der Werkstatt aufgesucht. Was Darija dann erfahren hatte, war unglaublich. Wieder und wieder hatte sie den von der Oberpriesterin verfassten Brief gelesen, jedes Wort auf seinen Sinn hin überprüft. Doch am Inhalt bestand kein Zweifel. Yerina hielt sie für eine Auserwählte der Götter. Wie einst ihre Eltern sollte sie daher eine Reise zum Zentrum der Macht unternehmen. Doch dort würde ihr Weg nicht enden. Vielmehr wäre dies der Anfang. Angeblich gab es in der Weite des Meeres noch

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