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Töchter der Sechs (German Edition)

Töchter der Sechs (German Edition)

Titel: Töchter der Sechs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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ich kümmere mich um das Ausladen. Ihr müsstet nur jemanden schicken, der mir den Weg zum Haus Eurer Eltern zeigt.“ 
    „Danke. Ich werden meinen Vater und meine Brüder schicken, damit sie euch helfen.“
     
    Kaum hatte ihre Mutter die Tür geöffnet, fiel sie Darija um den Hals. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Darija losmachen konnte. „Willst du uns nicht hineinbitten?“ 
    „Aber natürlich. Ich bin nur so froh, dich wiederzusehen. Und natürlich auch Euch, Zada. Wo ist Mawen? Und wer ist dieses entzückende junge Mädchen?“ 
    „Mutter, du musst mir schon Zeit lassen, deine Fragen zu beantworten.“ Inzwischen waren sie in der Küche des Hauses angelangt und Darija ließ sich auf einen der Stühle fallen. „Darf ich dir Tira vorstellen, Zadas Schwester.“ Sie fuhr auf Helwarisch fort: „Tira, das ist meine Mutter Carlynn.“ Dann wechselte sie wieder in ihre Muttersprache, um Carlynn nach dem Aufenthaltsort ihres Vaters und ihrer Brüder zu fragen, doch kaum hatte sie dies getan, da standen alle drei, angelockt von dem Tumult im Haus, auch schon vor ihr. Sie konnte sich kaum vor Umarmungen retten. Auch Zada und selbst Tira wurden gedrückt. Endlich gelang es ihr, sich trotz der allgemeinen Aufregung Gehör zu verschaffen. Sie wollte Felkan nicht zu lange am Hafen warten lassen. Für ausführliche Erzählungen wäre später noch genug Zeit. Ohnehin brauchte sie noch etwas, um wirklich richtig zu begreifen, dass sie nun wieder zu Hause war. Daher war sie ganz froh, als sich die Männer unverzüglich auf den Weg zum Hafen machten.
     
    Er begann, die Sachen aus dem Laderaum zu räumen. Viel gab es nicht, den ein Großteil der Vorräte hatten sie auf der Überfahrt verbraucht. Neben diesen Resten gab es nur noch etwas Kleidung, ein paar Decken, ein paar nautische Gerätschaften und die Aufzeichnungen Mawens. Als er alles an Deck gebracht hatte, stand er drei Männern gegenüber. Sie stellten sich als Aden, Roji und Jaren vor und mussten wohl Darijas Vater und Brüder sein. Gemeinsam trugen sie das Gepäck durch die Straßen Jals. Unterwegs wurden ihm allerlei Fragen gestellt, aber er konnte kaum eine beantworten, da er sie zumeist nicht verstand. Auch seine wenigen Antworten waren wahrscheinlich wenig aufschlussreich, da ihm die Worte fehlten. 
    Als sie im Haus von Darijas Familie ankamen, saßen seine Begleiterinnen am Küchentisch, während eine Frau mittleren Alters sich in der Küche zu schaffen machte. Als sie eintraten, kam die Frau auf ihn zugeeilt und stellte sich als Carlynn vor. Das war also Darijas Mutter. Die Ähnlichkeit war nicht zu leugnen. Ihr Haar war vom gleichen Rot wie das ihrer Tochter und auch ihre Gesichtszüge waren Darijas durchaus ähnlich. 
    Wenig später stand ein reichhaltiges Abendessen auf dem Tisch. Da er nur wenig von dem Tischgespräch verstand, konnte er sich ganz aufs Essen konzentrieren, er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so gut gegessen hatte. Darija hingegen kam kaum dazu, einen Bissen zu nehmen, da sie von ihrer Familie mit Fragen überschüttet wurde. Das aber machte ihr offensichtlich nichts aus. Sie strahlte über das ganze Gesicht. So glücklich hatte er sie noch nie gesehen. Ihre Familie war ihr wohl sehr wichtig. Selbst nach dieser kurzen Zeit konnte er verstehen, warum das so war. In diesem Haus ging es so herzlich zu. Selbst ihm, einem Fremden, begegnete man voller Wärme und Gastfreundschaft. Wie es wohl wäre, ein Teil dieser Familie zu sein?
     
    Es tat gut, wieder hier zu sein. Carlynn war genauso freundlich und warmherzig wie Zada sie in Erinnerung hatte. Sofort hatte sie sich wie zu Hause gefühlt. Auch für Tira war es sicher ein guter Start hier auf Cytria. Auch wenn Zada sich nach Tharet, Galica und Yerina sehnte, war es sicher eine gute Idee, einige Tage in Jal zu bleiben. Aber diese Entscheidung konnte bis zum nächsten Tag warten. Erst mal würde sie Carlynns ausgezeichnetes Essen genießen. Nebenbei versuchte sie, dem Tischgespräch zu folgen. Kurz überlegte sie, ob sie für Tira und Felkan übersetzen sollte, entschied sich aber dagegen. Es ging schon turbulent genug zu. Felkan war ohnehin ganz mit Essen beschäftigt und Tira fiel vor Müdigkeit schon fast vom Stuhl. In den letzten Tagen an Bord hatte die Ärmste vor lauter Aufregung wohl zu wenig Schlaf gefunden. 
    Sobald das Essen beendet war, bat sie daher Carlynn um ein Bett für ihre Schwester und sich. Carlynn machte sich sofort daran, ein zweites Lager in

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