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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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abzeichneten. »Der Himmel hat nicht gewollt, dass ich über die Fluren deiner Heimat wandeln kann. Es war mir vorbestimmt, hier zu sterben, so wie es dir vorbestimmt war, meinen Tod an diesen verfluchten d’Specchis zu rächen.« Für einen Augenblick war sie wieder die stolze und leidenschaftliche Römerin, dann aber wurde ihr Blick weich, und sie berührte mit der freien Hand ihren Leib.
    »Mir tut es nur leid, dass …« Sie brach ab und blickte den Pater an. »Hochwürdiger Herr, ich würde jetzt gerne die Beichte ablegen, um so unbelastet von Sünden, wie es nur möglich ist, vor unseren Herrn Jesus Christus treten zu können.«
    »Gerne, meine Tochter!« Pater Lucianos Stimme schwankte, als er die Anwesenden aufforderte, den Raum zu verlassen. Falko schien ihn nicht zu hören und musste von Hilbrecht und Margarete hinausgeführt werden.
    Als auch Giso gehen wollte, hielt Francesca ihn auf. »Bleibt! Mir ist wohler, wenn mir zwei Geistliche den Beichtsegen spenden.«
    Giso atmete tief durch und stellte sich neben den Pater. Auch er spürte eine Verzweiflung in sich, die Falko nicht weniger als Francesca galt. »Es tut mir leid, dass ich mich von diesen Schurken habe abhalten lassen, Euch zu Hilfe zu kommen, Contessa«, sagte er voller Selbstvorwürfe.
    »Sie hätten Euch getötet, und ich würde mit noch größerer Schuld vor den himmlischen Richter treten, als es jetzt bereits der Fall ist!« Francesca lächelte, sah dann aber die beiden Priester mit entschlossener Miene an.
    »Ich benötige Eure Hilfe, meine Herren, denn ich will noch im Tod über Cirio d’Specchi triumphieren!«
    »Ihr solltet nicht an Triumph denken, sondern an die Rettung Eurer Seele«, wies Pater Luciano sie sanft zurecht.
    »Es geht um mein Kind! Ich will nicht, dass es zusammen mit mir stirbt. Von anderen Frauen weiß ich, dass Kinder ab dem siebten Monat überleben können. Ich habe mein Kind jetzt sieben Monate in mir getragen. Doch nun müssen unsere Wege sich trennen.«
    Während Giso nicht recht begriff, worauf Francesca hinauswollte, schlug Pater Luciano erschrocken das Kreuz. »Ihr wollt, dass wir Euch den Leib aufschneiden und das Kind herausholen?«
    Francesca nickte. »Das will ich! Wenn mein Kind überlebt, so wird ein Teil von mir mit in Falkos Heimat ziehen und die Trauben von den Weinbergen Kibitzsteins essen.«
    »Es wäre Euer sofortiger Tod«, wandte Giso ein.
    Um Francescas Lippen spielte ein trauriges Lächeln. »Ich opfere mein Leben lieber meinem Kind, als ein paar Stunden oder einen Tag später völlig nutzlos zu sterben!«
    Giso wich mit schreckensbleicher Miene vor ihr zurück. »Das ist unmöglich! Das können wir nicht tun!«
    »Sie hat recht! Zwar graut mir davor, doch wenn es Gottes Wille ist, das Kind zu erhalten, dürfen wir uns Contessa Francescas Wunsch nicht verweigern.« Pater Luciano schlug mehrmals abwehrend das Kreuz, doch er war lebenserfahrener als Giso und wollte nicht, dass die junge Frau den Weg in die Ewigkeit mit einer weiteren schweren Last antreten musste.
    »Allein werden wir das nicht schaffen!« Giso war kurz davor, sich umzudrehen und so weit davonzulaufen, wie ihn seine Füße trugen.
    »Wir brauchen die Frauen! Los, hole Signora Edelgunde und Margarete. Sage ihnen, sie sollen ein scharfes Messer mitbringen!« Der Pater versetzte Giso einen Stoß, der diesen so weit zur Besinnung brachte, dass er den Befehl ausführen konnte.
    Draußen sah Giso sich Falko gegenüber, der sofort wieder zu Francesca zurückwollte. Mit aller Kraft hielt er ihn zurück. »Nein, das darfst du nicht. Was jetzt kommt, ist Frauenarbeit!« Der junge Priester schämte sich, weil er Edelgunde und Margarete vorschob, aber er sah keinen anderen Weg, Falko fernzuhalten. Verzweifelt wandte er sich an Hilbrecht.
    »Führe unseren Freund nach draußen und setze dich mit ihm in den Garten, bis wir euch rufen.«
    »Mache ich!« Hilbrecht packte Falko unter der Achsel und zog ihn mit sich. »Komm mit! Wir werden einen Becher Wein trinken und warten, bis man dich ruft.«
    »Ich kann jetzt nichts trinken«, fuhr Falko auf.
    »Auch gut, dann sitzt du eben neben mir, während ich trinke. Hast du Hans oder Frieder gesehen? Sie könnten uns jetzt leuchten!«
    Falko schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wo die beiden sich herumtreiben. Eigentlich hätten sie hier sein und Francesca beschützen müssen. Ich bringe die Kerle um!«
    »Du hast heute schon genügend Männern das Lebenslicht ausgeblasen. Also lass diese beiden

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