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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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atemlos. Doch als er im Schein einer Laterne in Cirios starres Gesicht blickte, beschlich ihn das Gefühl, einem Felsblock zu predigen.
    Etwa zu der Zeit, in der Falko Kaspar Wendels infamen Plan zum Scheitern brachte, erreichten die d’Specchis mit ihren Männern den Campo Santo Teutonico.
    Die beiden Wachtposten am Tor dachten jedoch nicht daran, ihnen den Weg freizugeben. »Ihr könnt nicht mitten in der Nacht und dann auch noch bewaffnet hier eindringen. Kommt morgen wieder!«, beschied einer von ihnen dem wutschnaubenden Cirio.
    Dario d’Specchi gelang es im letzten Moment zu verhindern, dass sein Sohn den Mann einfach niederstach. Weichen wollte aber auch er nicht, und so gab er seinen Knechten einen Wink. Bevor die beiden Wächter sich’s versahen, wurden sie gepackt und niedergerissen. Ein Knüppel sauste auf ihre Köpfe und versenkte sie in tiefe Bewusstlosigkeit.
    »Weiter!«, befahl Cirio und stürmte durch das Tor. Drinnen blieb er kurz stehen und blickte sich um. Zu seiner Linken lagen der Pilgerfriedhof der Deutschen und dahinter die baufällige Salvatorkirche. Weiter vorne konnte er den Schattenriss der Marienkapelle erahnen, und auf der rechten Seite schlossen sich das Pilgerhospiz und die Pferdeställe an. Der Lichtschein, der aus einem Fenster des Anbaus der Herberge drang, zog Cirios Aufmerksamkeit auf sich. Er eilte weiter, erreichte die Tür des Hospizes und fand diese unverschlossen. Als er eintrat, stellte sich ihm ein Mönch entgegen.
    »Was soll das?«, fragte dieser angesichts der blanken Schwerter und Dolche.
    Cirio versetzte ihm mit der flachen Klinge einen Schlag auf den Kopf. »Hier hast du die Antwort! Wo ist Falko Adlers Quartier?«
    Der Mönch presste sich die Hand gegen die Platzwunde und sah fassungslos auf das Blut, das von seinem Gesicht rann. Mit einem ersterbenden Seufzer sank er in sich zusammen.
    »Du Narr hast ihn erschlagen!«, fuhr d’Specchi Cirio an.
    Dieser lachte nur misstönend und befahl: »Weiter!«
    Dario schien es, als sei ein Dämon in seinen Sohn gefahren, und er fürchtete das Schlimmste.
    Cirio packte die Lampe, die den Eingang beleuchtete, rannte den Gang bis zu dem Anbau entlang und stieg dort die Treppe empor, um zu der Kammer zu gelangen, deren Lichtschein ihm ins Auge gefallen war. Als er die Tür aufriss, sah er jedoch nur zwei Geistliche an einem Tisch sitzen und sich unterhalten.
    Bei seinem Anblick erhoben sie sich und sahen ihn fragend an.
    »Wo ist Falko Adler?«, herrschte Cirio die beiden an, bevor sie etwas sagen konnten.
    »Was wollt Ihr von ihm?«, fragte der jüngere der beiden Priester mit deutschem Akzent.
    »Das geht dich einen Schweinefurz an! Also, wo ist er?« Cirio fuchtelte mit dem Schwert vor dem Gesicht des Geistlichen herum und sah aus, als wolle er jeden Augenblick zuschlagen.
    Giso ließ sich jedoch nicht einschüchtern, sondern langte nach hinten zum Weinkrug, um sich mit diesem zur Wehr zu setzen.
    In dem Augenblick wurde weiter hinten eine Tür geöffnet, und Edelgunde von Frammenberg steckte, von der Unruhe auf dem Flur angelockt, den Kopf heraus. Da sah sie die bewaffneten Italiener, schlug erschrocken das Kreuz und wollte die Tür wieder schließen. Bevor sie jedoch den Riegel vorlegen konnte, eilten zwei von d’Specchis Knechten heran und rammten die Tür auf. Außer Edelgunde befanden sich noch deren Magd Mia, Margarete sowie Francesca im Raum. D’Specchis Knechte erkannten die Schwangere sofort, weil sie sie früher regelmäßig während ihrer Kirchgänge gesehen hatten.
    »Hier ist sie, Herr!«, rief einer und wich zurück, um Dario d’Specchi Platz zu machen. Dieser stürzte in den Raum und sah Francesca aufatmend an. Den anderen Frauen in der Kammer schenkte er keinen Blick.
    »Wir haben sie, Cirio! Das ging besser als erhofft.«
    Sein Sohn kam mit grimmiger Miene herein. Da er keine Binde trug, konnte man sein zerschlagenes Gesicht und das blutige Auge deutlich sehen.
    Francesca starrte ihn entgeistert an und wich mit einem Aufschrei vor ihm zurück. Auch Margarete grauste bei dem Anblick, während Edelgunde, die in ihrem Leben schon etliche verwundete und vernarbte Krieger gesehen hatte, zornig auf die beiden d’Specchis zutrat. »Das ist unser Quartier. Hier habt ihr nichts verloren. Also verschwindet!«
    Während Cirio nur verächtlich schnaubte, wandte sein Vater sich an Francesca. »Ihr kommt jetzt mit uns und werdet morgen meinen Sohn heiraten!«
    Francesca schüttelte den Kopf, dass ihre Locken

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