Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
Vom Netzwerk:
Ländereien und Städte neu verteilt, um seine Bastarde und Neffen zu versorgen? Ach, ich vergaß Neapel und Sizilien, die einem König aus Aragon unterworfen sind. Wollt Ihr diese etwa Italiener nennen?«
    »Nein! Aber wir wollen nicht statt ihrer einen französischen Charles als Nachbarn oder gar hier als König sehen«, erwiderte der Herr aus Mailand mit Nachdruck.
    Ercole Orsini fand es an der Zeit, einzugreifen. »Meine Herren, wir sollten uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, was einmal sein wird, sondern wie wir verhindern können, dass Friedrich von der Steiermark sich die Krone der Cäsaren aufs Haupt setzt. Wenn dies geschieht, wird er alles tun, seinen Einfluss in Italien zu mehren und die Länder, die einst unter der Hoheit teutonischer Herrscher standen, wieder für sich zu gewinnen.«
    »Das wird Frankreich auf jeden Fall verhindern«, behauptete der Gesandte, den König Karl VII. geschickt hatte. »Muss mein Souverän dafür seine Ritter aufbieten, ist es seine Pflicht, diese zu belohnen. Dies geht jedoch nur mit Land, das erobert, und Beute, die gemacht wird!«
    Nach diesen unverblümten Worten starrten die meisten Italiener ihn empört an. Nur Cirio d’Specchi winkte lachend ab. »Ich glaube kaum, dass der französische König seine Ritter für etwas einsetzen muss, was eine scharfe Klinge mit viel weniger Mühe lösen kann. Sollte Friedrich III. Rom heil und gesund betreten, heißt dies noch lange nicht, dass er die Stadt ebenso unversehrt wieder verlässt.«
    Der Franzose nickte ihm anerkennend zu. »Diese Worte werden meinem Herrn gefallen. Noch mehr entzücken wird ihn jedoch die Tat. Außerdem ist nicht nur Frankreich daran gelegen, den Steiermärker tot zu sehen. Auch in Böhmen und Ungarn gibt es hohe Herren, die denjenigen, der ihnen diesen Gefallen tut, mit Gold und Ehren belohnen werden.«
    »Diese Belohnung werde ich mir verdienen!«, rief Cirio d’Specchi und griff zu seinem Dolch. »In dieser Stadt ist ein Julius Cäsar erstochen worden. Um wie viel leichter wird dies bei diesem deutschen Kaiserlein sein!«
    Der Mann aus Mailand hatte den deutschen König bereits erlebt und sich sein Bild von ihm gemacht. Daher winkte er ab. »Täuscht Euch nicht! Friedrich III. mag ein Zauderer sein, doch auf seine Sicherheit ist er sehr bedacht. Wenn er in Rom erscheint, werden so viele teutonische Ritter um sein Bett herum schlafen, dass Ihr über deren Rüstungen steigen müsstet, um zu ihm zu gelangen.«
    Der Vertraute des Herzogs von Gravina brachte einen weiteren Einwand. »Was ist mit den Osmanen? Sie erobern im Osten Land um Land. Wenn sie auch noch Ungarn und Böhmen besetzt haben, werdet Ihr lange auf Eure Belohnung warten können, Signore Cirio.«
    »Habt keine Sorge«, erklärte der Franzose beflissen. »Frankreich wird nicht zulassen, dass die Muselmanen bis an die Grenzen Italiens vorstoßen. Doch lasst zuerst die deutschen Ritter gegen sie verbluten. Wenn die Türken mit denen fertig geworden sind, wird Frankreich diese Ungläubigen zurücktreiben.«
    »… und sich dabei ein schönes Stück deutschen Landes einverleiben«, antwortete der Venezianer spöttisch.
    »Besser, Frankreich holt sich Land von den Deutschen als von uns«, warf Ercole Orsini lächelnd ein.
    »So ist es!« Der französische Unterhändler, ein Vicomte de Promont, stimmte ihm zu, obwohl der Blick seines Herrn bereits auf Mailand und Neapel gefallen war. Für ihn selbst aber galt es, die Anwesenden zu beruhigen und zu jenen Verbündeten zu machen, die Frankreich benötigte, um seine Macht auszubauen.
    »Mein Souverän wird sich für Eure Hilfe erkenntlich zeigen und weder mit Geld noch mit Ehren geizen«, versprach er und lenkte das Gespräch noch einmal auf Friedrich III. »Wichtig ist, dass der Steiermärker nicht in Rom zum Kaiser gekrönt wird und auch nicht die portugiesische Prinzessin heiratet. Beides würde seine Macht stärken, so dass er sowohl die Interessen Frankreichs wie auch Euch Italiener bedrohen wird.«
    »Obwohl es in Euren Augen keine Italiener, sondern nur Venezianer, Lombarden, Toskaner, Römer und Neapolitaner gibt?«, spottete der Herr aus Florenz.
    Trotz dieses Einwands war der Frieden zwischen den Parteien wiederhergestellt. Die meisten Gäste verabschiedeten sich bald und verließen das Haus auf unterschiedlichen Wegen. Nur die beiden d’Specchis und Gianni blieben bei Conte Ercole zurück.
    »Der Franzose wird zahlen müssen und die Böhmen und Ungarn auch, wenn ich ihnen diesen

Weitere Kostenlose Bücher