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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war. Und von Niall, mit seiner wunderbaren Lebenslust. Von all diesen Menschen haben Sie etwas in sich, keiner von ihnen macht die ganze Maggie aus. Niall hat ganz recht. Es ist Zeit, daß Sie sich selbst endlich einmal sehen.«
    »Ich dachte, das hätte ich bereits. Ich dachte, ich wüßte genau, wer ich bin und was ich will. Aber jetzt bin ich vollkommen verwirrt.«
    »Wenn Ihnen Ihr Kopf keine Antworten auf Ihre Fragen gibt, dann lauschen Sie am besten dem, was Ihr Herz zu sagen hat.«
    »Die Antwort, die es mir gibt, gefällt mir nicht.« Christine lachte fröhlich auf. »Dann, mein liebes Kind, können Sie absolut sicher sein, daß seine Antwort die richtige ist.

20. Kapitel
    Schließlich war Maggie wieder allein, setzte das Rohr an den Mund, und zwei Stunden später warf sie das geblasene Gefäß zum erneuten Einschmelzen in den Ofen zurück.
    Sie brütete über ihren Skizzen, verwarf sie, probierte andere Entwürfe aus. Sie musterte mit gerunzelter Stirn das Einhorn, das auf einem der Regale stand, und schließlich stellte sie die Schweißbrenner an. Kaum allerdings hatte sie das Rohr in der Hand, schwand die Vision bereits dahin. Sie beobachtete, wie sich die Spitze des Glasstabs in die Länge zu ziehen begann, wie sie schmolz, wie sie schlaff über der Arbeitsplatte hing. Ohne darüber nachzudenken, was sie tat, tropfte sie Stückchen geschmolzenen Glases in einen Topf, der kaltes Wasser enthielt.
    Einige der Stückchen brachen, andere hingegen behielten ihre Form. Sie nahm eins von ihnen in die Hand und sah es genauer an. Obgleich es von Feuer geformt worden war, kam es nun einer kühlen Träne gleich. Ein Prinz-Rupert-Tropfen, nicht unbedingt eine Neuheit auf dem Gebiet der Glasbläserkunst, etwas, das selbst einem Kind gelang.
    Dennoch rieb sie den Tropfen zwischen ihren Fingern und legte ihn dann unter ihr Polariskop. Durch die Linse erkannte sie, daß durch die innere Spannung des Glases ein verwirrender Regenbogen verschiedenster Farben erzeugt worden war. So viel, dachte sie, in einem so kleinen Ding. Sie schob den Tropfen in die Tasche und fischte ein paar weitere gläserne Tränen aus dem Topf. Anschließend stellte sie die Öfen aus, und zehn Minuten später trat sie durch Briannas Küchentür.
    »Brianna. Was siehst du, wenn du mich anguckst?«
    Brianna blies sich eine lose Strähne aus der Stirn und blickte auf, ohne daß sie beim Kneten ihres Brotteigs innehielt. »Meine Schwester, was sonst?«
    »Nein, nein. Versuch wenigstens einmal, nicht so praktisch zu sein. Was siehst du in mir?«
    »Eine Frau, die immer kurz vor einem großen Umbruch zu stehen scheint. Eine Frau mit genügend Energie, um mich mürbe zu machen. Und Zorn.« Brianna senkte ihren Blick. »Zorn, der mich traurig und mitleidig macht.«
    »Egoismus?«
    Überrascht hob Brianna abermals den Kopf. »Nein, keinen Egoismus. Den nicht. Egoismus ist eine Schwäche, die mir an dir noch nicht aufgefallen ist.«
    »Aber andere Schwächen schon?«
    »Mehr als genug. Was ist, strebst du neuerdings nach Perfektion?«
    Maggie fuhr zusammen, als sie den abweisenden Ton in der Stimme ihrer Schwester vernahm. »Du bist immer noch wegen gestern abend böse auf mich.«
    »Auf dich bin ich nicht böse, nein.« Mit neuer Energie machte sich Brianna über ihren Brotteig her. »Auf mich, auf die Umstände, auf das Schicksal, wenn du so willst. Aber nicht auf dich. Es war nicht deine Schuld, und du hast mich weiß Gott eindringlich genug vor dem drohenden Fiasko gewarnt. Aber ich wünschte, du würdest nicht ständig für mich in die Bresche springen, wenn Mutter auf mir herumzuhacken beginnt.«
    »Ich kann nicht anders.«
    »Ich weiß.« Brianna formte den Teig zu einem Klumpen und warf ihn in die Schüssel zurück. »Nachdem du weg warst, hat sie sich ein bißchen besser aufgeführt. Ich denke, daß ihr die ganze Sache ein wenig peinlich war. Ehe sie ging, hat sie noch gesagt, das Essen hätte ihr gut geschmeckt. Nicht, daß
sie viel davon probiert hätte, aber wenigstens hat sie es gesagt.«
    »Wir haben schon schlimmere Abende erlebt.«
    »Das stimmt. Maggie, sie hat noch etwas gesagt.«
    »Sie sagt viel, wenn der Tag lang ist. Und ich bin nicht gekommen, um mir das alles anzuhören.«
    »Es ging um die Kerzenständer«, fuhr Brianna fort, und Maggie zog überrascht die Brauen hoch.
    »Was ist mit ihnen?«
    »Die Kerzenständer, die auf der Anrichte stehen. Die, die du mir letztes Jahr geschenkt hast. Sie sagte, sie wären wirklich

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