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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vielleicht beleidigt worden war. »Angenehm.«
    »Allerdings. Ich danke Ihnen für die angenehmsten zehn Minuten, seit ich in die Galerie gekommen bin.«
    Dennis lächelte. Dafür, daß sie eine Künstlerin war, kam ihm diese Frau auf angenehme Weise menschlich vor. »Wie gesagt, die Farben und die Formen gefallen mir«, wiederholte er hoffnungsvoll.
    »Das ist das Schönste, was mir heute abend gesagt worden ist.«
    »Daddy, Mutter ist auf der Suche nach dir«, Patricia zupfte eine Fluse von seinem Jackett, und die unbewußte Geste rührte geradewegs an Maggies Herz.
    »Dann sorge ich besser dafür, daß sie mich auch findet.« Er drehte sich noch einmal zu Maggie um, und als sie grinste, grinste er ebenfalls. »Ich hoffe, daß das nicht unsere letzte Begegnung war, Miss Concannon.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Kommen Sie nicht mit?« fragte Patricia sie.
    »Nein, noch nicht«, antwortete Maggie, der der Sinn nicht unbedingt nach einer erneuten Unterhaltung mit Patricias Mutter stand.
    Ihr Lächeln erstarb, sobald das Geräusch der sich entfernenden Schritte verklungen war und sie alleine in der hell erleuchteten Küche saß. Hier war es ruhig, so ruhig, daß sie sich beinahe hätte einreden können, ganz allein zu sein.
    Sie wollte sich einreden, daß sie alleine war. Und vor allem wollte sie sich einreden, daß die Traurigkeit, die sie mit einem Mal empfand, das Ergebnis ihrer Sehnsucht nach dem Alleinsein inmitten grüner Felder und ruhiger Hügel war, nach endlosen Stunden der Stille mit nichts als dem Röhren ihres eigenen Brennofens und ihrer Phantasie als einzigem Antrieb.
    Aber das war es nicht nur. Vielmehr wurde ihr deutlich, daß sie heute, an einem der wichtigsten Abende in ihrem Leben, niemanden hatte, der zu ihr gehörte. Niemand von den plaudernden, strahlenden Menschen dort oben kannte sie, liebte oder verstand sie auch nur. Niemand dort oben erwartete sie.
    Sie hatte sich selbst, dachte sie und erhob sich von ihrem Stuhl. Was brauchte sie mehr? Ihre Arbeit kam gut an, das hatte sie aus all den elaborierten und aufgeblasenen Kommentaren herausgehört. Rogans Kunden mochten, was sie schuf, und das war der erste Schritt.
    Ich bin auf dem besten Weg, sagte sie sich, als sie die Küche verließ. Sie war auf dem Weg zu Reichtum und Ruhm, auf
dem Weg, den zu gehen es keinem Concannon während der letzten beiden Generationen gelungen war. Doch sie würde ihn gehen, und zwar ganz allein.
    Von oben rieselten das Licht und die Musik wie Feenstaub auf sie herab. Sie stand am Ende dieses Regenbogens, die Hand auf das Geländer gedrückt, den Fuß auf die erste Stufe gestemmt, doch mit einem Mal machte sie kehrt und trat in die Dunkelheit der Straße hinaus.
     
    Die Uhr schlug eins, und Rogan warf fluchend seine elegante schwarze Krawatte zurück. Diese Frau, dachte er und stapfte erbost durch den dunklen Flur, hatte mindestens den Tod verdient. Mitten auf einer Party, die einzig zu ihren Gunsten organisiert worden war, hatte sie sich einfach in Rauch aufgelöst. Hatte ihn zurückgelassen, dachte er und schäumte vor Wut, damit er lahme Entschuldigungen erfand.
    Er hätte wissen müssen, daß er nicht darauf vertrauen durfte, daß sich eine Frau mit ihrem Temperament vernünftig verhielt. Und auf jeden Fall hätte er wissen müssen, daß es vermessen war, sie in seine ehrgeizigen Pläne bezüglich der Zukunft seines Unternehmens miteinzubeziehen.
    Wie in aller Welt sollte er darauf hoffen, daß eine Galerie für irische Kunst erfolgreich war, wenn die erste von ihm ausgesuchte, aufgebaute und ausgestellte irische Künstlerin wie ein verzogenes Kind vor ihrer eigenen Vernissage floh?
    Inzwischen war es mitten in der Nacht, und immer noch hatte er nichts von ihr gehört. Und so wie ihr kostbarer irischer Himmel regelmäßig hinter einem grauen Wolkenschleier verschwand, trübte ihr Verschwinden den Erfolg des Abends, seine eigene Zufriedenheit mit der hervorragenden Organisation. Und nun blieb ihm nichts als zu warten.
    Und in Sorge zu sein.
    Sie kannte sich nicht allzugut in Dublin aus. Bei aller Schönheit
und allem Charme gab es immer noch Viertel, in denen es für Frauen gefährlich war. Oder vielleicht hatte sie einen Unfall gehabt? Der Gedanke trieb ihm den Schweiß auf die Stirn.
    Er hatte gerade zwei Schritte in Richtung des Telefons gemacht, um in den Krankenhäusern anzufragen, ob sie vielleicht eingeliefert worden war, als er das leise Quietschen der Haustür vernahm. Er machte auf dem Absatz kehrt und

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