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Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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Fortschritte gemacht habe. Aber – « Ich sehe den Zweifel in ihrem Gesicht. »Das ist nicht wichtig. Es ist nicht das, weswegen sie mich mag, Cate.«
    Ich laufe zur Tür. Jeder Moment, den Elena noch in diesem Haus ist, ist zu viel.
    »Was hast du vor?« Maura läuft hinter mir her und hält mich am Ellbogen fest.
    Ich reiße meinen Arm weg. »Fass mich nicht an.«
    Maura weint jetzt, die Augen stehen ihr voller Tränen. »Cate, es ist nicht ihre Schuld! Ich habe es getan.«
    »Und du meinst, das macht es irgendwie besser?«
    Maura springt vor mich und versperrt mir den Weg. Ich schubse sie zur Seite, und sie knallt gegen die Wand.
    Als ich, ohne anzuklopfen, Elenas Zimmertür aufstoße, sitzt sie mit ihrem Nähzeug in einem der grünen Sessel vor dem Kaminfeuer und führt gerade die blitzende Nadel durch den Stoff.
    »Ich will, dass Sie aus meinem Haus verschwinden. Jetzt.« Meine Stimme ist so kalt, dass ich sie selbst nicht wiedererkenne.
    »Das kannst du nicht tun!« Maura kann die Tränen jetzt nicht mehr zurückhalten. Sie laufen ihr in Strömen übers Gesicht.
    Ich schließe die Tür – die Bediensteten müssen diesen Streit wirklich nicht mitbekommen. »Ich bin die Hausherrin, ich kann tun, was ich will. Dazu gehört es, Angestellte zu entlassen, die mir nicht passen. Miss Robichaud, wir brauchen Sie nicht länger.«
    Elena sieht mich an, als würde sie darüber nachdenken, wie sie die Ernsthaftigkeit meiner Anweisung einschätzen soll. Ich starre sie an. Will sie etwa auch versuchen, meine Gedanken zu bezwingen? Ist sie dazu in der Lage?
    Maura läuft an mir vorbei und stellt sich neben sie. »Vater wird das nicht gefallen, Cate.«
    »Er muss auch nicht mit ihr zusammenleben.«
    Maura legt beschützend eine Hand auf die Lehne von Elenas Sessel, streckt das Kinn vor und sagt: »Ich werde ihm schreiben. Ich werde ihm sagen, dass er seine Reise abbrechen muss.«
    »Gut«, sage ich unterkühlt und stemme die Hände in die Hüften. »Vielleicht kann er dich ja zur Vernunft bringen. Oder hast du vor, auch ihn zu verhexen?«
    »Du tust geradezu so, als hätte ich irgendwelche Grenzen überschritten. Du hast doch eben noch gesagt, dass du es selbst schon einmal gemacht hast!«, schreit Maura.
    Ich starre sie ungläubig und zugleich aufgebracht an.
    Elena steckt die Nadel in ihr Nähzeug und legt es beiseite. »Maura, du hast versucht, Cate zu bezwingen? Aber du hast es nicht geschafft?«
    »Ja«, sagt Maura zögerlich. Die Unsicherheit steht ihr ins Gesicht geschrieben. »Macht das etwas?«
    »Insoweit, als dass es bedeutet, dass Cate die Stärkere von euch beiden ist. Es ist sehr ungewöhnlich, dass ihr beide Gedankenmagie beherrscht. Ich habe noch nie von so einem Fall gehört«, flüstert Elena. Sie kommt auf mich zu, aber bleibt etwas entfernt mit wachsamen Augen am Rand ihres Himmelbetts stehen. »Es tut mir leid, dass ich hinter Ihrem Rücken Ihre Schwester unterrichtet habe, Cate. Ich weiß, dass Sie nicht glauben, dass unsere Absichten ehrenhaft sind, aber – «
    »Ehrenhaft? Sie haben meine Schwester geküsst!«, explodiere ich. Die Magie kocht in mir hoch, und mir wird schwindelig. Ich würde sie nur zu gern mit dieser Nadel stechen. Am liebsten würde ich all diese schönen kleinen Flaschen voll Duftwasser auf ihrem Frisiertisch zerschlagen. Nur um ihr zu zeigen, wie stark ich bin. Ich schließe für einen Moment die Augen und versuche, jede Unze Selbstkontrolle, die ich besitze, heraufzubeschwören.
    »Was ist hier los?« Tess quetscht sich durch die Tür und schließt sie hinter sich. »Warum schreit ihr so?«
    Ich zeige auf Maura, die über Elenas leerem Sessel lehnt. »Erzähl es ihr! Erzähl ihr, was du getan hast. Und Sie …« Ich drehe mich zu Elena herum. »Ich will Sie aus dem Haus haben. Jetzt.«
    »Du kannst sie nicht einfach auf die Straße setzen!«, ruft Maura und läuft an ihre Seite.
    Ich ignoriere Maura und sehe Elena in die Augen. »Ich gebe Ihnen bis heute Abend Zeit, Ihre Sachen zu packen. John wird Sie zum Bahnhof fahren. Wir haben etwas Haushaltsgeld für Notfälle, es sollte reichen, um Ihre Fahrkarte nach New London zu bezahlen.«
    »Wenn du sie rauswirfst, werde ich mit ihr gehen«, droht Maura.
    Ich richte mich auf, bis ich größer bin als alle anderen im Raum. Stärker. »Maura ist nicht diejenige, die Sie wollen, Elena. Ich bin mächtiger als sie. Ich habe es mehrfach bewiesen. Ich schwöre Ihnen, ich werde Sie bekämpfen, bis Sie Maura die Wahrheit sagen. Ihre

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