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Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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meine Arbeit zu bewundern.
    Maura stemmt die Arme in die Hüften. »Dass ich hübscher bin als du.«
    Ich sehe mein verzerrtes Spiegelbild in dem alten Spiegel über der Kommode an: meine grauen Augen, das spitze Kinn, mein erdbeerblondes Haar, das ich in geflochtenen Zöpfen zu einer Krone hochgesteckt trage, so wie ich es gerne mag. Ich bin keine Schönheit. Ich bin eher durchschnittlich. Aber Finn mag mich. Die Erinnerung an ihn zaubert ein Lächeln auf meine Lippen, und meine Wangen erröten.
    »Du bist viel hübscher als ich«, gebe ich zu. »Das habe ich nie bestritten.«
    »Und ich bin eine bessere Hexe. Was gestern im Garten passiert ist – das war nur Zufall«, fährt Maura fort.
    »Schon möglich.« Ich stecke eine weitere Rose in die Vase. »Ich weiß nicht, wie es passiert ist.«
    »Wenn ich es gewesen wäre, die den Garten hätte explodieren lassen, würdest du es mich nie vergessen lassen. Du würdest wochenlang darauf herumreiten. Aber weil es dir passiert ist, ist es natürlich verziehen. Es war ja nur ein Unfall.« Mauras Stimme ist voller Verbitterung. Der perfekte Zeitpunkt, um so eine Unterhaltung zu führen. Mrs O’Hare und Lily sind in der Küche, schneiden die Kanten von den Gurken-und-Brunnenkresse-Sandwiches ab und arrangieren Tess’ Küchlein auf Kuchenplatten. In einer Viertelstunde werden unsere Gäste hier sein.
    »Es war nur ein Unfall«, erkläre ich. »Es ist mir sehr wohl bewusst, wie gefährlich es war. Ich hätte das niemals absichtlich getan!«
    »Elena findet es sehr seltsam, dass deine Magie so stark war«, sagt Maura, wobei sie mich argwöhnisch beäugt.
    »Nun, Elena mischt sich gern – «
    »Ich will nichts Schlechtes über sie hören, Cate. Sie ist meine Freundin. Und sie ist eine ausgezeichnete Lehrerin. Ich habe bereits gelernt, wie Heilzauber funktionieren. Es ist mal eine ganz angenehme Abwechslung, von jemandem gefördert zu werden. Sie mag mich.«
    Ich verdrehe die Augen. »Ich mag dich auch. Du bist meine Schwester, Maura, ich liebe dich.«
    »Das ist nicht das Gleiche! Du behandelst mich nicht wie eine gleichwertige Person. Du bist immer so abschätzig. Sogar jetzt schenkst du mir kaum Beachtung.« Ich höre auf, an den Blumen herumzuzupfen und sehe sie an. »Und wenn du mir Beachtung schenkst, ist es bloß, um mich auszuschimpfen. Du lässt mich nie Magie praktizieren, obwohl du weißt, wie gern ich es tue. Du willst nicht, dass ich der Schwesternschaft beitrete. Dir wäre es lieber, ich heirate einen schrecklichen alten Mann, den ich nicht liebe, als dass ich glücklich bin!«
    Ich ziehe sie den Flur hinunter, weg von der Küche, wo jeder uns hören könnte. »Das ist nicht wahr. Natürlich möchte ich, dass du glücklich bist.«
    »Dann beweis es.« Mauras blaue Augen sind berechnend. »Ich brauche deine Erlaubnis zwar nicht, aber ich hätte gern deinen Segen. Gib mir deinen Segen, der Schwesternschaft beizutreten.«
    Hat Elena ihr das eingeredet? Ich kann ihr meinen Segen nicht geben. Nicht ohne die ganze Prophezeiung zu kennen. Wenn die Schwesternschaft die beste Möglichkeit für uns ist – wenn es so einfach wäre –, hätte Mutter mir das gesagt. »Ist es denn wirklich das, was du willst?«
    Maura nickt wie wild. »Ja, das ist es. Ich bin kein Kind mehr, Cate, ich habe meinen eigenen Kopf. Ich will in New London Magie studieren.«
    »Und was ist mit Ehe? Und Kindern? Willst du all das aufgeben?«
    Sie senkt den Blick und spielt mit dem Goldkettchen an ihrem Handgelenk. »Ich will nicht heiraten.«
    »Das könnte sich aber ganz schnell ändern, wenn es sich um einen Mann handelt, den du liebst«, wende ich ein und denke dabei an Finn. Nicht, dass das etwas Neues wäre – ich habe schon den ganzen Tag in vereinzelten stillen Momenten an ihn gedacht: als Elena mein Französisch korrigiert hat, während ich an meinem Kissenbezug gestickt habe, als Mrs O’Hare mich für mein nur halb gegessenes Frühstück gescholten hat. Irgendwie ist er innerhalb von nur ein paar Wochen der einzige Inhalt meiner Tagträume geworden.
    »Das ist nicht das, was ich will«, sagt Maura rundheraus, während sie mit einer Hand über das geschwungene Treppengeländer fährt.
    »Ich habe auch nicht gedacht, dass es das ist, was ich will. Aber ich habe meine Meinung geändert.«
    Maura runzelt die Stirn. »Also wirst du Paul heiraten. Hast du jemals darüber nachgedacht, der Schwesternschaft beizutreten? Du bist so entschlossen, uns drei zusammenzuhalten, aber nur wenn es nach

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