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Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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trägt neue rosafarbene Satinhandschuhe mit Perlmuttknöpfen. Rory trägt die gleichen in Rot. Bei dieser Kälte sind sie äußerst unpraktisch, aber schön sehen sie trotzdem aus.
    Ich will natürlich nicht, dass Finn unglücklich ist, aber die Vorstellung gefällt mir trotzdem. Ich stecke Sachis Taschentuch ein und versuche, mir nicht anmerken zu lassen, wie ich die Menge nach ihm absuche. »Wirklich?«
    »Wirklich. Aber du bist nicht die Einzige, bei der es Neuigkeiten gibt.« Sachi hebt ihren Becher mit Cider und stößt damit gegen Rorys, wobei sie Rorys verdrießlichen Blick ignoriert. »Ich bin verlobt!«
    Das lässt mich aufhorchen. »Mit deinem Cousin Renjiro?«
    »Vater würde nichts anderes zulassen.« Bruder Ishida ist Vorsitzender des Gemeinderats in Chatham. Er ahnt weder, dass seine beiden Töchter Hexen sind, noch, dass Sachi weiß, dass Rory seine uneheliche Tochter ist. Rory selbst ahnt nichts von seiner Vaterschaft, und Sachi hält das auch für besser so, denn Rory neigt mitunter dazu, recht kopflos zu reagieren, vor allem, wenn sie Sherry getrunken hat.
    »Sie kann ihn nicht heiraten. Er ist furchtbar eingebildet. Und da kommst du ins Spiel, Cate.« Rory grinst mich mit ihren Hasenzähnen an. Bis auf die glatten, dunklen Haare sieht sie Sachi kein bisschen ähnlich. Rory ist groß und üppig und wirkt immer ein wenig ordinär, Sachi dagegen ist zierlich und elegant und hat dunkle Augen. Doch beide tragen die neueste Mode: hochhackige Kalbslederstiefel und schreiend bunte Spitzenkleider, die unter Umhängen mit pelzbesetzten Kapuzen hervorblitzen. Auf den ersten Blick sehen sie wie ganz normale Mädchen der Gesellschaft aus – nicht wie Mädchen, die Schwierigkeiten heraufbeschwören.
    Doch der Schein trügt.
    »Ich?«, frage ich. »Was habe ich damit zu tun?«
    »Ich weiß nicht, wie ich aus der Nummer herauskommen soll. Es sei denn …« Sachis Wangen werden auf einmal so rosig wie ihre Handschuhe. »Ich hatte gehofft, du könntest bei den Schwestern ein gutes Wort für mich einlegen.«
    »Bei den Schwestern?«, wiederhole ich ungläubig. Ich sehe zu ihnen hinüber. Von hier aus sind die in die Ordenstracht der Schwesternschaft gehüllten Gestalten kaum voneinander zu unterscheiden. Ich kann noch nicht einmal Rilla in der Menge ausmachen. Es wäre ein Segen, eine Freundin in New London zu haben – eine richtige Freundin, der ich all meine Geheimnisse anvertrauen kann. Und Sachi ist eine Hexe, nur ahnt sie nichts vom wahren Zweck der Schwesternschaft. Sie muss wirklich verzweifelt sein, wenn sie den Rest ihres Lebens Nonne spielen will.
    »Meinst du, sie würden mich aufnehmen? Ich bin nicht besonders religiös, aber ich bin weiß Gott ziemlich gut darin, Dinge vorzutäuschen«, seufzt sie.
    »Ich weiß nicht«, antworte ich zögernd, auch wenn mein Herz bei dem Gedanken Freudensprünge macht. »Ich kann Schwester Cora mal fragen. Was ist mit dir, Rory?«
    Rory bellt ein heiseres Lachen und streicht sich eine schwarze Haarsträhne zurück unter die Kapuze. »Kannst du dir mich etwa als Nonne vorstellen? Nein, vielen Dank.«
    »Du willst wirklich Nils heiraten, wenn du wieder nach Hause kommst?« Sachi runzelt die Stirn. »Du wirst dann sein Eigentum. Dabei bist zu mindestens zehnmal so schlau wie er. Das kannst du doch nicht wollen …«
    »Tue ich aber«, unterbricht Rory sie. »Ich will eine Ehefrau und Mutter sein. Ich will ein ganz normales Leben führen. Das konnte ich noch nie. Und ich will, dass meine Tochter ein ganz normales Leben führen kann.«
    Sachis Hand krampft sich um den Cider-Becher. »Aber … wenn du nach Chatham zurückgehst, werden wir getrennt.«
    »Es war doch schon immer klar, dass das irgendwann passieren würde. Du kannst mich ja in den Ferien besuchen kommen.« Rory grinst. »Ich schätze, ich werde mich in Zukunft besser benehmen müssen, wenn du nicht mehr da bist, um bei deinem Vater ein gutes Wort für mich einzulegen. Schließlich will ich nicht enden wie Brenna.«
    »Vater würde dich niemals nach Harwood schicken«, behauptet Sachi mit gesenkter Stimme, obwohl die Menge auf dem Platz eh so laut ist, dass niemand uns hören kann.
    Rory zieht die buschigen Augenbrauen hoch. »Dein Vertrauen in ihn hätte ich gerne. Ich glaube, er wäre mehr als froh, mich von hinten zu sehen.«
    Ich verkneife mir eine Bemerkung, aber ich denke, Rory hat recht.
    Rory lässt sich gegen den Stamm des Ahornbaums fallen und blickt mit unbewegter Miene zum Feuer. »Dieser

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