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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Grinsen seinen Mund. »Murphy schuldet mir fünf Pfund.«
    »Ihr habt also um mich gewettet, stimmt’s?« fragte sie in belustigtem Ton. Typisch Mann.
    »Es war seine Idee.«
    »Mmm. — Tja, am besten gehe ich einfach rein, gucke, ob meine Gäste zufrieden sind, und dann machen wir eine kleine Probefahrt.«
     
    Wie sie gehofft hatte, kam er in jener Nacht, ebenso wie in der nächsten, während die Gäste friedlich in ihren Zimmern schliefen, zu ihr. Ihre Pension war voll, so wie es ihr gefiel, und als sie über ihren Büchern saß, wurde ihr leicht ums Herz. Es fehlte nicht mehr viel, und dann hätte sie die Summe zusammen, die für den Kauf des Materials für das Gewächshaus erforderlich war.
    Er fand sie, wie sie, in ihren Morgenmantel gehüllt, einen Füller an den Lippen, mit verträumten Augen an ihrem Schreibtisch saß.
    »Denkst du gerade an mich?« murmelte er, während er ihr mit den Lippen über den Nacken strich.
    »Eigentlich habe ich gerade an Südlage und Doppelverglasung gedacht.«
    »Nicht gerade schmeichelhaft, wenn man in den Gedanken eines Menschen an zweiter Stelle, hinter einem Gewächshaus rangiert.« Inzwischen hatte er sich zu ihrem Kinn hinaufgearbeitet, als sein Blick auf ein vor ihr liegendes Schreiben fiel. »Was ist denn das? Ein Antwortschreiben von der Bergwerksgesellschaft.«
    »Ja, endlich haben sie mal in ihren Büchern nachgelesen. Wenn wir ihnen die Aktie zurückgeben, bekommen wir tausend Pfund.«
    Stirnrunzelnd richtete er sich auf. »Tausend Pfund? Für zehntausend Anteile? Das erscheint mir aber nicht gerade viel.«
    Statt einer Antwort stand sie lächelnd auf und zog die Nadeln aus ihrem Haar. Normalerweise war dies ein Ritual, das er genoß, aber dieses Mal starrte er statt auf sie weiter auf das Blatt Papier, das auf ihrem Schreibtisch lag.
    »Du hast Dad nicht gekannt«, sagte sie. »Das ist wesentlich mehr, als ich erwartet hätte. Fast ein Vermögen, denn normalerweise hat er bei all seinen Geschäften stets mehr verloren als verdient.«
    »Zehn Pence pro Anteil.« Er nahm den Brief in die Hand. »Was, sagen sie, hat er dafür bezahlt?«
    »Halb soviel, wie du aus dem Schreiben ersehen kannst. Soweit ich mich erinnere, hat er in seinem ganzen Leben mit keiner Sache je soviel verdient. Ich brauche nur noch Rogan zu sagen, daß er ihnen die Aktie schicken soll.«
    »Tu’s nicht.«
    »Tu’s nicht?« Die Bürste in der Hand, sah sie ihn verwundert an. »Und warum nicht, wenn ich fragen darf?«
    »Hat Rogan irgendwelche Erkundigungen über das Unternehmen eingeholt?«
    »Nein, er hat bereits genug mit Maggie und der bevorstehenden Eröffnung der Galerie zu tun. Ich habe ihn nur gebeten, daß er die Aktie für mich aufbewahrt.«
    »Laß mich meinen Börsenmakler anrufen. Hör zu, es kann nicht schaden, wenn du einen Prospekt von dem Unternehmen und vielleicht sonst noch ein paar Informationen bekommst. Ein paar Tage mehr oder weniger sind doch jetzt auch egal, oder nicht?«
    »Doch. Aber es scheint mir ein ziemlicher Umstand für dich zu sein.«
    »Das Ganze kostet mich einen Anruf, mehr nicht. Meinem Makler machen solche Dinge Spaß.« Er legte den Brief auf
den Tisch, ging zu ihr und nahm ihr die Bürste aus der Hand. »Laß mich das machen.« Er drehte sie so, daß sie in den Spiegel sah, und fuhr ihr sanft mit der Bürste durch das Haar. »Wie ein Gemälde von Tizian«, murmelte er. »Ein wunderbares Spiel von Schatten und Licht.«
    Sie stand vollkommen reglos und sah ihn im Spiegel an. Es schockierte sie, wie intim, wie erregend diese Geste war. Die Art, in der er außer mit der Bürste mit den Fingern durch ihre Haare fuhr, so daß viel mehr als nur ihre Kopfhaut zu prickeln begann.
    Dann hob er den Kopf, und als sie das Verlangen in seinen Augen sah, wallte die inzwischen bekannte Erregung in ihr auf.
    »Nein, noch nicht.« Als sie sich zu ihm umdrehen wollte, hielt er sie fest, legte die Bürste zur Seite und schob ihr sanft das Haar aus dem Gesicht.
    »Sieh genau hin«, murmelte er, während er am Gürtel ihres Morgenmantels zu ziehen begann. »Hast du dich je gefragt, wie wir zusammen aussehen?«
    Die Vorstellung war so schockierend und so verführerisch zugleich, daß es ihr die Sprache verschlug. Er sah ihr in die Augen, öffnete den Morgenmantel und streifte ihn ihr ab. »In meiner Phantasie habe ich uns beide schon x-mal zusammen gesehen. Manchmal taucht dieses Bild während der Arbeit vor meinem geistigen Auge auf und lenkt mich ab, aber es ist schwer,

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