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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich es noch nicht. Aber ich werde die Geschichte selbst regeln, Maggie. Ist das klar?«
    »Allerdings.« Ihre durch acht Monate Schwangerschaft begründete Behäbigkeit siegte, und sie setzte sich wieder auf einen Stuhl. »Gestern hat sich der New Yorker Detektiv bei uns gemeldet.«
    »Hat er das? Und, hat er sie inzwischen ausfindig gemacht?«
    »Die Sache ist komplizierter, als wir dachten. Er hat einen Bruder gefunden — einen pensionierten Polizisten, der immer noch in New York lebt.«
    »Nun, das ist doch zumindest ein Anfang oder nicht?« Inzwischen rührte Brianna Pfannkuchenteig.
    »Eher ein Ende, fürchte ich. Zuerst weigerte sich der Mann, auch nur zuzugeben, daß er eine Schwester hat. Und als der Detektiv weiterbohrte — er hatte eine Kopie von Amandas
Geburtsurkunde und so —, sagte dieser Dennis Dougherty, er hätte von Amanda seit über fünfundzwanzig Jahren nichts mehr gehört. Sie wäre keine Schwester für ihn, denn sie hätte sich in Schwierigkeiten gebracht und dann wäre sie abgehauen. Er sagte, er wüßte nicht, wohin sie gegangen sei, und es wäre ihm auch herzlich egal.«
    »Wie traurig für ihn«, murmelte Brianna. »Und ihre Eltern? Amandas Eltern?«
    »Tot, alle beide. Die Mutter erst seit letztem Jahr. Es gibt noch eine Schwester, die irgendwo im Westen der USA verheiratet ist. Mit ihr hat Rogans Mann ebenfalls gesprochen, und sie scheint etwas weichherziger zu sein, aber helfen konnte sie ihm ebenfalls nicht.«
    »Aber sie muß doch etwas wissen«, protestierte Brianna. »Sie weiß doch sicher, wo ihre eigene Schwester zu finden ist.«
    »Offenbar nicht. Anscheinend gab es einen furchtbaren Familienkrach, als Amanda verkündete, daß sie ein Kind erwartete, und sich weigerte, zu sagen, wer der Vater war.« Maggie machte eine Pause und starrte mit zusammengepreßten Lippen vor sich hin. »Ich weiß nicht, ob sie Dad oder sich selbst oder das Kind schützen wollte, aber der Schwester zufolge gab es einen Riesenstreit. Sie waren streng katholische Iren und sahen eine unverheiratete, schwangere Tochter als Schande für die ganze Familie an. Sie wollten, daß sie fortging, das Kind bekam und zur Adoption freigab. Anscheinend weigerte sie sich und ging statt dessen einfach davon. Ob sie sich je noch einmal bei ihren Eltern gemeldet hat, ist ungewiß. Der Bruder schweigt, und die Schwester weiß es nicht.«
    »Also haben wir immer noch nichts.«
    »Fast nichts. Er — der Detektiv — hat herausgefunden, daß sie vor all den Jahren zusammen mit einer Freundin hier in Irland war. Und jetzt sucht er diese Frau.«
    »Dann warten wir wohl am besten einfach weiter ab.« Sie
stellte eine Kanne Tee auf den Tisch und sah ihre Schwester stirnrunzelnd an. »Du siehst blaß aus.«
    »Ich bin müde, sonst nichts. Es ist nicht mehr so einfach zu schlafen, wenn man nicht weiß, wie man liegen soll.«
    »Wann hast du deinen nächsten Arzttermin?«
    »Heute nachmittag.« Maggie griff nach der Kanne und setzte ein Lächeln auf.
    »Dann bringe ich dich hin. Ich denke, es ist nicht gut, wenn du dich noch selbst hinter das Lenkrad setzt.«
    Maggie seufzte. »Du klingst wie Rogan. Er kommt extra den ganzen Weg von der Galerie nach Hause, nur damit er mich fahren kann.«
    »Gut. Und bis er dich abholen kommt, bleibst du hier bei mir.« Mehr besorgt als erfreut, als keine Gegenrede kam, ging Brianna an die Tür und rief die beiden Männer zum Frühstück herein.
     
    Sie verbrachte den Tag wohlgelaunt, indem sie Maggie bemutterte und ein amerikanisches Paar empfing, das bereits zwei Jahre zuvor in ihrer Pension zu Gast gewesen war. Gray war mit Murphy unterwegs, um sich nach Ersatzteilen für ihr Auto umzusehen. Der Himmel blieb klar, es war erfreulich warm, und nachdem Maggie mit Rogan davongefahren war, kümmerte sich Brianna um ihr Kräuterbeet.
    Frisch gewaschene Wäsche blähte sich im Wind, aus den offenen Fenstern des Hauses drang leise Musik, ihre Gäste saßen im Wohnzimmer beim Tee, und ihr Hund lag neben ihr in der Sonne und machte ein Nickerchen.
    Nichts fehlte ihr zu ihrem Glück.
    Mit einem Mal stellte Con die Ohren auf, und sie selbst hob den Kopf, als sie die Geräusche zweier Fahrzeuge vernahm. »Das eine ist Murphys Laster«, sagte sie zu Con, der bereits aufgesprungen war. »Und das andere Geräusch kenne ich nicht. Meinst du, wir bekommen noch einen Gast?«
    Hocherfreut stand Brianna auf, klopfte sich den Staub von der Schürze und ging ums Haus. Con war bereits fröhlich bellend

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