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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Tee serviert.«
    »Kein Problem.« Gray blickte von einer Frau zur anderen und überlegte, daß wahrscheinlich ein diskreter Rückzug für alle Beteiligten das beste wäre. »Ich denke, ich kehre erst mal an meine Arbeit zurück.«
    »Oh, Ihre Bücher gefallen mir«, sagte Lottie gut gelaunt. »Während unseres Urlaubs habe ich zwei von ihnen gelesen. Ich frage mich, wie Sie es schaffen, sich derartige Geschichten auszudenken und sie in so nette Worte zu kleiden.«
    Mit ihrem fröhlichen Plappern unterhielt sie ihn und die anderen, bis Maggie abermals nach Atem rang. »Da haben wir’s, alle vier Minuten. Langsam ausatmen, meine Liebe, ja, so ist’s recht. Brie, ich denke, du rufst besser Rogan an. Sag ihm, daß er uns im Krankenhaus treffen soll.«
    »Oh.« Brianna stand da wie vom Donner gerührt. »Vielleicht verständige ich erst mal ihren Arzt.«
    »Keine Angst.« Während Brianna zum Telefon stürzte, nahm Lottie Maggies Hand. »Keine Angst. Ich habe schon etliche Babys auf die Welt gebracht. Und, hast du schon deinen Koffer gepackt?«
    »Er steht zu Hause, im Schlafzimmer.« Die Wehe klang ab, und sie atmete zitternd aus. Eigenartigerweise empfand sie inzwischen eine gewisse Gelassenheit. »Im Schrank.«
    »Der junge Mann wird ihn für dich holen. Nicht wahr, mein Lieber, das machen Sie doch.«
    »Aber sicher doch.« Sehr gern sogar. Auf diese Weise könnte er dem Haus und der erschreckenden Aussicht auf eine Geburt entfliehen. »Ich mache mich sofort auf den Weg.«
    »Keine Sorge, Gray.« Maggie war inzwischen so gelassen, daß sie kicherte. »Ich bekomme mein Kind schon nicht auf dem Küchentisch.«
    »Das will ich auch nicht hoffen.« Mit einem unsicheren Lächeln flüchtete er aus dem Raum.
    »Ich hole deine Jacke«, sagte Lottie zu Maggie und bedachte Maeve mit einem vielsagenden Blick. »Vergiß das Atmen nicht.«
    »Keine Angst. Danke, Lottie. Es wird schon gehen.«
    »Du hast Angst.« Lottie beugte sich zu Maggie hinab und umfaßte sanft ihr Kinn. »Das ist vollkommen normal. Aber das, was im Augenblick mit dir passiert, ist ebenso normal. Es ist etwas, was nur eine Frau tun kann, und was deshalb auch nur eine Frau versteht. Wenn Männer die Kinder bekommen würden, gäbe es gewiß, weiß Gott, wesentlich weniger Menschen auf der Welt.«
    Der Gedanke zauberte ein Lächeln auf Maggies Gesicht. »Ich habe nur ein bißchen Angst. Und zwar nicht vor den Schmerzen, sondern davor, daß ich hinterher nicht weiß, was ich machen soll.«
    »Du wirst es wissen. Bald wirst du eine Mutter sein, Margaret Mary. Gott segne dich.«
    Maggie schloß die Augen, als Lottie den Raum verließ. Sie spürte die Veränderungen in ihrem Körper, deren Gewalt ihr den Atem nahm. Sie dachte an die bevorstehenden Veränderungen in ihrem Leben, deren Ausmaß sie erschauern ließ. Ja, sie würde bald eine Mutter sein. Und das Kind, das von ihr und Rogan erzeugt worden war, läge in ihren Armen statt in ihrem Leib.
    Ich liebe dich, dachte sie. Ich schwöre dir, daß du von mir nichts als Liebe bekommen wirst.
    Wieder rollte eine Woge des Schmerzes heran, so daß aus ihrer Kehle ein leises Stöhnen drang. Sie kniff die Augen fester zusammen und konzentrierte sich ganz darauf, daß sie noch Luft bekam. Durch den Nebel des Schmerzes hindurch spürte sie, wie jemand nach einer ihrer Hände griff. Sie öffnete die Augen, sah das Gesicht ihrer Mutter, ihre tränennassen
Augen und, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, wahres Verständnis in ihrem Blick.
    »Ich wünsche dir Glück«, sagte Maeve langsam, »mit deinem Kind.«
    Zumindest für einen Augenblick war zwischen ihnen Frieden eingekehrt, und unwillkürlich zog Maggie die Hand ihrer Mutter näher zu sich heran.
     
    Als Gray, den Koffer in der Hand, zurückgeeilt kam, nahm Maggie bereits mit Lotties Hilfe auf dem Beifahrersitz von Briannas Wagen Platz. Sämtliche Gäste der Pension standen zum Abschied vor der Tür Spalier.
    »Oh, danke, daß du dich so beeilt hast.« Brianna schnappte sich den Koffer und sah sich hektisch um. »Rogan ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Noch ehe ich überhaupt tschüs sagen konnte, hatte er bereits aufgelegt. Der Arzt sagt, sie solle auf der Stelle kommen. Ich muß sie hinfahren.«
    »Natürlich mußt du das. Es wird schon alles gutgehen, keine Angst.«
    »Sicher wird es das.« Brianna nagte an ihrem Daumennagel herum. »Ich muß los — obwohl ich nicht weiß, was ich mit all den Gästen machen soll.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken. Ich

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