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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht wahr?«
    Weil es stimmte, fiel Brianna keine passende Erwiderung ein. »Deshalb ist es noch lange nicht richtig gewesen, ihn zu betrügen«, brachte sie schließlich erbost hervor.
    »Aber wir haben uns gebessert. Sein Leben von Grund auf zu verändern, ist eine mühsame Sache, meine Liebe. Es erfordert Arbeit und Geduld und Entschlossenheit.«
    Sie hob den Kopf, da er mit seinen Worten genau ins Schwarze traf. Wenn es stimmte, was er von sich erzählte, dann gab es zwei Menschen an diesem Tisch, denen diese Anstrengung gelungen war. Würde sie Gray verurteilen für das, was in seiner Vergangenheit geschehen war? Würde sie wollen, daß irgendein alter Fehler ihn einholte und zurück in die alten Tiefen zog?
    »Ich möchte weder Sie noch Ihre Frau im Gefängnis sehen, Mr. Smythe-White.«
    »Er kennt die Regeln«, unterbrach Gray und drückte ihre Hand. »Man kann nur spielen, wenn man auch den Einsatz zahlt. Vielleicht können wir auf die Polizei verzichten, aber dieser Gefallen ist sicher mehr wert als lächerliche tausend Pfund.«
    »Wie ich bereits erklärt habe . . .«, setzte Smythe-White an.
    »Ist die Aktie selbst ohne jeden Wert«, beendete Gray seinen Satz. »Aber ich bin sicher, daß Ihre Unterschrift sie wertvoll macht. Ich würde sagen, zehntausend Pfund sind ein durchaus angemessener Preis.«
    »Zehntausend Pfund ?« stotterte Smythe-White, während Brianna vor Überraschung sprachlos war. »Das ist Erpressung. Das ist Raub. Das ist . . .«
    »Ein Pfund pro Anteil«, beendete Gray abermals seinen Satz. »Mehr als angemessen, wenn man es mit dem vergleicht, was sicher für Sie bei dem Geschäft herausgesprungen ist. Und ich meine, wir sollten dafür sorgen, daß mit dem netten Profit, den Sie dank Ihrer gutgläubigen Investoren gemacht haben, Tom Concannons Traum verwirklicht wird. Ich denke nicht, daß das Erpressung ist. Ich denke, es ist nur gerecht. Und Gerechtigkeit ist etwas, worüber sich nicht verhandeln läßt.«
    Kreidebleich lehnte sich Smythe-White auf seinem Stuhl zurück, zog erneut sein Taschentuch hervor und betupfte sich abermals die Stirn. »Junger Mann, Sie nehmen mich aus wie eine Weihnachtsgans.«
    »Nicht Sie, sondern Ihr Konto. Auf dem sicher weit mehr als zehntausend sind. Sie haben Brie eine Menge Schwierigkeiten bereitet, und sie hat sich große Sorgen gemacht. Sie haben ihr Zuhause auf den Kopf gestellt. Und auch wenn ich Ihre Zwangslage verstehe, glaube ich nicht, daß Sie wissen, wie wichtig ihr dieses Zuhause ist. Ihretwegen hat sie geweint.«
    »Tja, nun, dann.« Smythe-White fuchtelte mit seinem Taschentuch herum, ehe er wieder an seiner Stirn herumzutupfen begann. »Das tut mir leid. Wirklich. Die ganze Sache ist mir furchtbar unangenehm. Ich frage mich, was Iris sagen würde.«
    »Wenn sie clever ist«, sagte Gray, »dann würde sie sagen, bezahl die zehntausend Pfund und freu dich, daß du noch so glimpflich davongekommen bist.«
    Seufzend schob er das Taschentuch in seine Tasche zurück. »Zehntausend Pfund. Sie sind ein unnachgiebiger Verhandlungspartner, Mr. Thane.«
    »Herb, ich denke, ich darf Sie Herb nennen, denn wie wir beide wissen, bin ich im Augenblick Ihr bester Freund.«
    Smythe-White nickte betrübt. »Das ist unglücklicherweise wahr.« Dann allerdings änderte er seine Taktik und wandte sich hoffnungsvoll Brianna zu. »Ich habe Ihnen große Unannehmlichkeiten bereitet, und das tut mir furchtbar leid. Aber ich bin sicher, daß sich die ganze Sache friedlich regeln läßt. Ich frage mich, ob ich meine Schuld vielleicht statt mit Geld auf andere Weise begleichen kann? Durch eine nette Reise vielleicht? Oder durch ein paar neue Möbel für Ihre Pension. Wir haben ein paar wunderschöne Stücke in unserem Geschäft.«
    »Wir wollen Geld«, sagte Gray, ehe Brianna auch nur Gelegenheit zu einer Antwort bekam.
    »Sie sind wirklich unerbittlich.« Smythe-White ließ die Schultern hängen und sah ihn traurig an. »Ich nehme an, ich habe keine andere Wahl. Also gut, ich schreibe Ihnen einen Scheck.«
    »Wir wollen die Summe in bar.«
    Smythe-White stieß einen erneuten Seufzer aus. »Ja, sicher. Also gut dann, wie machen wir es am besten? Natürlich trage ich einen solchen Betrag nicht in der Jackentasche mit mir herum.«
    »Natürlich nicht«, pflichtete Gray ihm bei. »Aber Sie können ihn besorgen. Bis morgen früh.«
    »Also bitte, zwei, drei Tage bräuchte ich schon«, begann Smythe-White, gab sich allerdings, als er das Blitzen in Grays Augen sah,

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