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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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gerade den Tee serviert.«
    »Ich kann es kaum erwarten, sie endlich kennenzulernen«, sagte Gray und wiegte das Baby in seinem Arm.
    »Sie sagt dasselbe von Ihnen. Es hat sie ungemein beeindruckt,
daß Sie mir die Brieftasche abgenommen haben, ohne daß ich etwas bemerkt habe. Es gab Zeiten, in denen ich wesentlich schneller war.« Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Aber damals war ich schließlich noch jünger. Soll ich unser Gepäck auch gleich mitbringen, Brianna?«
    »Ein Zimmer habe ich noch frei. Obwohl es kleiner ist als das, das Sie beim letzten Mal hatten.«
    »Ich bin sicher, daß es deshalb nicht weniger reizend ist. Reizend, jawohl.« Er kehrte zu seinem Wagen zurück.
    »Das ist ja wohl der Gipfel«, sagte Brianna im Flüsterton. »Ich weiß nicht, ob ich lachen oder das Silber verstecken soll. Das heißt, wenn ich Silber besitzen würde.«
    »Er hat dich zu gern, um dich zu bestehlen. Und das«, sagte Gray, »ist also die berühmte Iris.« Er wandte sich Carstairs’ Begleiterin zu.
    Sie hatte tatsächlich große Ähnlichkeit mit dem Foto aus der Brieftasche, stellte Brianna fest. Sie trug ein geblümtes Kleid, das in der leichten Brise locker um ihre hübschen Beine schwang. Wahrscheinlich hatte sie die Zeit im Wagen genutzt und ihre Frisur und ihr Make-up aufgefrischt, denn als sie neben ihrem grinsenden Mann den Gartenweg heraufgeschlendert kam, wirkte sie bemerkenswert gepflegt.
    »Oh, Miss Concannon. Brianna, ich hoffe, daß ich Sie Brianna nennen darf. Nachdem ich bereits so viel von Ihnen und Ihrer reizenden Pension gehört habe, denke ich an Sie immer als Brianna.«
    Die Worte purzelten nur so aus ihrem sorgfältig geschminkten Mund, und ehe Brianna etwas erwidern konnte, hatte Iris bereits ihre Hände ergriffen und sprach weiter auf sie ein.
    »Sie sind tatsächlich so reizend, wie Johnny Sie mir beschrieben hat. Wie nett von Ihnen, uns noch ein Zimmer zu geben, obgleich wir vollkommen unangemeldet auf Ihrer Schwelle stehen. Und Ihr Garten, meine Liebe, ich muß sagen, daß mir vor Bewunderung ganz schwindlig wird. Ihre
Pfingstrosen! Ich selbst habe damit einfach kein Glück. Und Ihre Rosen, eine Pracht. Sie müssen mir unbedingt erzählen, wie Sie es anstellen, daß bei Ihnen alles so wunderbar gedeiht. Sprechen Sie mit Ihren Blumen? Ich plappere Tag und Nacht auf meine Pflanzen ein, aber noch nie hat auch nur eine von ihnen derart üppig geblüht.«
    »Nun, ich . . .«
    »Und Sie müssen Grayson sein«, ging Iris über Briannas Ansatz einer Erwiderung hinweg. Sie zog eine ihrer Hände von Brianna zurück und packte damit die von Gray. »Was für ein ausgesprochen cleverer junger Mann Sie doch sind. Und gutaussehend obendrein. Himmel, Sie sehen aus wie ein Filmstar. Ich habe alle Ihre Bücher gelesen, jedes einzelne. Ich grusele mich immer fürchterlich, aber ich kann sie einfach nicht weglegen, bis ich weiß, wer der Mörder ist. Woher haben Sie nur immer diese tollen Ideen? Ich habe mich so darauf gefreut, Sie beide kennenzulernen«, fuhr sie fort, wobei sie ihre unfreiwilligen Gastgeber immer noch an den Händen hielt. »Wissen Sie, ich habe den armen Johnny so lange bedrängt, bis er endlich nachgegeben hat. Und jetzt sind wir hier.«
    Während einer kurzen Pause strahlte Iris die beiden an.
    »Ja«, sagte Brianna, denn mehr fiel ihr nicht ein. »Jetzt sind Sie hier. Äh, bitte kommen Sie doch herein. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Fahrt.«
    »Oh, ich reise furchtbar gern, Sie etwa nicht? Und wenn ich daran denke, daß Johnny und ich bei all der Rumtreiberei, mit der wir unsere unselige Jugend verbracht haben, nie in diese Gegend gekommen sind. Die reinste Postkartenidylle, nicht wahr, Johnny?«
    »Allerdings, mein Schatz. Allerdings.«
    »Und was für ein hübsches Haus. Einfach entzückend.« Ohne Brianna loszulassen, sah Iris sich um. »Ich bin sicher, daß man sich hier einfach wohl fühlen muß.«
    Brianna wandte sich hilflos an Gray, doch er gab ihr mit einem
Schulterzucken zu verstehen, daß er ebenso hilflos war. »Das hoffe ich. Im Wohnzimmer gibt es gerade Tee, oder, wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen zuerst Ihr Zimmer.«
    »Würden Sie das tun? Dann stellen wir vielleicht am besten als erstes unsere Taschen ab, oder, Johnny? Und hinterher findet sich bestimmt noch Zeit für ein nettes Gespräch.«
    Die Treppe, der obere Flur und auch das Gästezimmer rissen Iris zu immer neuen Begeisterungsstürmen hin. War die Tagesdecke nicht hinreißend, waren die spitzenbesetzten
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