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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Meinung der Mehrheit fügen muß.«
    »Ich mag ihn«, stellte Gray grinsend fest. »Wie kann man einen Mann nicht mögen, der ein kürbisfarbenes Jackett und quastenverzierte Krokodillederschuhe trägt?«
    »Da sehen Sie’s.« Rogan winkte ab. »Auf jeden Fall freut es uns, daß wir Ihnen eine Hochzeit bieten können, während Sie hier bei uns in Irland sind. Und, gefällt es Ihnen in Blackthorn?«
    »Brianna hat ein ausgesprochenes Talent, dafür zu sorgen, daß man sich behaglich fühlt.«
    »Allerdings.«
    Grays Miene wurde ernst, und er runzelte die Stirn. »Vor ein paar Tagen ist etwas passiert, von dem ich denke, daß Sie es wissen sollten. Brianna wollte nicht, daß ich es erwähne, vor allem nicht, wenn Maggie in der Nähe ist. Aber ich möchte, daß jemand, vorzugsweise Sie, die Sache untersucht.«
    »Worum geht’s?«
    »Bei ihr wurde eingebrochen.«
    »In Blackthorn?« Überrascht stellte Rogan seinen Brandy auf den Tisch.
    »Wir waren draußen, in dem Schuppen, den sie als Gewächshaus benutzt. Eine halbe Stunde, etwas länger vielleicht. Als wir zurückkamen, hatte jemand das gesamte Haus gründlich gefilzt.«
    »Wie bitte?«
    »Alles auf den Kopf gestellt«, erklärte Gray. »Auf mich hat es gewirkt wie eine übereilte, unorganisierte Durchsuchungsaktion.«
    »Das ergibt keinen Sinn.« Trotzdem beugte Rogan sich besorgt nach vorn. »Wurde etwas gestohlen?«
    »Ich hatte ein bißchen Bargeld in meinem Zimmer.« Gray zuckte mit den Schultern zum Zeichen, daß der Verlust erträglich war. »Das scheint alles gewesen zu sein. Brianna behauptet, es kann unmöglich einer der Nachbarn gewesen sein.«
    »Damit hat sie wohl recht.« Rogan lehnte sich wieder zurück und griff nach seinem Glas. »Die Menschen kennen einander, und Brie ist bei allen sehr beliebt. Haben Sie die Polizei angerufen?«
    »Sie meinte, das wäre sinnlos. Aber zumindest Murphy habe ich informiert.«
    »Was wahrscheinlich tatsächlich sinnvoller war«, stimmte Rogan zu. »Es muß wohl irgendein Fremder gewesen sein, der zufällig vorbeigekommen ist. Obwohl mir selbst dieser Gedanke absurd erscheint.« Er trommelte nachdenklich auf seinem Glas herum. »Sie sind ja nun schon eine Weile hier. Also haben Sie doch sicher bemerkt, wie die Menschen zueinander stehen, was für eine Atmosphäre bei uns herrscht.«
    »Alles eitel Sonnenschein«, murmelte Gray. »Wenn man es logisch betrachtet, war es wohl eine einmalige Angelegenheit.« Gray zuckte mit den Schultern. »Aber trotzdem denke ich, daß es nicht schadet, wenn Sie das Haus ein bißchen im Auge behalten, wenn Sie in der Nähe sind.«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, sagte Rogan mit immer noch gerunzelter Stirn.
    »Rogan, mein Junge, euer Koch ist einfach toll.« Ein Tablett mit Porzellantellern und einer riesigen Schokoladentorte in den Händen, kam Niall hereinspaziert. Er war ein stattlicher Mann, der seine fünfzehn Kilo Übergewicht wie ein Ehrenzeichen trug. Und dem das orangefarbene Sportsakko zusammen mit der grünen Krawatte tatsächlich das Aussehen eines fröhlichen Kürbisses verlieh. »Ein Prinz von einem Mann, jawohl.« Strahlend stellte Niall das Tablett auf den Tisch. »Er meint, daß Schokolade sicher meine Nerven beruhigt.«
    »Ich bin heute ebenfalls ein bißchen nervös.« Grinsend trat Gray an den Tisch und schnitt sich ein Stück Torte ab.
    Niall brach in dröhnendes Gelächter aus und schlug Rogan begeistert ins Kreuz. »So ist’s richtig. Der hat ’nen gesegneten Appetit. Warum hauen wir uns nicht alle zusammen die Torte
rein und gehen dann in den Billardsalon?« Er blinzelte Rogan zu. »Schließlich ist dies mein letzter Abend als freier Mann. Danach ist’s vorbei mit der fröhlichen Zecherei im Kreis der anderen Jungs. Haben wir zufällig ein bißchen Whiskey, mit dem sich die Torte runterspülen läßt?«
    »Whiskey.« Rogan blickte in das breite, grinsende Gesicht seines zukünftigen Stiefgroßvaters. »Ich glaube, ich brauche ebenfalls einen Schluck.«
     
    Wobei es allerdings nicht blieb. Auf einen Schluck folgte der nächste, und als die zweite Flasche an die Reihe kam, mußte Gray bereits die Augen zusammenkneifen, um die Billardkugeln noch zu sehen. Dennoch schwankten sie weiterhin derart, daß er schließlich ein Auge vollkommen schloß.
    Er hörte, wie die Kugeln aneinanderschlugen, und trat zurück. »Mein Punkt, Gentlemen. Mein Punkt.« Er stützte sich schwer auf seinen Queue.
    »Dieser verdammte Ami hat heute abend das Glück gepachtet.«

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