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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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Staatsanwalt, um ihn beschlagnahmen zu können. Mit ein bisschen Glück haben wir bis Mittag Fingerabdrücke.«
    »Wo ist er?«, fragte Ruiz.
    »Chinatown. Es ergibt im Moment keinen Sinn, aber das wird sich ändern. Ich habe da so eine Ahnung.«
    Die Vorfreude war wie eine Dosis Koffein, eine Droge. Er bewegte sich schneller, redete schneller, dachte schneller. Das Gefühl war fast so gut wie Sex.
    »Ich liebe es, wenn sich die einzelnen Teile zu einem Bild fügen«, sagte er. Er war nach seinem Erlebnis im Fischmarkt der Chens nach Hause geeilt und hatte sich umgezogen. Er hatte nicht die Absicht, sich jetzt auf seinen Stuhl zu setzen. Er ging zu Krays Schreibtisch und griff ohne zu fragen nach dem Telefonhörer, so als würde Kray nicht direkt daneben sitzen.
    »Wie geht es Ihnen, Mr. Jones?«, fragte er, während er darauf wartete, dass am anderen Ende jemand abhob.
    »Danke, ich bin ausgesprochen wohlauf. Ihre Gastfreundlichkeit ist wirklich exorbitant.«
    »Ms. Ruiz behandelt Sie gut?«
    »Sie war so freundlich und hat mir Kaffee gebracht.«
    »Das müssen wir im Kalender eintragen«, sagte Parker. »Zu mir ist sie nie so nett.«
    »Muss an deinem Eau de Cologne liegen«, murmelte Kray.
    »Ich brauche kein Eau de Cologne«, sagte Parker. »Ich dufte wie ein Frühlingsmorgen. Aber du könntest mal dieses hässliche Hemd wechseln, Kumpel. Seit wie vielen Tagen stinkst du das Ding schon voll? Yamoto, wie viele Tage hat er dieses Hemd schon an?«
    »Zu viele.«
    Kray machte ein finsteres Gesicht und griff nach dem Telefonhörer. »Lass mein verdammtes Telefon in Ruhe, Parker.«
    »Du kannst mich mal – Nein! Nicht Sie, Schätzchen!« Er streckte die Hand aus und stieß dabei einen Haufen mit unerledigtem Schreibkram von Krays Schreibtisch, gleichzeitig formte er an Kray gewandt mit den Lippen das Wort »Arschloch«. »Hier ist Kev Parker. Spreche ich mit der unbeschreiblich reizenden Mavis Graves?«
    Mavis Graves war dreiundsechzig und hatte Oberarme wie ein Preisboxer, aber jede Frau hörte gern ein Kompliment.
    »Mavis, meine Süße, ich muss Langfield wegen eines richterlichen Beschlusses sprechen. Ist er schon da?«
    Durch die Leitung war Stevie Wonder zu hören. »My Cherie Amour.«
    Parker deutete auf Ruiz. »Ist der Beschluss wegen des Bankschließfachs von Lowell schon gekommen?«
    »Noch nicht.«
    »Langfield. Was wollen Sie, Parker?«
    »Ich brauche einen Beschlagnahmebeschluss, um einen Wagen untersuchen zu lassen, von dem ich glaube, dass er nach einem Überfall als Fluchtfahrzeug benutzt wurde.«
    »Sie glauben?«
    »Nun, die Beschreibung des Fluchtfahrzeugs passt auf den Wagen. Ein Zeuge hat sich einen Teil des Kennzeichens gemerkt, und der Wagen hat einen frischen Schaden am Rücklicht. Der Wagen, der den Tatort verlassen hat, wurde von einem Minivan gestreift, und dabei ging ein Rücklicht zu Bruch.«
    »Wo ist der Wagen? Haben Sie ihn verlassen vorgefunden?«
    »Nein. Er steht in Chinatown. Er gehört einer verärgerten Lady, die nicht besonders entgegenkommend ist.«
    »Was sagt sie dazu?«
    »Dass der Wagen gestern überhaupt nicht benutzt wurde und dass das Rücklicht auf einem Parkplatz in Beverly Hills beschädigt wurde.«
    »Haben Sie einen Verdächtigen? Ist sie eine Verdächtige?«
    »Die Frau ist keine Verdächtige, aber ich glaube, sie weiß mehr, als sie zugibt. Wenn ich Fingerabdrücke habe und meinen Verdächtigen und den Wagen…«
    »Sie fischen also im Trüben?«
    »Es ist der Wagen.«
    »Es gibt in L.A. keine anderen Autos, auf die diese Beschreibung passt?«
    Parker seufzte. »Auf wessen Seite stehen Sie eigentlich, Langfield?«
    »Auf meiner. Ich besorge Ihnen keinen richterlichen Beschluss, den Sie erst nach der Untersuchung rechtfertigen können. Die Beweise werden keinen Richter überzeugen. Können Sie eine Verbindung zwischen Ihrem Verdächtigen und dieser Frau nachweisen?«
    »Noch nicht.«
    »Sie haben also nichts in Händen.«
    »Ich habe den Wagen, den Schaden an dem Wagen und einen Teil des Kennzeichens.«
    »Sie haben gar nichts. Sie dürften sich den Wagen mit dem, was Sie haben, noch nicht mal ansehen.«
    »Na gut, vielen Dank, dass Sie mir Knüppel zwischen die Beine werfen«, sagte Parker und rieb sich die Schläfe. »Sie wären damit durchgekommen, Langfield. Richter Weitz hätte unterschrieben.«
    »Richter Weitz ist senil. Ich verstoße Ihretwegen nicht gegen die Vorschriften, Parker. Sie sind das beste Beispiel dafür, was passiert, wenn Cops sich nicht an die

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