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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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Bradley Kyle diesen Fall will, dann soll der kleine Wichser kommen und ihn sich holen. Ich geh da nicht hin wie ein… ein…«
    Parker unterbrach sich und legte eine Hand vor den Mund, bevor er noch mehr die Kontrolle über sich verlor. Er atmete einmal tief durch. Er sah Fuentes an und beschwor ihn im Stillen, das zu sagen, was er hören wollte. Fuentes erwiderte seinen Blick mit einem Ausdruck in den Augen, der zu sehr Mitleid ähnelte.
    »Sie haben mich nicht gesehen«, sagte Parker leise. »Wir haben nicht miteinander gesprochen.«
    »Ich kann sie nicht lange hinhalten.«
    »Ich weiß.« Parker nickte. »Was immer Sie tun können. Ich bin Ihnen dankbar dafür, Captain.«
    »Dann hauen Sie ab«, sagte Fuentes, als er hinter seinem Schreibtisch Platz nahm. Er schob sich eine Lesebrille auf die Nase und griff nach einem Stapel Papieren. »Ich habe Sie nicht gesehen. Wir haben nicht miteinander gesprochen.«
    Parker verließ Fuentes' Büro und schloss die Tür hinter sich. Ruiz beobachtete ihn mit Argusaugen. Parker dachte, dass sie über einen guten Instinkt verfügte, wenn sie sich denn einmal entschloss, ihn zu benutzen.
    Sie hatte den Mord an Eta Fitzgerald. Der Mord an Fitzgerald stand in Zusammenhang mit dem Mord an Lowell. Auf diese Weise würde er dranbleiben. So schnell würde Bradley Kyle ihn nicht loswerden.
    Ruiz erhob sich von ihrem Stuhl und trat zu ihm. »Der Beschluss ist da«, sagte sie ruhig. »Was ist los?«
    »Die vom Raub und Mord übernehmen Lowell.«
    »Warum?«
    »Weil sie die Macht dazu haben.«
    Parker hatte das Gefühl, in seinem Kopf habe sich ein Bienenschwarm niedergelassen. Er musste sich eine Strategie überlegen, musste schnell handeln, einen Durchbruch erzielen. Er hatte nur noch ein paar Stunden zu leben, was diesen Fall betraf.
    »Was wollen Sie jetzt machen?«, fragte Ruiz.
    Bevor Parker ihr antworten konnte, stieß Obidia Jones einen aufgeregten kleinen Schrei aus.
    »Das ist er! Das ist Ihr Delinquent, genau der!«, sagte er und deutete mit einem langen, krummen Finger auf ein Foto in dem Album vor ihm.
    Parker und Ruiz traten zu ihm, Ruiz hielt sich mit Daumen und Zeigefinger die Nase zu.
    »Wen haben Sie entdeckt, Mr. Jones?«, fragte Parker.
    Der alte Mann nahm den Finger von dem Gesicht auf dem Foto, und zum Vorschein kam genau das, was Jones ihnen beschrieben hatte: ein eckiger Schädel, kleine, gemeine Augen, Bartstoppeln. Eddie Mark Davis.
    »Nur dass er ein Pflaster auf der Nase hatte«, sagte Jones. »Als ob sie ihm jemand gebrochen hätte.«
    »Mr. Jones, Sie sind ein guter Bürger«, sagte Parker. »Ich finde, dafür haben Sie einen Kuss von Ms. Ruiz verdient.«
    Jones sah gleichzeitig verlegen und hoffnungsvoll aus.
    »Auf keinen Fall, das wäre gegen die Vorschriften«, sagte Ruiz.
    Parker betrachtete erneut das Gesicht des Mannes, der Eta Fitzgerald kaltblütig ermordet hatte. Er tippte mit dem Finger auf den Namen und wandte sich mit leiser Stimme an Ruiz.
    »Graben Sie alles aus, was Sie über den Kerl finden können. Ich will wissen, ob er irgendeine Verbindung zu Lenny Lowell hatte. Und wenn Bradley Kyle hier auftaucht, dann wissen Sie von nichts, und Sie haben mich auch nicht gesehen.«
    »Schön wär's«, murmelte sie.
    Parker war mit seinen Gedanken bereits woanders. »Sie sind ein Schatz«, sagte er und tätschelte ihr die Wange.
    Er öffnete der Reihe nach einige Schubladen seines Schreibtischs, zog eine Akte heraus, nahm einige Papiere aus einem Drahtkorb, der auf dem Schreibtisch stand. Er griff nach der Ermittlungsakte im Mordfall Lowell, die Berichte und offizielle Aufzeichnungen enthielt, Skizzen vom Tatort, Polaroidfotos – alles, was mit dem Mord zu tun hatte, außer seinen persönlichen Notizen. Er steckte den ganzen Kram in eine Plastikkiste, die er genau zu diesem Zweck unter seinem Schreibtisch stehen hatte, dann ging er um seinen Schreibtisch herum zu dem von Ruiz, um ihr Telefon zu benutzen.
    »Sie haben nicht gesehen, wie ich mit dieser Kiste hier rausgegangen bin«, sagte er zu Ruiz, während er die Nummer der Hollywood Division wählte. »Stimmt's?«
    »Stimmt«, sagte sie, wenn auch erst nach einem kurzen Zögern.
    »Es betrifft auch Ihren Fall«, sagte Parker. »Lowell und Fitzgerald: Wenn sie sich den einen nehmen, nehmen sie sich auch den anderen. Wollen Sie das?«
    »Das ist das Raub- und Morddezernat. Die tun, was sie wollen. Wir können sie nicht daran hindern.«
    Parker sah sie durchdringend an. »Wenn Sie mich an Bradley Kyle

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