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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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einen guten Stoffwechsel«, bemerkte er.
    »Ja, das ist toll. Was machst du hier?«
    »Ich unterhalte mich mit dir«, sagte er, während er seinen Blick über die Menge schweifen ließ und nach Kyle und Roddick Ausschau hielt. Dann wandte er den Kopf ab. »Komm, gehen wir ein Stück spazieren. Du verpasst doch nichts, oder?«
    Sie deutete mit einer Hand auf das Gerichtsgebäude und verdrehte die Augen. »Cole ist da drin und bemüht sich, für die zukünftigen Geschworenen wie der trauernde Witwer auszusehen. Ich bin sicher, dass er brillant ist. Er kann seine gesamte Gefühlsskala zur Schau stellen – von A bis B.«
    Sie gingen ein Stück die Straße entlang, weg von dem Trubel, und drehten sich dann um, um das Ganze aus der Entfernung zu beobachten.
    »Du wirkst ein bisschen mitgenommen, Kev«, sagte Kelly.
    »Dieser Tag war bisher einfach fürchterlich.«
    »Und er ist noch nicht vorbei«, sagte sie. »Musstest du deinen Freunden vom Raub und Mord gegenübertreten?«
    »Die Genugtuung bereite ich ihnen nicht«, sagte Parker, noch immer die Menge absuchend. Sein Jagdeifer war jetzt endgültig geweckt, seine Gedanken rasten, sein Herz raste, sein Blutdruck stieg immer höher. Er konnte keinen Augenblick still stehen.
    Er trat von einem Fuß auf den anderen, langsam, um etwas von dem Druck loszuwerden, Dampf abzulassen, damit er nicht explodierte.
    »Ich bin kein guter Verlierer«, sagte er. »Ich habe zusammengepackt, was ich zu diesem Fall hatte, und bin verschwunden. Vielleicht lassen sie mich bereits suchen, während wir hier miteinander reden.«
    »Und wer hat dir ein Bein gestellt?«, fragte Kelly.
    »Hm?«
    »Mein ausgeprägter Scharfsinn sagt mir, dass du in eine kleine Balgerei geraten bist.« Sie beugte sich vor und zupfte an seinem Hosenbein. Die Stelle am Knie, auf die er in Davis' Garage gefallen war, wurde von einem Ölfleck und einer kleinen Triangel geziert. Der teure braune Stoff mit den blauen Nadelstreifen war voller Staubflecke.
    Parker riss die Augen auf, als er die Bescherung sah. »Oh, dieser verfluchte… Ich werde diesen Scheißkerl Davis verklagen, wenn ich ihn zu fassen kriege. Der Anzug ist von Canali!«
    »Meine Güte, wie kann man auch so dumm sein? Warum ziehst du denn zu einer Schlägerei einen Designeranzug an?«
    »Ich bin Detective. Wann werde ich jemals in eine Schlägerei verwickelt?«, sagte Parker, der sich noch lädierter vorkam als das Stück Blech, mit dem Davis auf ihn eingedroschen hatte.
    »Na ja, heute, offensichtlich.«
    »Außerdem sind diese Klamotten meine Tarnung. Keiner kommt auf die Idee, dass ich ein Cop bin. Für einen Cop bin ich zu gut angezogen.«
    »Kannst du deine Anzüge wenigstens von der Steuer absetzen?«
    »Mein Steuerberater sagt nein.«
    »Das ist gemein.« Kelly zuckte die Achseln. »Aber man kann eben nicht alles haben. Also, was ist passiert?«
    »Eddie Davis hat mich dabei erwischt, wie ich um sein Haus herumgeschlichen bin. Ich habe die Gelegenheit genutzt und ihn festgenommen. Dann hat er die Gelegenheit genutzt und versucht, mich umzubringen. Er ist abgehauen. Inzwischen hält jeder Cop in der Stadt nach ihm Ausschau. Hast du irgendetwas Interessantes über ihn herausgefunden?«
    »In den anderthalb Minuten, seit du mich gebeten hast, den Kerl unter die Lupe zu nehmen?«
    »Dann erzähle ich dir, was ich bis jetzt weiß«, sagte Parker. »Er ist ein mieser kleiner Ganove mit Anflügen von Größenwahn. Bis vor kurzem hatte er einen miesen kleinen Anwalt namens Lenny Lowell.«
    »Was für eine Überraschung.«
    Parker sah sich erneut um, wobei sich nur seine Augen bewegten. Ein stämmiger Mann mit zerknittertem Hemd und schief sitzender Krawatte stand ein wenig zu nahe und zündete sich eine Zigarette an. Parker trat auf ihn zu und hielt ihm seine Marke unter die Nase.
    »Bitte, gehen Sie weiter«, sagte er.
    Der Mann zeigte sich störrisch. »Ich rauch hier meine Zigarette. Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram.«
    Parker baute sich vor ihm auf. »Moment mal, ich glaube, ich habe mich verhört. Sie kümmern sich um Ihren Kram, und zwar dort drüben, Klugscheißer«, sagte er und deutete mit dem Finger in Richtung Gerichtsgebäude.
    Kelly quetschte sich dazwischen und versuchte ihn einen Schritt zurückzuschieben. »Kevin…« Sie warf dem Raucher über die Schulter einen Blick zu. »Entschuldigen Sie. Er hat erst vor einer Woche mit dem Rauchen aufgehört.«
    Parker wandte sich von ihr ab und ging fünf Meter weiter. Kelly eilte hinter ihm

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