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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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her.
    »Kleiner Vorschlag«, sagte sie, »vielleicht könntest du das Testosteron ein bisschen runterdrehen.«
    Parker ging nicht darauf ein. »Die Freundin von mir, die gehört hat, wie in dem Gespräch zwischen Giradello und Kyle mein Name fiel, war auf einer Wahlkampfparty für den Bezirksstaatsanwalt. Der Ehrengast hieß Norman Crowne.«
    Zwischen Kellys Augenbrauen bildete sich eine Falte, als sie versuchte, die einzelnen Teile zusammenzusetzen. »Ein kleiner Anwalt wie Lowell… ein mieser Ganove wie Davis… Solche Leute dürften in der Welt von jemandem wie Norman Crowne nicht einmal den Fußabstreifer spielen.«
    »Ich glaube, dass Lowell und Davis jemanden erpresst haben«, sagte Parker. »Und ich vermute, dass Eddie keine Lust mehr hatte zu teilen. Also, wie kommt eine Type wie Eddie Davis, ein billiger Schläger, an jemanden heran, den er erpressen kann?«
    »Zweiundsechzig Prozent aller Beziehungen beginnen am Arbeitsplatz«, sagte Kelly spitzfindig. Dann dämmerte es ihr. »Oh mein Gott. Du glaubst, dass jemand Davis angeheuert hat, um Tricia Cole umzubringen.«
    »Und dieser Jemand kann nicht Rob Cole gewesen sein«, sagte Parker. »Nicht einmal er wäre so blöd, sich im Haus aufzuhalten, wenn die Cops aufkreuzen. Er wäre irgendwo anders gewesen und hätte sich ein Alibi verschafft.«
    Kelly ließ sich die Überlegung durch den Kopf gehen. Parker begann auf und ab zu gehen, seine Gedanken überschlugen sich. Am Straßenrand stand eine Reihe schwarzer Wagen, gelangweilte Fahrer hinter dem Lenkrad, dazwischen saßen die Motorrad-Cops des LAPD auf ihren Maschinen. Der Fuhrpark der großen Tiere, die bald aus dem Gerichtsgebäude kommen würden. Drei Stretchlimousinen, einige Town Cars, ein Cadillac Escalade mit dunkel getönten Scheiben.
    Parker registrierte die Einzelheiten eher nebenbei, um seinen Verstand mit etwas Unwichtigem zu beschäftigen, während er einen Augenblick verschnaufte und seine Kräfte neu sammelte. Er ging ein paarmal vor denselben drei Wagen auf und ab, dann blieb er abrupt stehen. Er wusste im ersten Moment selbst nicht genau, warum. Dann drehte er sich langsam um und ging noch einmal am letzten dieser Wagen entlang.
    »Was ist?«, fragte Kelly und trat neben ihn.
    In der unteren rechten Ecke der Windschutzscheibe klebte ein kleiner runder dunkelroter Aufkleber mit einem goldenen Logo und einigen schwarzen Ziffern. Eine Parklizenz für einen Firmenparkplatz. Die Szene lief in seiner Erinnerung noch einmal vor ihm ab: Er ging auf den schwarzen Lincoln Town Car zu und tat das, was er auch eben getan hatte, er registrierte unbedeutende Details und speicherte sie sorgfältig in seinem Gedächtnis, konzentrierte sich dabei jedoch weiterhin auf das Wichtigste. Eddie Davis. Er erinnerte sich an den strahlend blauen Himmel, das grüne Gras, den schwarzen Wagen, das Nummernschild, den kleinen Aufkleber mit der Parklizenz in der unteren Ecke der Windschutzscheibe. Er war nicht größer als ein Vierteldollar.
    Parkers Atem ging flach und schnell, sein Kopf fühlte sich merkwürdig leicht an, als er den Blick senkte und ihn auf das Nummernschild richtete.
    CROWNE 5.

40
    Parkers erster Gedanke war selbstsüchtig: Das war's also mit meiner Karriere .
    »Eddie Mark Davis kutschiert in einem schwarzen Lincoln Town Car herum«, sagte er leise.
    »Jetzt hast du den Verstand verloren, Kevin«, sagte Kelly. »Es ist völlig ausgeschlossen, dass ein Auftragskiller in einem Wagen von Crowne Enterprises durch die Gegend fährt.«
    Parker wählte bereits eine Nummer auf seinem Handy. Als er mit der Person am anderen Ende der Leitung sprach, merkte er, dass er zitterte. Er musste das Telefon fest gegen sein Ohr pressen, um es ruhig zu halten. Im Geiste hörte er eine Uhr ticken, während er auf die Information wartete, um die er gebeten hatte.
    Kelly schüttelte den Kopf und murmelte vor sich hin: »Ich kriege das alles einfach nicht in meinen Kopf. Was soll da für ein Zusammenhang bestehen?«
    »Crowne Enterprises hat in den vergangenen achtzehn Monaten zwei schwarze Lincoln Town Cars als gestohlen gemeldet«, sagte Parker und steckte das Handy wieder in die Tasche.
    »Dann hat Davis also einen davon gestohlen.«
    Parker sah sie an. »Eddie Mark Davis spaziert eines Nachts die Straße entlang, beschließt, ein Auto zu stehlen, und der Wagen, den er sich schnappt, ist zufällig ein Town Car, der Crowne Enterprises gehört. Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit?«
    Kelly legte die Stirn in Falten.

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