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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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sagte Parker. »Der einzige Unterschied ist der, dass man mit den Morden hier keine Schlagzeilen machen kann.«
    Er wandte sich wieder Abby Lowell zu. »Wie haben Sie vom Tod Ihres Vaters erfahren, Ms. Lowell?«
    Sie sah ihn an, als wittere sie eine Falle. »Einer der Officer hat mich angerufen.«
    Parker sah Chew an, der abwehrend die Hände hob, dann Chews Partner, der den Kopf schüttelte.
    »Jemand hat Sie angerufen. Auf Ihrem Handy«, sagte Parker.
    Abby Lowells Blick wanderte unsicher zwischen den Männern hin und her. »Ja. Warum?«
    »Was hat der Anrufer gesagt?«
    »Dass mein Vater umgebracht worden ist und dass ich in sein Büro kommen soll. Warum?«
    »Kann ich mal Ihr Handy sehen?«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte sie, während sie das Telefon zögernd aus der Tasche ihres Trenchcoats holte.
    »Jemand vom LAPD würde Ihnen so etwas nicht am Telefon mitteilen, Ms. Lowell«, sagte Parker. »Man hätte einen Officer oder einen Detective zu Ihrer Wohnung geschickt, um es Ihnen zu sagen.«
    Ihre Augen weiteten sich, als ihr aufging, was seine Worte bedeuteten. »Wollen Sie damit sagen, dass ich mit dem Mörder meines Vaters gesprochen habe?«
    »Wann haben Sie den Anruf erhalten?«
    »Vielleicht vor zwanzig Minuten. Im Restaurant.«
    »Hat das Ding eine Anruferliste?«, fragte Parker und deutete mit einem Kopfnicken auf das Handy, das sie umklammert hielt.
    »Ja.« Sie ließ eine Reihe von Befehlen über das Display laufen und rief die Liste der eingegangenen Anrufe auf. Ihre Hand zitterte. »Ich kenne die Nummer nicht.«
    »Haben Sie die Stimme erkannt?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Parker streckte die Hand aus. »Darf ich?«
    Abby Lowell gab ihm das Telefon. Sie konnte ihre Hand gar nicht schnell genug zurückziehen, so als hätte sie eben gemerkt, dass es sich bei dem Ding in Wirklichkeit um eine Schlange handelte. Parker warf einen Blick auf die Nummer, drückte die Rückruftaste und lauschte, während es am anderen Ende läutete, ohne dass jemand abhob.
    »Oh Gott«, stieß Lenny Lowells Tochter hervor. Sie presste eine Hand auf den Mund und zwinkerte mit den Augenlidern, um die aufsteigenden Tränen zurückzudrängen.
    Parker wandte sich wieder an Chew. »Finden Sie heraus, wer der Besitzer des Waschsalons ist. Stellen Sie fest, wer heute dort gearbeitet hat und wann sie zugemacht haben. Reden Sie mit der betreffenden Person. Ich will wissen, ob sich zwischen halb sieben und Viertel nach sieben irgendein Lebewesen in der Nähe dieses Büros herumgetrieben hat. Wenn eine Ratte an der Hintertür vorbeigelaufen ist und das jemand gesehen hat, will ich davon erfahren.«
    »Geht klar, Boss.« Chew erwiderte Kyles unverschämtes Grinsen auf die gleiche Weise, bevor er sich abwandte, um mit seinem Partner zu sprechen.
    Parker trat zum Schreibtisch des Opfers. Die alte Rolodex-Adresskartei war aufgeschlagen. Er klappte den Deckel mit der Spitze eines Kugelschreibers hoch und drehte sich zu der Fingerabdruckspezialistin um. »Cynthia, ich will jeden Fingerabdruck, den Sie von diesem Ding hier nehmen können, innen und außen.
    Von jeder einzelnen verdammten Karte, aber die hier hat Vorrang.«
    Die von Abby Lowell. Unter ihrem Namen standen ihre Telefonnummer zu Hause, ihre Handynummer, ihre Adresse.
    »Das ist schön, dass Sie die Vorarbeit für uns machen, Parker«, sagte Kyle mit gepresster Stimme und trat neben Parker hinter den Schreibtisch. »Aber machen Sie es sich nicht zu gemütlich. Sobald die Anweisung von oben kommt, sind Sie draußen.«
    Parker starrte ihn einen Moment lang an, dann war aus dem Vorzimmer eine neue Stimme zu vernehmen. »Parker, bitte sag mir, dass deine Leiche einen Herzanfall hatte. Ich hätte gern eine nette schlichte ›natürliche Todesursache‹, damit ich nach Hause gehen kann. Es regnet.«
    Diane Nicholson, amtliche Leichenbeschauerin des County of Los Angeles, zweiundvierzig und ein überaus erfreulicher Anblick. Sie hatte nichts für Nachlässigkeit oder falsche Höflichkeit übrig – eine Haltung, die ihr den Respekt und die Anerkennung von Cops in der ganzen Stadt eingebracht hatte. An einem Tatort von Nicholson gab es keine Schlamperei.
    Sie blieb in der Tür zu Lowells Büro stehen und sah auf Lenny Lowell hinunter. »Oh Scheiße.« Es klang eher enttäuscht als entsetzt. Es gab nicht mehr viel, das sie schockieren konnte.
    Sie sah Parker mit einem Ausdruck an, der nicht erkennen ließ, was sie dachte, dann blickte sie zu Kyle, und es schien so, als empfände die

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