Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)
für
Geschäftsbeziehungen er hatte?“ Philip schüttelte den Kopf.
„Das hat er immer selbst erledigt. Nicht
mal sein Partner Schwarz wusste meines Wissens nach Bescheid. Hat er krumme
Geschäfte gemacht?“
„Das wissen wir noch nicht so genau. Es
sieht aber so aus.“ In diesem Moment öffnete sich die automatische Eingangstür
und Rainer Schwarz, gefolgt von Dirk Kummer, trat ein.
„Meine Damen guten Abend, was ist hier
passiert Herr Bothmann?“ Statt Philip berichtete Julia von den Ereignissen. Sie
zeigte auf die junge Frau, die bereits auf ihren Beinen stand und mit bösem
Gesichtsausdruck Philip anstarrte. Wenn Blicke töten könnten, dachte
Julia.
„Was meinten Sie Frau Sanders?“ Hatte
sie laut gedacht?
„Ich meine, das war eine Verkettung
unglücklicher Umstände. Sie Herr Schwarz müssen sich allerdings auf eine
Anzeige wegen Tierquälerei einstellen. Tiere in einem zu kleinen Käfig zu
halten, das ist Quälerei.“ Empört schüttelte Schwarz den Kopf.
„Den Schuh muss ich mir nicht anziehen.
Das geht allein auf das Konto meines Neffen. Er ist für die Versuchstiere zuständig,
auch für das Beschaffen der Tiere. Reden Sie mit ihm. Dirk kommst du mal?“ Dirk
Kummer ging gelangweilt auf die Gruppe zu.
„Was ist denn? Was muss ich jetzt wieder
ausbaden?“ Julia klärte ihn kurz über den Sachverhalt auf und dass er mit einer
Strafe rechnen müsste. „Was hab ich mit den Viechern im Keller zu tun, die
interessieren mich nicht im Geringsten.“
„Du bist für sie zuständig. Hast du
vergessen, was dein Vater über die Arbeitsverteilung gesagt hat?“
„Mein Vater ist tot. Somit sind alle
Absprachen hinfällig lieber Onkel.“ Julia schaltete sich in den Streit ein.
„Ich glaube, da irren Sie sich Herr
Kummer. Solange keine neuen Absprachen getroffen werden, gelten die alten.“
Fahrig fuhr Kummer über sein bereits schütter werdendes Haar, ein Erbe seines
Vaters. „Sie können gehen, halten Sie sich bitte weiterhin zu unserer
Verfügung.“ Der Mann erhob sich und steuerte auf den Ausgang zu.
„Danke“, sagte Rainer Schwarz. „Gegen
ihn komme ich nicht mehr an. Noch nicht einmal seine Mutter kommt noch an ihn
heran. Das war vor dem Tod meines Schwagers schon so, jetzt ist er noch
verschlossener geworden.“ Er verabschiedete sich.
„Was ist nun mit mir?“, fragte Philip
sie kleinlaut. Julia streichelte seinen Arm.
„Du kannst auch gehen. Ins Ausland
verreist du sicher zurzeit nicht, und stehe bitte zu unserer Verfügung. Wir
melden uns bei dir.“ Philip lächelte dankbar.
„Kann ich dich morgen anrufen?“ Julia
nickte und winkte.
„Bis morgen.“ Den wartenden Polizisten
gab sie Bescheid, dass der „Täter“ gehen dürfe. Der „Tatort“ war rasch aufgeräumt.
Julia hatte den Verdacht, dass die junge Tierschützerin gar nicht verletzt war,
sondern nur so tat, um Aufsehen zu erwecken. Sie hatte vermutlich eine Beule
abbekommen, jedoch nicht ins Gewicht fallend. Draußen auf dem Parkplatz machte
sie Scherze und lachte schon wieder, was augenblicklich erstarb, als die beiden
Polizistinnen auf der Bildfläche erschienen. Julia schüttelte den Kopf über so
viel Dreistigkeit. Die Käfige mit den Schimpansen wurden auf die Ladefläche des
Kleintransporters, den die Leute vom Tierschutzverein mitgebracht hatten, gehoben.
Zu Andrea gewandt meinte sie:
„Warum die Tierschützer allerdings so
spät am Abend gekommen sind, ist mir ein Rätsel. Vielleicht dachten sie, dass
kaum noch einer von den Mitarbeitern anwesend wäre. Endlich Feierabend. Ich hab
noch eine Pizza im Ofen und einen guten Rotwein stehen. Oh ich glaube, der steht
noch auf dem Balkon. Na ja, wie dem auch sei. Hast du Lust noch auf ein Stündchen
zu mir zu kommen? Oder bist du noch sauer auf mich? Andrea sah sie von der
Seite schuldbewusst an und schüttelte den Kopf.
„Nein entschuldige, dass ich mich vorhin
wie eine dumme Gans aufgeführt habe. Es ist nur, dass Florian so gut aussieht,
und dann ständig diese Angst, dass er sich in eine andere verliebt. Als er dir
diesen Blick zuwarf, hat mich das fast wahnsinnig gemacht. Julia legte ihre
Hand auf Andreas Arm.
„Du brauchst wirklich keine Angst zu
haben. Ich will ihn nicht mehr. Du kannst ihn behalten.“ Dankbar lächelte
Andrea sie an.
Kapitel 18
Julia
begab sich am nächsten Morgen mit Feuereifer an den Laptop von Daniel Örtler.
Mit dem Passwort, das sie in der Wohnung des Verstorbenen gefunden hatten, war
es kein Problem den Computer zu
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