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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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wieder.“ Der
Mann wurde hektisch.
    „Sie glauben doch wohl nicht im Ernst,
dass ich Daniel getötet habe? Er war mein bester Freund.“ Andrea streckte die
Hand aus. Widerstrebend trennte er sich von seiner Hose. Die beiden Frauen
verabschiedeten sich und versprachen, dass er die Hose so bald wie möglich
zurückbekommen würde. Julia öffnete die Tür der Nachbarwohnung, Neumann blieb
in seinem Türrahmen stehen, bis Julia sie ins Schloss fallen ließ. Die
2-Zimmerwohnung war eine typische Junggesellenwohnung, modern und zweckmäßig
eingerichtet. Es gab ein kleines Schlafzimmer, in dem ein Doppelbett stand,
dessen Decke lose übergeschlagen war, vermutlich um sich am Abend ohne viel Aufwand
ins Bett legen zu können. Woher sollte Örtler auch wissen, dass er seine
Wohnung nie wieder betreten würde. An einer Wand befand sich ein schwarzer
Kleiderschrank mit einer Schiebetür und großen Spiegeln, der fast die gesamte
Fläche einnahm. In einer Ecke stapelte sich die Schmutzwäsche, vielleicht wäre
heute Waschtag gewesen? Im Wohnzimmer gab es eine dunkelbraune Wohnlandschaft
mit riesigen Kissen und einem Couchtisch, der mit seiner Höhe gerade einmal bis
zu den Fußknöcheln reichte. Das stellte Julia schmerzhaft fest.
    „Moderner Schnickschnack“, murmelte sie
und rieb sich den Knöchel. Andrea grinste, sie teilte Julias Meinung. Auf
einmal glaubte sie, etwas gesehen zu haben. Sie kniete sich hin und griff in
ein Fach, das sich unterhalb des Tisches befand. Es war von oben kaum zu sehen.
    „Sieh mal, den haben wir doch auch
gesucht.“ Sie zog einen USB-Stick hervor.
    „Mensch Andrea du bist Spitze.
Hoffentlich hat er auf dem all seine Daten gespeichert.“ Ein Wandregal war, bis
auf ein paar Fachbücher in Computertechnik, leer. In der Küche herrschte das
reinste Chaos. Boxen aus Kunststoff, Tetrapacks und bunte Blechdosen, alles
häufte sich in einer Ecke. Plötzlich überkam Julia eine große Unruhe. Sie
kannte dieses Bauchgefühl. Es stellte sich immer dann ein, wenn sie auf der
richtigen Spur war.
    „Andrea wir sollten uns hier noch
genauer umsehen.“
    „Was glaubst du hier zu finden in diesem
Durcheinander?“ Julia zuckte mit den Schultern.
    „Weiß
ich nicht.“ Sie riss die Schubladen auf und schob sie mit einem Ruck wieder zu,
öffnete Zucker-, Salz- und Mehldosen. In der hintersten Ecke im Küchenschrank
hatte ein kleiner Holzkasten seinen Platz. TEE stand mit großen Druckbuchstaben
oben drauf. Lauter winzige Schubladen waren mit Knöpfen versehen, an denen man
die Läden hervorziehen konnte. Nacheinander zog Julia die Fächer auf, um beim
Letzten etwas zu finden: einen Zettel aus kariertem weißem Papier, fein
zusammengelegt. Julia faltete ihn auseinander und sah zwei Passwörter:
    [email protected] und KS-do-T08
    Andrea,
die ihr über die Schulter geschaut hatte, war verblüfft.
    „Wie bist du denn darauf gekommen?“
    „Ich hatte auf einmal so eine
Eingebung“, erwiderte sie und lachte. „Das versuchen wir morgen.“ Und mit einem
Blick auf ihre Armbanduhr stellte sie fest, dass sie Feierabend machen sollten.
Die beiden schlossen leise die Tür, um den neugierigen Herrn Neumann nicht auf
sich aufmerksam zu machen. Er musste die ganze Zeit hinter der Tür gestanden
haben. In dem Moment, als Julia und Andrea an seiner Wohnung vorbeigingen,
öffnete sich die Wohnungstür einen Spalt, und sein wenig behaarter Kopf kam zum
Vorschein.
    „Und haben Sie was gefunden?“
    „Nein leider nicht, tschüss Herr
Neumann. Halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung.“ Die Polizistinnen fuhren
auf direktem Weg zum LKA, um ihrem Chef die Neuigkeiten zu überbringen.
    „Glaubst du, dass Neumann Örtler
umgebracht hat?“, fragte Andrea beiläufig.
    „Gute Frage“, erwiderte Julia. „Aber ihm
fehlt keine Fingerkuppe. Wir werden die Hose gleich im Labor abgeben, obwohl
das natürlich auch keinen Beweis für ihn als Täter gibt. Er allein hätte das
wohl auch nicht geschafft.“ Kriminalrat Bose hatte bereits Feierabend gemacht.
Seine Frau hätte heute Geburtstag, berichtete ihnen ein Kollege.
    „Tja das ist dann sein Pech. Dann
erstatten wir ihm halt morgen früh Bericht.“ Beschwingt stiegen sie ins Auto
und fuhren nach Hause. Julia parkte ihren Wagen auf dem Parkplatz hinter dem
Mietshaus.
    „Endlich Feierabend“, flötete Julia. Die
beiden lachten. Jede verzog sich in ihre Wohnung, um den Feierabend zu
genießen. Julia schob sich eine Pizza in den Ofen, um die mit einem Glas Rotwein
auf

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