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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Unglücksfall ereignet. Ein Schiff mit einem dänischen Wissenschaftler namens Jorgensen an Bord ist plötzlich explodiert. Acht Leute sind dabei ums Leben gekommen, darunter der Professor.«
    Austin hatte ganz vergessen, dass Jorgensen seine Forschungen in der Nähe der Oceanus-Anlage fortsetzen wollte. Jetzt erinnerte er sich daran, dass er den Professor ermahnt hatte, gut auf sich aufzupassen.
    »Danke, Kapitän«, sagte er. »Weiß man schon, wie es zu der Explosion gekommen ist?«
    »Die einzige Überlebende sagte etwas von einem Helikopter, der kurz vorher aufgetaucht sei, aber es klang ziemlich wirr. Sie ist übrigens diejenige, die uns gebeten hat, Sie zu verständigen. Anscheinend war sie als Gast des Professors an Bord. Ihr Name lautet Pia Sowieso.«
    »Sie ist eine Freundin von mir. Wie geht es ihr?«
    »Ein paar Knochenbrüche, ein paar Verbrennungen.
    Aber die Ärzte gehen davon aus, dass sie durchkommt. Sie scheint ziemlich zäh zu sein.«
    »Das ist sie. Könnten Sie ihr eine Nachricht von mir übermitteln?«
    »Selbstverständlich.«
    »Sagen Sie ihr, ich komme sie besuchen, sobald es ihr besser geht.«
    »Wird gemacht.«
    Austin bedankte sich und legte auf. Dann starrte er ins Leere. Seine Kiefer mahlten, und der Blick seiner blaugrünen Augen verdichtete sich zu stählerner Härte. Er dachte an Jorgensens breites Lächeln und Pias Herzlichkeit. Barker oder Toonook oder wie immer er auch heißen mochte, hatte den größten Fehler seines Lebens begangen. Nach dem Mord an dem Professor und Pias schwerer Verwundung nahm Austin die Sache persönlich.

30
    Das einmotorige Wasserflugzeug flog in niedriger Höhe und wirkte über der ausgedehnten kanadischen Wildnis wie ein Spielzeug. Therri Weld saß vorn neben dem Piloten und hatte freie Sicht auf die unzähligen spitzen Baumwipfel, von denen jeder einzelne den Rumpf der Maschine mühelos aufgeschlitzt hätte.
    Der erste Teil des Flugs war ein echter Höllenritt gewesen, und es hatte nicht unbedingt zu Therris Beruhigung beigetragen, dass im Cockpit zwei Würfel aus Stoff hingen. Als aber alles glimpflich verlief, war sie zu dem Schluss gelangt, dass der Pilot, ein riesiger grauhaariger Mann namens Bear, wirklich zu wissen schien, was er tat.
    »Ich komm nicht oft bis hier rauf«, rief Bear, um das Dröhnen des Motors zu übertönen. »Für die meisten ›Sportler‹, die zum Angeln oder auf die Jagd gehen wollen, ist das hier viel zu abgelegen. Deren Vorstellung von einem Abenteuerurlaub beinhaltet ein Ferienhaus mit Bad und WC.« Er wies nach vorn auf die einförmige Landschaft. »Wir nähern uns dem Looking Glass Lake.
    Eigentlich sind es zwei miteinander verbundene Seen. Die Einheimischen nennen sie die Zwillinge, obwohl einer größer als der andere ist. In ein paar Minuten landen wir auf dem kleineren von beiden.«
    »Ich sehe bloß Bäume und noch mehr Bäume«, sagte Marcus Ryan, der hinter dem Piloten saß.
    »Ja, die sollen hier häufiger vorkommen«, erwiderte Bear mit fröhlichem Grinsen und warf einen kurzen Blick auf Therri, um zu sehen, ob ihr der Scherz auf Ryans Kosten gefiel. Sie lächelte gequält, war aber in Gedanken nicht bei der Sache. Ihr wäre viel wohler zumute gewesen, wenn sie Ben Nighthawk mitgenommen hätten, doch er war nicht ans Telefon gegangen. Therri hatte weiter nach ihm suchen wollen, doch Marcus war ganz versessen darauf gewesen, so schnell wie möglich aufzubrechen.
    »Du kannst aussteigen, wenn du willst«, hatte Ryan gesagt. »Chuck und ich ziehen das auch allein durch, aber wir müssen uns beeilen, das Flugzeug wartet schon.«
    Therri blieb kaum Zeit, um zu packen, bis Ryan sie abholte. Wenig später stiegen sie mit Chuck Mercer, dem früheren Ersten Offizier der
Sea Sentinel
, in den SOS-Learjet. Nachdem sein Schiff nun auf dem Meeresgrund lag, war Mercer froh, endlich wieder etwas tun zu können.
    Therri hatte den starken Eindruck, dass Ryan keinem konkreten Plan folgte. Nur das Ziel ihrer Reise stand fest: Ben hatte ihnen den Namen und Ort des Sees verraten.
    Auch Bear war eine Empfehlung von Nighthawk gewesen.
    Der Buschpilot und ehemalige Drogenschmuggler galt als jemand, der keine Fragen stellte, solange die Kasse stimmte. Als Marcus ihm das Ammenmärchen auftischte, sie wollten einen Dokumentarfilm über die indianische Kultur drehen und zu diesem Zweck Bens Dorf unbemerkt beobachten, hatte Bear nicht mal mit der Wimper gezuckt.
    Normalerweise verhielt der Pilot sich diskret, aber er hatte zu lange in einer

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