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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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es mich anders formulieren.
    Hast du die Lecks gestopft und die Pumpe repariert?«
    »Das mit den Lecks dürfte sich erledigt haben, und die Ballastpumpe funktioniert unter idealen Bedingungen tadellos.«
    »Was ist mit den
gegenwärtigen
Bedingungen?«
    »Kurt, mein Vater hat mir ein altes spanisches Sprichwort beigebracht. ›Der geschlossene Mund schluckt keine Fliegen.‹«
    »Was zum Teufel haben Fliegen denn mit unserer Situation zu tun?«
    »Nichts«, sagte Zavala. »Ich wollte bloß lieber das Thema wechseln. Vielleicht erledigt das Problem mit der Ballastkontrolle sich ja von selbst.«
    Das Boot war als letztmögliches Bergungssystem gedacht. Sobald seine Laser ein Loch in den Rumpf eines gesunkenen Schiffs geschnitten hatten, gab es kein Zurück mehr, denn die Öffnung ließ sich nicht wieder versiegeln.
    Wenn das Tauchboot ablegte, würde sofort Wasser in den Hohlraum strömen, also mussten alle gefangenen Besatzungsmitglieder im ersten Anlauf evakuiert werden.
    Die
Sea Lamprey
war ein Prototyp und für acht Personen sowie Pilot und Kopilot konstruiert. Da insgesamt dreizehn Männer in dem Kreuzer auf Rettung warteten, würden sie die Gewichtsgrenze um fünf Leute überschreiten.
    »Ich hab das mal eben durchgerechnet«, sagte Austin.
    »Wenn man pro Mann fünfundsiebzig Kilo annimmt, liegen wir bei mehr als einer Tonne Gewicht. Die
Lamprey
hat einen gewissen Sicherheitsspielraum, und es macht vermutlich nicht allzu viel aus, abgesehen von dem störanfälligen Ballasttank.«
    »Kein Problem. Falls die Hauptpumpe nicht funktioniert, haben wir ja noch das Zusatzaggregat.« Bei der Konstruktion der
Sea Lamprey
hatte Zavala sich an die üblichen Gepflogenheiten gehalten und Reservesysteme eingebaut. Er hielt kurz inne. »Ein paar der Männer sind vielleicht inzwischen tot.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, sagte Austin. »Es wäre sicherer, die Leichen dort unten zurückzulassen, aber ich will unbedingt alle an Bord nehmen, ob tot oder lebendig.«
    Es wurde still im Cockpit, und beide Männer grübelten über die schrecklichen Alternativen nach. Das einzige Geräusch war das Summen der Elektromotoren, während das plumpe Gefährt immer weiter in die Tiefe sank. Wenig später erreichten sie den Kreuzer. Austin zeigte Zavala, an welcher Stelle er ansetzen sollte. Mit hohlem Klang stieß der Bug des Tauchboots gegen die gewölbten Stahlplatten.
    Eine Pumpe lief an, sorgte für entsprechenden Unterdruck, und die
Lamprey
saugte sich an der Bordwand fest.
    Der ausgefahrene Fluchttunnel bestand aus einem robusten, aber nachgiebigen Kunststoff. Ein Computer überwachte den Einfluss der Meeresströmung auf die
Lamprey
und hielt sie mit acht vertikalen und horizontalen Schubdüsen sicher auf Position. Die Instrumente meldeten die erfolgreiche hermetische Abdichtung. Normalerweise hätte nun zunächst eine dünne Sonde die Bordwand durchdrungen, um nach explosiven Dämpfen zu forschen.
    Sensoren sorgten im Andockwulst für ein beständiges Vakuum. Als Austin das Startsignal erhielt, legte er eine kleine Pressluftflasche an, nahm den Lungenautomaten zwischen die Zähne und verließ die Schleuse. An der Dichtung drang ein wenig Wasser ein, aber das war noch kein Grund zur Besorgnis. Er kroch durch den Fluchttunnel voran.
    Die Männer im Innern des Kreuzers waren in einen todesähnlichen Schlummer gefallen. Kapitän Petersen wurde durch den Lärm eines riesigen Spechts geweckt.
    Verdammter Vogel!
Während ein Teil seines Gehirns den Ursprung der Geräusche verfluchte, machte ein anderer Teil sich automatisch daran, das Klopfen zu analysieren und in vertraute Muster zu gruppieren, die jeweils für einen Buchstaben standen.
    HALLO
    Er schaltete die Taschenlampe ein. Auch der Koch hatte die Signale gehört, und seine Augen waren groß wie Spiegeleier. Mit steifen Fingern tastete der Kapitän nach dem Schraubenschlüssel an seiner Seite und schlug damit entkräftet gegen den Rumpf. Dann noch einmal mit etwas mehr Wucht.
    Die Antwort kam sofort.
    ZURUECKWEICHEN
    Leichter gesagt als getan, dachte Petersen und wies den Koch an, sich von der Bordwand zu entfernen. Dann rollte auch er sich aus der Koje, schleppte sich quer durch den Raum und rief den anderen Männern zu, sie sollten ihm folgen. Er setzte sich, lehnte sich an einen Spind und wusste nicht recht, was nun geschehen würde. Das Warten schien ewig zu dauern.
    Austin kehrte in die
Lamprey
zurück. »Auftrag erfüllt«, sagte er.
    »Ich schalte den Dosenöffner

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