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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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ein«, erwiderte Zavala und betätigte den Druckknopf der ringförmig angeordneten Laser. Mit leuchtend rotem Strahl durchdrangen sie die fünf Zentimeter dicke Metallhaut so mühelos, als würde ein Schälmesser eine Orange zerteilen. Der Fortgang der Operation ließ sich auf einem Monitor verfolgen. Dann schalteten die Laser sich automatisch wieder ab.
    Petersen beobachtete, wie ein blässlich violetter Kreis immer mehr an Farbe gewann, bis er rötlich orange glühte.
    Der Kapitän spürte die willkommene Wärme im Gesicht.
    Dann fiel ein Stück der Bordwand laut dröhnend in die Kabine, und er musste seine Augen abschirmen, um nicht mitten in das gleißende Licht zu blicken.
    Der Fluchttunnel war voller Rauchschwaden, die Ränder der Öffnung immer noch heiß. Austin schob eine speziell angefertigte Leiter über den Rand und steckte den Kopf in das Schiff.
    »Hat hier jemand ein Taxi gerufen?«
    Trotz seines unbeschwerten Auftretens fragte er sich insgeheim, ob die Rettung wohl zu spät kam. Er hatte noch nie einen dermaßen verwahrlosten Haufen gesehen. Als er sich nach Kapitän Petersen erkundigte, kroch eine der verdreckten Gestalten nach vorn. »Das bin ich«, krächzte der Mann. »Und wer sind Sie?«
    Austin stieg ins Innere und half dem Kapitän auf die Beine. »Für Höflichkeiten ist später noch Zeit genug. Bitte sagen Sie Ihren Männern, sie sollen durch das Loch kriechen.«
    Der Kapitän übersetzte die Anweisung. Austin warf ein paar feuchte Decken über den gezackten Rand der Öffnung und half dann all denen, die es nicht mehr aus eigener Kraft schafften. Auch Petersen brach zusammen.
    Austin musste ihn kräftig anschieben und kletterte schließlich als Letzter in das Tauchboot. Als er die Luftschleuse erreichte, sah er am Andockwulst immer mehr Wasser eindringen. Zavala hatte die Stelle nur notdürftig geflickt.
    Eilig schloss Kurt die Luke. Sein Partner hatte die Steuerung auf Automatik geschaltet und den Männern an Bord geholfen, was durch die sperrigen Schutzanzüge nicht unbedingt erleichtert wurde. Es schien wie ein Wunder, dass alle Besatzungsmitglieder noch lebten und manche sogar stark genug waren, um ohne Unterstützung zurechtzukommen. Sie nahmen nun auf zwei gepolsterten Bänken Platz, die längs des Boots verliefen, getrennt durch einen schmalen Mittelgang. Aufgrund der beengten Verhältnisse mussten einige von ihnen sogar stehen bleiben. Austin fühlte sich unwillkürlich an die Pendler in einer Tokioter U-Bahn erinnert.
    »Mit einem Abteil erster Klasse können wir leider nicht dienen«, sagte er.
    »Kein Problem«, erwiderte der Kapitän. »Meine Männer werden mir zustimmen, dass es hier deutlich besser ist als in unserem letzten Quartier.«
    Nachdem alle untergebracht waren, kehrte Kurt ins Cockpit zurück. »Der Andockwulst ist ein wenig undicht«, berichtete er.
    Zavala deutete auf ein Computerabbild des Tauchboots.
    Dort blinkte ein Licht. »Mehr als nur ein wenig. Eine Sekunde nachdem wir die Luke geschlossen hatten, ist der Ring geplatzt wie ein alter Reifen.«
    Er fuhr den Fluchttunnel ein, löste das Boot von dem Schiffswrack und setzte zurück. Im Scheinwerferlicht war die von den Lasern geschnittene runde Öffnung deutlich zu erkennen. In sicherer Entfernung aktivierte Zavala die Ballastpumpen. Die Elektromotoren erwachten mit leisem Summen zum Leben, nur vorn rechts erklang ein Geräusch, als würde jemand eine Gabel in einen Shredder stecken. Alle bis auf einen Ballasttank füllten sich mit Pressluft, wodurch die Balance des Boots empfindlich gestört wurde.
    Die
Sea Lamprey
funktionierte wie jedes andere U-Boot; wenn man tauchen wollte, flutete man die Ballasttanks mit Wasser, wenn man aufsteigen wollte, pumpte man Luft hinein. Der Computer versuchte das Gleichgewicht zu halten und erhöhte den Vertikalschub. Die Nase des Boots senkte sich langsam, und aus dem Lüftungsschacht kam der Geruch nach heißem Metall. Zavala ließ das Wasser in die anderen Tanks zurückströmen, und die
Lamprey
richtete sich halbwegs wieder aus.
    Austin starrte die Instrumente an. Auf dem schematischen Abbild blinkte erneut ein Licht. Er veranlasste den Hauptcomputer zu einer Diagnose. Sie ergab, dass die Fehlfunktion auf ein mechanisches Problem zurückging. Bei neuen Geräten war dies keineswegs unüblich und ließ sich vermutlich leicht reparieren. Allerdings befanden sie sich nicht auf einer Testfahrt, sondern in fünfzig Faden Tiefe. Ein weiteres rotes Warnlicht blinkte auf.
    »Beide

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