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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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schrecklicher Tod. Meine Regierung wird weder Kosten noch Mühen scheuen, um die Leichen für die Angehörigen zu bergen.«
    Beckers Pessimismus ging Austin allmählich auf die Nerven. »Hören Sie endlich auf, hier den schwermütigen Dänen zu spielen, Mr. Becker. Ihre Regierung kann die Brieftasche stecken lassen. Diese Männer sind noch nicht tot.«
    »Aber Sie haben doch gesagt –«
    »Ich
weiß
, was ich gesagt habe. Sie sind ziemlich mitgenommen, aber das bedeutet nicht ihr sicheres Ende.
    Die Bergungsoperation bei der gesunkenen
Squalus
hat mehr als einen Tag gedauert, und es konnten dreiunddreißig Mann gerettet werden.« Austin verstummte, weil sein scharfes Gehör ein neues Geräusch wahrnahm. Er schaute gen Himmel und schirmte die Augen mit einer Hand ab.
    »Die Kavallerie ist da.«
    Ein gewaltiger Helikopter näherte sich dem Schiff. Unter ihm baumelte an einer Trosse ein zylindrisches Tauchboot mit stumpfer Nase.
    »Einen so riesigen Hubschrauber hab ich noch nie gesehen«, sagte Kapitän Larsen.
    »Kein Wunder, der Mi-26 ist der größte Helikopter der
Welt
«, erwiderte Austin. »Er ist mehr als dreißig Meter lang. Man nennt ihn auch den fliegenden Kran.«
    Becker lächelte zum ersten Mal seit Stunden. »Bitte sagen Sie mir, dass es sich bei diesem seltsamen Objekt an dem Kabel um Ihr Bergungsfahrzeug handelt.«
    »Die
Sea Lamprey
ist nicht besonders hübsch«, sagte Zavala achselzuckend. »Bei ihrer Konstruktion habe ich eher auf die Funktion als auf die Form Wert gelegt.«
    »Ganz im Gegenteil«, widersprach Becker. »Sie ist
wunderschön

    Der Kapitän schüttelte erstaunt den Kopf. »Wie um alles in der Welt haben Sie die Ausrüstung so schnell hierher verfrachtet? Als der Notruf rausging, waren Sie zweitausend Kilometer weit weg.«
    »Uns ist eingefallen, dass die Russen eine Vorliebe für wahrhaft
große
Auftritte haben«, sagte Austin. »Sie waren sofort begeistert davon, der ganzen Welt zu beweisen, dass sie als Nation immer noch erstklassige Leistungen vollbringen können.«
    »Aber der Helikopter kann unmöglich dermaßen schnell gewesen sein. Gentlemen, Sie sind echte Zauberkünstler.«
    »Um dieses Kaninchen aus dem Hut zu ziehen, war eine Menge Arbeit erforderlich«, sagte Austin mit Blick auf den Hubschrauber. »Der Mi-26 hat das Tauchboot aus dem Meer gehoben und zu einem Luftwaffenstützpunkt gebracht, wo zwei Antonow-N-124-Großraumtransporter bereitstanden. Die
Sea Lamprey
wurde in eine der Maschinen verladen, der Mi-26 und unser NUMA-Helikopter in die andere. Der Flug zur NATO-Basis auf den Färöern hat zwei Stunden gedauert. Während das Boot noch entladen und für den Weitertransport vorbereitet wurde, sind wir vorausgeflogen, um hier alles in die Wege zu leiten.«
    Die mächtigen Turbinen übertönten die Erwiderung des Kapitäns, denn der Hubschrauber schwebte nun vor dem Schiff. Die acht Blätter des Hauptrotors erzeugten einen so starken Wind, dass im Meer ein regelrechter Krater entstand. Als das Tauchboot sich dicht über dem tosenden Wasser befand, wurde es ausgeklinkt, und der Helikopter drehte ab. Man hatte die
Sea Lamprey
mit großen luftgefüllten Schwimmern ausgestattet, und so tauchte sie nur kurz unter und erschien gleich wieder schaukelnd an der Oberfläche.
    Austin schlug vor, die Krankenstation der
Thor
solle sich auf die Behandlung von starken Unterkühlungen vorbereiten. Dann brachte das Bootsteam ihn und Zavala zur
Sea Lamprey
und entfernte die Schwimmer. Das Tauchboot flutete die Ballasttanks und versank in der blauschwarzen See.
    In einigen Metern Tiefe fingen Austin und Zavala die
Lamprey
mit den Schubdüsen ab und überprüften anhand einer Checkliste alle Systeme. Sie saßen gemeinsam in dem engen Cockpit, und der blaue Schein der Instrumentenbeleuchtung fiel auf ihre Gesichter. Dann schob Zavala den Joystick nach vorn, woraufhin der stumpfe Bug sich nach unten neigte, und ließ noch mehr Wasser in die Ballasttanks, um auf einer steilen Spiralbahn in die Tiefe zu sinken. Dabei steuerte er das Boot so beiläufig, als unternähme er mit seiner Familie einen Sonntagsausflug.
    Austin spähte in die bläuliche Finsternis jenseits der Scheinwerferkegel. »Ich hab es vorhin nicht mehr geschafft, dich etwas zu fragen«, sagte er, als wäre ihm plötzlich ein Gedanke gekommen. »Ist dieses Ding sicher?«
    »Wie hat es ein früherer Präsident doch gleich ausgedrückt? ›Das hängt von Ihrer Definition des Wörtchens
ist
ab.‹«
    Austin stöhnte auf. »Lass

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