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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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brachte sie zu wartenden Rettungshubschraubern, die für den Transport in ein Krankenhaus an Land sorgten. Als Austin und Zavala schließlich aus dem Boot stiegen, war das Deck praktisch menschenleer. Lediglich ein paar Besatzungsmitglieder kamen zu ihnen, beglückwünschten sie und gingen wieder.
    Zavala ließ den Blick über das verlassene Deck schweifen.
    »Keine Blaskapelle?«
    »Wahres Heldentum braucht keine Belohnung«, sagte Austin feierlich. »Aber gegen einen Schluck Tequila hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Was für ein Zufall. Ich habe in meiner Reisetasche doch tatsächlich noch eine Flasche blauen Agavenschnaps versteckt. Erstklassiges Zeug.«
    »Wir müssen unsere Feier womöglich verschieben. Da kommt Mr. Becker.«
    Der Däne eilte quer über das Deck auf sie zu und strahlte unverkennbar vor Glück. Er schüttelte den NUMA-Männern überschwenglich die Hände, klopfte ihnen auf die Schultern und hielt eine begeisterte Lobrede.
    »Gentlemen, ich danke Ihnen«, sagte er außer Atem.
    »Dänemark dankt Ihnen. Die
Welt
dankt Ihnen!«
    »Gern geschehen«, erwiderte Austin. »Wir danken für die Gelegenheit, die
Sea Lamprey
unter Einsatzbedingungen testen zu können. Der russische Helikopter befindet sich bei den Transportflugzeugen auf der NATO-Basis. Sobald wir den Jungs Bescheid gegeben haben, sind wir innerhalb weniger Stunden auf dem Rückweg.«
    Beckers Gesicht verwandelte sich wieder in das mürrische Antlitz eines Bürokraten. »Mr. Zavala kann gern aufbrechen, aber ich fürchte, Sie werden Ihre Reise eine Weile verschieben müssen. Man hat zur Untersuchung des Zwischenfalls eine Sonderkommission einberufen. Die erste Anhörung findet morgen in Tórshavn statt, und man bittet auch Sie um Ihre Aussage.«
    »Ich wüsste nicht, wie ich behilflich sein könnte. Immerhin habe ich den eigentlichen Vorfall gar nicht gesehen.«
    »Stimmt, aber Sie sind zweimal zur
Eriksson
getaucht und können den Schaden genau beschreiben. Das dürfte für das Verfahren enorm hilfreich sein.« Er bemerkte Austins unschlüssigen Blick. »Es tut mir Leid, aber wir müssen darauf bestehen, dass Sie bis zum Ende der Anhörung hier auf den Inseln unser Gast sind. Kopf hoch! Die amerikanische Botschaft wurde bereits verständigt und wird die NUMA benachrichtigen. Eine Unterkunft habe ich Ihnen auch schon besorgt. Genau genommen wohnen wir sogar im selben Hotel. Die Inseln sind wunderschön, und es wird nur ein oder zwei Tage dauern. Dann können Sie wieder auf Ihr Schiff.«
    »Von mir aus geht das in Ordnung, Kurt«, sagte Zavala.
    »Ich kehre mit der
Lamprey zur Beebe
zurück und schließe die Tests ab.«
    Es gefiel Austin nicht, dass irgendein übereifriger kleiner Behördenlangweiler ihm Vorschriften machte, und er versuchte gar nicht erst, seinen Unmut zu verbergen.
    »Nun, dann werde ich wohl vorerst Ihr Gast sein, Mr. Becker.« Er wandte sich an Zavala. »Wir beide feiern später. Ich unterrichte die NATO-Basis und leite alles in die Wege.«
    Bald darauf übertönte erneut der Turbinenlärm des riesigen russischen Hubschraubers alle anderen Geräusche. Der
Sea Lamprey
wurde eine Schlinge umgelegt, und dann hob der Mi-26 sie von Deck. Zavala folgte ihr im NUMA-Helikopter zur Basis, wo man sie wieder in die Großraummaschine verladen und den Rückflug antreten würde.
    »Eines noch«, sagte Becker. »Es wäre mir lieb, wenn wir diesen bemerkenswerten Tauchanzug an Bord behalten könnten, nur für den Fall, dass die Kommission weitere Beweise benötigt. Falls nicht, werden wir ihn gern an jeden gewünschten Ort transportieren.«
    »Sie wollen, dass ich noch mal nach unten gehe?«
    »Eventuell. Natürlich würde ich das vorher mit Ihren Vorgesetzten klären.«
    »Natürlich«, sagte Austin. Er war zu müde, um sich zu streiten.
    Der Kapitän kam und teilte ihnen mit, dass ein Beiboot bereitstehe, um sie zur Insel überzusetzen. Austin war nicht allzu erpicht darauf, mehr Zeit als unbedingt nötig in Beckers Gegenwart zu verbringen. »Ich komme morgen nach, falls Sie nichts dagegen haben. Kapitän Larsen möchte mir ein paar seiner Forschungsergebnisse zeigen.«
    Der Kapitän registrierte Austins flehentlichen Blick und spielte mit. »O ja, wie ich schon sagte, Sie werden unsere Arbeit faszinierend finden. Ich setze Mr. Austin morgen früh an Land ab.«
    Becker zuckte die Achseln. »Ganz wie Sie wollen. Ich habe für den Rest meines Lebens genug Zeit auf See zugebracht.«
    Austin verfolgte, wie das Beiboot ablegte, und wandte

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