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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Sie lächelte erneut. »Ich hoffe, Sie haben einen angenehmen Aufenthalt.«
    Austin dankte ihr ein weiteres Mal, stieg wieder in den Volvo und folgte dem Kiesweg etwa vierhundert Meter weit. Die Straße endete vor einem großen grasgedeckten Haus aus senkrechten dunkelbraunen Bohlen. In der Auffahrt stand ein Pick-up geparkt. Knapp hundert Meter unterhalb befand sich ein kleiner Zwilling des Gebäudes.
    Austin erklomm die Stufen zur Veranda und klopfte an die Tür.
    Der Mann, der ihm öffnete, war mittelgroß und wohlbeleibt. Er hatte ein rundes Gesicht, und die dünnen Strähnen seines rötlich blonden Haars waren seitlich über die Glatze gekämmt.
    »Ja?«, fragte er mit freundlichem Lächeln.
    »Mr. Jepsen? Ich heiße Kurt Austin und bin ein Freund von Professor Jorgensen.«
    »Mr.
Austin
, Bitte treten Sie doch ein.« Er schüttelte Kurts Hand wie ein Autoverkäufer, der einen potenziellen Kunden erspäht hatte. Dann führte er ihn in ein rustikales Wohnzimmer. »Dr. Jorgensen hat angerufen und gesagt, dass Sie kommen würden. Es ist eine lange Fahrt von Tórshavn hierher«, sagte Jepsen. »Möchten Sie etwas trinken?«
    »Nicht jetzt, danke. Später vielleicht.«
    Jepsen nickte. »Sind Sie hier, um ein wenig zu angeln?«
    »Ich habe gehört, auf den Färöern kann man sogar an Land Fische fangen.«
    »Nicht ganz«, erwiderte Jepsen grinsend, »aber immerhin fast.«
    »Ich habe bei Tórshavn eine kleine Bergungsaktion durchgeführt und dachte, ein Angelausflug wäre genau die richtige Entspannung.«
    »Eine Bergungsaktion?
Austin

    Er stieß eine Verwünschung in der Landessprache aus. »Ich hätte es wissen müssen. Sie sind der Amerikaner, der die dänischen Seeleute gerettet hat. Ich hab’s im Fernsehen gesehen. Großartig! Warten Sie nur, bis die Leute im Dorf erfahren, dass ich eine Berühmtheit zu Gast habe.«
    »Mir wäre es lieber, kein Aufsehen zu erregen.«
    »Mag sein, aber Ihr Besuch wird sich unmöglich vor den anderen geheim halten lassen.«
    »Ich habe vor der Kirche eine Nachbarin von Ihnen kennen gelernt. Sie wirkte sehr nett.«
    »Das muss die Frau des Pfarrers gewesen sein. Sie ist die Leiterin unserer Poststelle und oberste Klatschtante.
    Mittlerweile weiß
also jeder
, dass Sie hier sind.«
    »Ist das da unten am Hügel das Haus des Professors?«
    »Ja«, sagte Jepsen und nahm einen Schlüsselring von einem Wandhaken. »Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.«
    Austin holte seine Reisetasche aus dem Wagen. Als sie den ausgetretenen Pfad hinuntergingen, fragte Jepsen:
    »Sind Sie eng mit Dr. Jorgensen befreundet?«
    »Wir kennen uns seit ein paar Jahren. Er ist ein Wissenschaftler von Weltruf.«
    »Ja, ich weiß. Es war mir eine große Ehre, ihn hier zu haben. Und jetzt Sie.«
    Sie blieben vor dem Häuschen stehen, von dessen Veranda aus man den Hafen überblicken konnte, wo eine malerische Flotte aus Fischerbooten vertäut lag. »Sind Sie Fischer, Mr. Jepsen?«
    »In einem kleinen Ort wie diesem hält man sich durch alles Mögliche über Wasser. Ich vermiete mein Nebengebäude. Mein Lebensstil ist nicht besonders aufwendig.«
    Sie gingen hinein. Das Haus bestand im Wesentlichen aus einem Raum mit Einzelbett, einem Badezimmer und einer Kochnische, aber es sah gemütlich aus.
    »Das Angelzeug ist im Schrank«, sagte Jepsen. »Lassen Sie es mich wissen, falls Sie beim Fischen oder Wandern Gesellschaft haben möchten. Meine Ahnenreihe reicht bis zu den Wikingern zurück, und niemand kennt sich hier so gut aus wie ich.«
    »Danke für das Angebot, aber ich habe in letzter Zeit ziemlich viele Leute um mich gehabt und würde gern eine Weile allein sein. Soweit ich weiß, gehört zu diesem Haus auch ein Boot.«
    »Das drittletzte am Pier«, sagte Jepsen. »Ein Doppelender. Der Schlüssel steckt.«
    »Danke für die Hilfe. Und nun entschuldigen Sie mich bitte. Ich würde gern auspacken und mir dann im Dorf ein wenig die Beine vertreten«, sagte Austin.
    Jepsen erwiderte, falls Kurt noch etwas benötige, solle er sich einfach melden. »Und ziehen Sie sich warm an«, riet er beim Hinausgehen. »Das Wetter schlägt bei uns schnell um.«
    Austin beherzigte den Rat und streifte einen Anorak über den Pullover. Dann ging er nach draußen, blieb auf der Veranda stehen und atmete die kühle Luft ein. Das Land fiel sanft zum Meer hin ab. Von hier aus hatte Kurt den Hafen, den Pier und die Boote vollständig im Blick. Er stieg den Pfad zum Volvo hinauf und fuhr ins Dorf.
    Zuerst hielt er bei dem geschäftigen

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