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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Andere sagten, die Männer in den Fahrzeugen seien Indianer oder vielleicht Mongolen.
    Gamay fragte sich, ob sie wohl zufällig auf das hiesige Irrenhaus gestoßen war, und fand die Befürchtung bestätigt, als die Kassiererin etwas über »Außerirdische« murmelte.
    »Außerirdische?«, fragte Gamay.
    Hinter der dicken runden Brille wurden die Augen der Frau noch größer. »Dort ist es wie auf diesem geheimen UFO-Gelände in den Vereinigten Staaten, der Area Fiftyone. Wie in einer Folge von
Akte X

    »Als ich in der Nähe der alten Fabrik auf der Jagd war, hab ich tatsächlich ein UFO gesehen«, warf ein Mann ein, der aussah, als sei er hundert Jahre alt. »Ein großes silbernes Ding, hell erleuchtet.«
    »Zum Teufel, Joe«, sagte die hagere Frau. »Wenn du genug getrunken hast, siehst du wahrscheinlich rosa Elefanten.«
    »Ja«, bestätigte der Mann und enthüllte ein Grinsen voller Zahnlücken. »Die hab ich
auch
gesehen.«
    Alle brachen in schallendes Gelächter aus.
    Gamay lächelte warmherzig und wandte sich wieder an die Kassiererin. »Wir würden unseren Freunden zu Hause gern erzählen können, dass wir eine UFO-Basis besichtigt haben. Ist das weit von hier?«
    »Etwa dreißig Kilometer«, entgegnete die Frau und beschrieb Gamay dann den Weg zur Fabrik. Gamay bedankte sich, steckte einen Zehndollarschein in das leere Trinkgeldglas, nahm die beiden Becher und ging zur Tür hinaus.
    Paul lehnte mit verschränkten Armen am Wagen und nahm den Kaffee dankbar entgegen. »Hast du etwas herausgefunden?«
    Gamay blickte zurück zu dem Laden. »Ich bin mir nicht sicher. Die da drinnen wirken wie die Einwohner von Twin Peaks. In den letzten paar Minuten habe ich erfahren, dass es hier Eskimos mit großen schwarzen Geländewagen, eine UFO-Basis und rosa Elefanten gibt.«
    »Das erklärt manches«, erwiderte er mit gespielter Ernsthaftigkeit. »Während du im Laden warst, ist hier eine Herde großer pinkfarbener Dickhäuter vorbeigedonnert.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte sie und setzte sich hinters Lenkrad.
    »Glaubst du, die Einheimischen haben sich auf Kosten einer Touristin einen kleinen Scherz erlaubt?«, fragte Paul und stieg auf der Beifahrerseite ein.
    »Ich möchte erst abwarten, ob wir in der Area Fifty-one große silberne Dinger finden.« Als sie Pauls verwirrte Miene sah, musste sie lachen. »Ich erklär’s dir unterwegs.«
    Statt in Richtung der Ortschaft und des Hafens abzubiegen, fuhren sie geradeaus weiter und gelangten in einen dichten Kiefernwald. Obwohl die Wegbeschreibung der Kassiererin nahezu jeden Stock und Stein beinhaltete, hätten sie die Abzweigung beinahe verpasst, denn es stand kein Schild am Straßenrand. Nur die tiefen, erst kürzlich befahrenen Radfurchen ließen erkennen, dass es sich nicht um einen der zahlreichen normalen Forstwege handelte.
    Einen knappen Kilometer von der Hauptstraße entfernt hielten sie mitten im dichten Unterholz. Die Kassiererin hatte Gamay geraten, an einer Lichtung in der Nähe eines großen eiszeitlichen Geröllblocks zu parken und das letzte Stück zu Fuß zu gehen. Ein paar Einheimische, die sich mit ihren Wagen zu dicht an die Tore der Fabrik gewagt hatten, seien abgefangen und unfreundlich zurückgeschickt worden. Die Eskimos verfügten offenbar über versteckte Kameras.
    Gamay und Paul stiegen aus und gingen parallel zum Weg etwa zweihundert Meter durch das Dickicht, bis sie einen mit Stacheldraht bewehrten Metallzaun in der Sonne funkeln sahen. Ein schwarzes Kabel deutete darauf hin, dass die Barriere unter Strom stand. Kameras waren nirgendwo zu entdecken, aber vielleicht hatte man sie nur gut genug getarnt.
    »Was jetzt?«, fragte Gamay.
    »Wir können umkehren oder vorher noch einen kleinen Versuch starten«, erwiderte Paul.
    »Einfach wieder abzuhauen fände ich langweilig.«
    »Ich auch. Lass es uns probieren.«
    Paul verließ den Schutz der Bäume und betrat den Grasstreifen unmittelbar am Zaun. Mit scharfem Blick bemerkte er einen dünnen, fast unsichtbaren Draht auf Knöchelhöhe und zeigte ihn Gamay. Dann brach er von einem nahen Baum einen trockenen Ast ab, warf ihn auf den Draht und zog sich ins Unterholz zurück. Dort legten Gamay und er sich bäuchlings auf den Teppich aus Kiefernnadeln und warteten ab.
    Kurz darauf hörten sie das Geräusch eines Motors, und jenseits des Zauns rumpelte ein schwarzer Geländewagen in ihr Sichtfeld. Die Tür ging auf. Mehrere grimmig aussehende weiße Samojeden sprangen heraus und rannten zum

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