Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
menschenleere Straße wurde nur durch ein paar Schaufenster und schwach leuchtende Gaslaternen erhellt.
    Austin lauschte soeben einer von Therris Anekdoten über Becker, als ein Stück vor ihnen zwei Gestalten aus dem Schatten in einen gelben Lichtkreis traten.
    Austin hatte die Dänen als zurückhaltende und überaus höfliche Leute kennen gelernt, und Kopenhagen galt als Stadt mit äußerst niedriger Verbrechensrate. Daher schöpfte er keinen Verdacht, als die beiden Männer sich nebeneinander aufbauten und den Bürgersteig blockierten.
    Wahrscheinlich hatten sie nur etwas zu viel Aquavit getrunken. Kurt nahm Therris Arm und wollte zur Seite ausweichen, aber dann brachten die Unbekannten lange Knüppel zum Vorschein.
    Austin hörte Schritte und warf einen Blick über die Schulter. Zwei weitere Männer, ebenfalls mit Knüppeln bewaffnet, näherten sich von hinten. Therri hatte die Gefahr unterdessen erschrocken registriert und war verstummt. Das Vorgehen der Fremden wirkte geübt. Die Männer wollten sie offenbar einkreisen.
    Austin sah sich nach einer Waffe um. Besser als gar nichts, dachte er und schnappte sich den runden Deckel einer Mülltonne, gefertigt aus dickem, robustem Aluminium, wie Kurt erfreut feststellte. Dann postierte er sich mit dem metallenen Schild schützend vor Therri und parierte wie ein mittelalterlicher Infanterist den Hieb des ersten Angreifers. Der Mann hob den Knüppel, um erneut zuzuschlagen, aber Austin ging zum Angriff über und rammte den schweren Deckel in das Gesicht des Unbekannten. Der Fremde schrie vor Schmerz auf und ging in die Knie. Kurt hob den Deckel mit beiden Händen und hämmerte ihn auf den Kopf des Mannes. Der Treffer hallte wie ein Gongschlag, und Austin taten von dem Aufprall die Hände weh. Sein Gegner war deutlich schlimmer dran und sackte reglos in sich zusammen.
    Der nächste Angreifer stürmte vor. Austin zielte mit dem Schild auf seinen Kopf, aber der Mann ahnte das Manöver voraus, wich außer Reichweite zurück und schlug den Deckel dann mühelos beiseite. Kurt versuchte, die empfindliche linke Seite seines Brustkorbs zu schützen.
    Sein Gegner spürte die Schwäche und streifte mit seinem Knüppel Austins Scheitel. Kurt sah Sterne. Im selben Moment hörte er Therri aufschreien. Einer der Männer hielt sie fest, während der andere ihren Kopf an den Haaren nach hinten zog, um die Kehle freizulegen. Ein fester Schlag auf die Luftröhre konnte tödlich sein.
    Austin schüttelte die Benommenheit ab und wollte Therri zu Hilfe eilen, doch sein Gegner stellte sich ihm in den Weg und ließ den Knüppel wie ein beidhändiges Breitschwert herabsausen. Kurt wehrte den Schlag ab, verlor dabei aber den Deckel und das Gleichgewicht. Mit einem Knie am Boden riss er beide Arme hoch, um seinen Kopf zu schützen. Er sah breite Gesichter, funkelnde Augen, hoch erhobene Knüppel und wappnete sich für den Hagel aus Schlägen. Stattdessen hörte er plötzlich dumpfe Hiebgeräusche. Jemand ächzte, und dann schrien Männer in zwei verschiedenen Sprachen durcheinander, eine unverständlich, die andere Spanisch. Die Angreifer verschwanden so schnell, wie sie aufgetaucht waren.
    Austin rappelte sich auf und sah mehrere Gestalten weglaufen. Die Knüppel landeten klappernd auf dem Pflaster. Schatten eilten in alle Richtungen davon, und er musste an die Szene in dem Film
Ghost
denken, wo die Gespenster der Toten die Verdammten in die Unterwelt ziehen. Dann waren die Schatten verschwunden. Er und Therri blieben allein zurück, abgesehen von dem Mann, den Kurt bewusstlos geschlagen hatte und der von seinen Freunden augenscheinlich im Stich gelassen worden war.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Austin und nahm Therris Arm.
    »Ja, mir ist nichts passiert, aber mir zittern die Knie, wie Sie sich vorstellen können. Was ist mit Ihnen?«
    Er betastete vorsichtig seinen Kopf. »Mein Schädel brummt und ist voller zwitschernder Spatzen, aber ansonsten geht’s mir gut. Es hätte schlimmer kommen können.«
    »Allerdings«, sagte sie schaudernd. »Gott sei Dank haben diese Männer uns gerettet.«
    »Welche Männer? Ich war zu sehr damit beschäftigt, Ivanhoe zu spielen.«
    »Die kamen wie aus dem Nichts. Ich glaube, es waren zwei. Sie haben die anderen angegriffen und in die Flucht geschlagen.«
    Austin trat gegen den verbeulten Tonnendeckel.
    »Schade, ich dachte schon, ich hätte sie mit meinem Backblech verscheucht.« Er klopfte sich den Staub von der zerrissenen und schmutzigen Hose. »Verdammt,

Weitere Kostenlose Bücher