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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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meistens eigenhändig verschaffen.«
    »Das muss ich mir merken, falls ich je meinen Job bei der NUMA verlieren sollte. Therri sagte, Sie wollten mit mir etwas Wichtiges besprechen.«
    »Ja«, erwiderte Ryan und schaute an Austin vorbei. »Da ist sie ja auch schon.«
    Therri kam quer über den Platz auf sie zu, begleitet von einem jungen Mann, den Austin auf Anfang zwanzig schätzte. Er hatte rötlich braune Haut, ein breites Gesicht und hohe Wangenknochen.
    »Schön, Sie wiederzusehen, Kurt«, sagte Therri und streckte die Hand aus. Hier vor den anderen Männern gab sie sich sehr geschäftsmäßig, aber ihr Blick verriet Austin, dass sie den Gutenachtkuss in Kopenhagen nicht vergessen hatte. Zumindest hoffte er das. »Das ist Ben Nighthawk, einer unserer Forschungsassistenten.«
    Ryan schlug vor, dass sie sich ein Stück abseits postierten. Als er sicher war, dass kein zufällig vorbeischlendernder Tourist ihr Gespräch belauschen würde, kam er gleich zur Sache. »Ben hat ein paar bedeutende neue Erkenntnisse über Oceanus gewonnen«, sagte er und nickte dem jungen Indianer zu.
    Nighthawk fing an, seine Geschichte zu erzählen.
    »Ich stamme aus einem winzigen Dorf in Nordkanada.
    Es liegt am Ufer eines großen Sees, in einer ziemlich einsamen und normalerweise sehr ruhigen Gegend. Vor ein paar Monaten schrieb meine Mutter mir, jemand habe am anderen Seeufer ein riesiges Stück Land gekauft. Ein großer Konzern, glaubte sie. Wenn ich mit dem College fertig bin, möchte ich gegen die übermäßige Erschließung der kanadischen Wildnis angehen, also hat es mich sehr interessiert zu erfahren, dass diese Leute Tag und Nacht etwas bauten, während ständig Helikopter und Wasserflugzeuge landeten. Ich bat meine Mutter, mich auf dem Laufenden zu halten, und vor etwas mehr als zwei Wochen habe ich zum letzten Mal von ihr gehört. Sie war zutiefst beunruhigt.«
    »Worüber?«, fragte Austin.
    »Das hat sie mir nicht explizit verraten, sondern nur angedeutet, es habe mit den Vorgängen auf der anderen Seite des Sees zu tun. Ich machte mir Sorgen und wollte mir vor Ort einen Überblick verschaffen – aber meine Familie war weg.«
    »Soll das heißen, die Leute sind verschwunden?«, fragte Austin.
    Nighthawk nickte. »Und zwar sämtliche Einwohner.«
    »Kanada ist ein großes Land, Ben. Wo genau liegt das Dorf?«
    Nighthawk sah seinen Chef an. »Später, Kurt«, sagte Ryan. »Erzähl Mr. Austin, was dann passiert ist, Ben.«
    »Ich habe nach meinen Angehörigen gesucht«, fuhr Nighthawk fort, »und dabei herausgefunden, dass sie auf der anderen Seeseite gefangen gehalten werden.
    Bewaffnete Wachen haben die Männer aus meinem Dorf zur Arbeit gezwungen. Sie mussten rund um ein großes Gebäude den Wald roden.«
    »Wissen Sie, wer diese Männer waren?«
    »Ich habe sie noch nie zuvor gesehen. Sie trugen schwarze Uniformen.« Er sah Ryan fragend an. Der nickte aufmunternd. »Es ist verrückt, aber als wir dort ankamen –«
    »Wir?«
    »Josh Green, mein Stellvertreter, hat Ben begleitet«, erklärte Ryan. »Hab keine Angst, Ben. Erzähl Mr. Austin alles, was vorgefallen ist, auch wenn es abwegig klingt.«
    Nighthawk zuckte die Achseln. »Also gut. Als wir dort ankamen, sahen wir nichts als Wald, abgesehen von der Stelle, die soeben gerodet wurde. Dann tauchte plötzlich wie aus dem Nichts dieses riesige Gebäude auf.« Er hielt inne, weil er mit Austins ungläubigem Gelächter rechnete.
    Kurt sah ihn nur ruhig an. »Fahren Sie fort«, sagte er mit ungerührter Miene.
    »Statt der Bäume sahen wir eine gewaltige Kuppel vor uns. Sie kam Josh und mir wie ein Eskimoiglu vor, nur viele hundert Mal größer. Dann öffnete sich das Dach von dem Ding.« Er legte die gewölbten Hände wie zwei geöffnete Muschelhälften aneinander. »Wie sich herausstellte, war es der Hangar für ein Luftschiff.«
    »Einer dieser Werbezeppeline?«, fragte Austin.
    Nighthawk schürzte nachdenklich die Lippen. »Nein.
    Größer und länger. Eher wie eine Weltraumrakete. Es stand sogar ein Name auf der Heckflosse.
Nietzsche.
«
    »Wie der deutsche Philosoph?«
    »Ja, vermutlich«, sagte Ben. »Wir sahen das Schiff in dem Hangar landen. Das Dach schloss sich wieder, und dann kamen ein paar Männer zur Tür heraus. Mein Cousin war bei einem der Arbeitstrupps. Er wollte fliehen, und einer dieser Scheißkerle hat ihn ermordet«, erklärte Nighthawk mit erstickter Stimme.
    Ryan legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Das reicht erst mal, Ben.«
    »Ich will Ihnen

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