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Tödliche Ewigkeit

Tödliche Ewigkeit

Titel: Tödliche Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denis Marquet
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Sieh der Santa Muerte ins Gesicht …«
    Jeff muss innerlich lächeln. Er ist bereit. Wie sehr er sich den Tod wünscht! Zu Lucie …
    Doch die Zeit ist noch nicht gekommen.
    Sie will ihn nicht.
    Sie hat ihm den Impuls eingegeben, sich zu ducken, bevor die ersten Schüsse fielen. Sie braucht ihn noch in dieser tristen Welt.
    Die Klinge nähert sich, berührt seine Kehle.
    Das kalte Metall gleitet über seine Schlagader, hinab zu seinem Herzen.
    »Krepier!«
    Wie im Zeitlupentempo sieht Jeff den sich senkenden Stahl. Dieselbe Hand, dieselbe Geste wie damals im Central Park. Er war ihm durch einen Reflex entkommen, den Lucie ihm eingegeben hatte.
    Und jetzt?
    Ist das sein letzter Augenblick?
    Nein!
    Lucie …
    Will sie, dass er stirbt und zu ihr kommt, wo auch immer sie sein mag?
    Aber er will nicht. Noch nicht! Er hat seine Mission noch nicht erfüllt.
    Der Dolch ist nur noch fünf Zentimeter von seinem Herzen entfernt. Nichts mehr zu machen. Drei, zwei, eins … Das Metall bohrt sich in sein Fleisch. Der Schmerz …
    Also doch.
    In diesem Augenblick des Abschieds von der Welt durchzuckt ihn ein unbekanntes Gefühl.
    Er hat keine Angst zu sterben, nein.
    Aber er will leben.
    Zum ersten Mal.
    Jetzt, da es zu spät ist.
    Leben .
    Sein letztes Gefühl ist tiefe Verzweiflung. Ehe Jeff das Bewusstsein verliert, spürt er noch das Gewicht des Mexikaners, das ihn erdrückt.

WÜSTE VON JUÁREZ
     
    Seit einer Stunde schon kämpfte Raúl gegen seine Müdigkeit an.
    Auf jeder anderen Straße wäre er längst tot gewesen. Doch auf dieser Wüstenpiste, wo es außer ihm niemanden gab, war es weniger gefährlich, wenn ihm bisweilen kurz die Augen zufielen. Er war am Ende, dachte aber nicht daran anzuhalten. Ihm blieb nur die Chance, einen bewohnten Ort zu finden, wo er telefonieren konnte, bevor der Tank völlig leer war. Mit so knappen Wasserreserven würde er sonst mitten in der Wüste verdursten oder wieder in die Hände seiner Peiniger geraten. Aber um dies zu verhindern, würden ihm die zuvor erbeuteten Waffen nützlich sein. Der Tod war für Raúl ein sanfter Ausweg, der Hölle auf Erden zu entkommen.
    Wieder fielen ihm die Augen zu, und er nickte halb ein. Doch plötzlich durchzuckte ihn ein stechender Schmerz.
    »Dreckskerl!«
    Ein Arm legte sich um seinen Hals und drückte ihm fast die Luft ab.
    »Das ist nicht der Weg zum Labor!«
    Raúl versuchte sich freizumachen, doch der andere riss ihn mit aller Kraft nach hinten. Er musste das Steuer loslassen. Ein dunkler Schleier legte sich vor seine Augen, während ihn ein Gewicht, gegen das er machtlos war, zur Seite drückte.
    Der Jeep verlangsamte holpernd das Tempo und blieb stehen. Der Arm, der ihm die Kehle zudrückte, rutschte ein wenig zur Seite, sodass Raúl etwas Luft bekam.
    »Lassen Sie mich los. Nur gemeinsam können wir …«
    Ein heftiger Schlag trifft seinen Kopf. Raúl reißt mühsam die Augen auf und sieht einen Arm, der einen schwarzen Wagenheber schwingt. Er wird erneut niedersausen. Raúl kann ausweichen. Doch der monströse Körper des Angreifers begräbt ihn unter sich. Von dem Gewicht fast erdrückt, vermag er dem dritten Schlag nicht auszuweichen, der ihm beinahe das Bewusstsein raubt. Blut rinnt über seine Schläfe. Und wieder hebt sich die Hand. Raúl kann nur noch den Arm bewegen.
    Ihm bleibt keine Wahl.
    Schweren Herzens reißt er die Sig Sauer, die er einem seiner Verfolger abgenommen hat, aus der Tasche.
    Mit einer Kugel im Kopf sackt der Koloss lautlos zusammen.
    Das Blut, das aus Raúls offener Wunde rinnt, vermischt sich mit dem Salz seiner Tränen. Er braucht einige Minuten, um sich von dem Gewicht des unförmigen Körpers zu befreien.
    Er rappelt sich auf und steigt aus, um seine Lungen mit frischer Luft zu füllen.
    Um ihn herum ist es jetzt fast dunkel. Ist er schwer verletzt?
    Er blinzelt, dann begreift er.
    Es ist nur die hereinbrechende Dämmerung.
    Raúl hat einen Unschuldigen getötet.
    Und er ist gerettet.
    Am Horizont funkeln die ersten Lichter einer Stadt.
    Das Licht. Zu stark, so grell …
 Stimmen. Eine davon ist ihm nicht unbekannt.
    Die Geräusche entfernen sich, das Licht wird schwächer. Dunkelheit.
    »Ich glaube, er kommt zu sich.«
    Ein Auge öffnet sich. Blendende Helligkeit.
    »Jeff, ich bin es …«
    Eine weibliche Stimme. Lucie?
    Ist er schon auf der anderen Seite?
    Er hat Schmerzen. Die Brust, der linke Arm. Der Kopf. Starke Schmerzen.
    Also lebt er. Er fröstelt.
    Er erinnert sich: der Killer. Wie hat der ihn

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