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Tödliche Feindschaft

Tödliche Feindschaft

Titel: Tödliche Feindschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Guben
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stürmte auf Malik el Suwa ein. Der verteidigte sich nicht im geringsten. Er gab seinen Augen ein trauriges Aussehen und schüttelte den Kopf. Als er sprach, lag in seiner Stimme echte Verzweiflung.
    »Du irrst dich, Abu Sef, vielleicht hast du recht, vielleicht befinden wir uns an der Lavastraße. Aber sollte das wahr sein, so schwöre ich dir bei Allah und beim Barte des Propheten, daß ich das nicht gewollt habe. Ich habe mich nach der Schilderung Ugawambis gerichtet. Ich muß mich verlaufen haben.« »Du lügst!« schrie Abu Sef erbost und wollte zuschlagen.
    Malik el Suwa wich dem scharfen Messer geschickt aus. »Ich lüge nicht! Und wenn du ein wenig denken kannst, so wird dir klarwerden, daß dieser Betrug zu plump wäre, um von Imi Bej erdacht zu sein. Meinst du, ich hätte mich auf einen solchen Plan eingelassen, da ich mir doch klar darüber sein mußte, daß ich euch niemals würde entrinnen können? Glaubst du denn im Ernst, daß ich zu solchem Opfer bereit gewesen wäre?«
    Abu Sef ließ die Machete sinken. Wenn er über die Worte des anderen nachdachte, so mußte er zugeben, daß ihm die Wahrheit dieser Behauptung keinen Angriffspunkt bot.
    Er steckte die Machete weg. Ein bitteres Lachen trat auf seine Lippen.
    »Du hast einen Eid geleistet bei Allah und beim Barte des Propheten«, sagte er. »Ich will dir glauben; denn auch deine Begründung hat Hand und Fuß. Aber eines sollst du wissen: du hast dich nicht verlaufen. Du hast uns nicht aus Versehen in die Irre geführt. Du bist selbst von deinem Herrn betrogen worden. Wahrscheinlich sah er seinen Vorteil darin, auch dich loszuwerden.«
    Malik el Suwa wußte, daß Abu Sef nur zu sehr rechthatte. Dennoch konnte er das nicht zugeben. Wenn er jetzt davon sprach, daß Imi Bej ausgezogen war, um Diamanten zu sammeln, dann war er verloren! Denn wenn Malik el Suwa von dieser Tatsache Kenntnis hatte, so würde Abu Sef der festen Überzeugung sein, daß alles andere abgekartetes Spiel gewesen war. So sagte er denn: »Du glaubst, daß mich mein Herr vernichten will?« Abu Sef lachte dröhnend.
    »Wenn ich es bisher nicht geglaubt habe, so wird es mir jetzt zur Gewißheit, wenn ich dein dummes Gesicht sehe. Wie konntest du nur so naiv sein, auf einen Gauner, dessen Schliche du doch besser kennen müßtest als wir, hereinzufallen. Ich wünsche nur, daß ihn der Schejtan recht bald holen möge.«
    Malik el Suwa war froh, so billig davongekommen zu sein. Mit schauspielerischem Geschick verstand er es, eine bedrückte Miene beizubehalten.
    »Los«, sagte Abu Sef. »Sehen wir zu, daß wir bald die Lavastraße gewinnen, damit wir schnell
nach Hause kommen.«
Sie ritten weiter.

    3

    Abd el Ata schüttelte sich mißmutig das Wasser aus der Kleidung. Dann klopfte er den Schmutz vom Burnus. Ohne die Lavastraße zu betreten, war er von Posten zu Posten gekrochen, um sich von der Wachsamkeit eines jeden zu überzeugen. Die ganze Gruppe stand Posten. Seit drei Tagen hatte sich niemand mehr außerhalb des Waldes blicken lassen. Auch diejenigen, die am begierigsten darauf gewesen waren, mit Abu Sef abzurechnen, ermüdete die ergebnislose Wache. Die Aufmerksamkeit ließ allgemein nach.
    Abd el Ata wandte sich an Hassan: »Seit drei Tagen warten wir hier. Ich möchte fast annehmen, daß uns unser pfeifender Freund einen Bären aufgebunden hat. Warst du nicht ein wenig zu vertrauensselig, als du ihn allein das feindliche Lager belauschen ließest?«
    Hassans Augen blitzten den Führer der »Dreizehn Verlassenen« zornig an.
    »Ich sagte dir bereits, ich war vor Übermüdung gar nicht mehr fähig, noch irgend etwas zu unternehmen. Kein anderer hätte das Lager noch belauschen können. Nur er hatte noch die Kraft dazu.«
    »Ich wollte dich nicht kränken, Hassan. Aber, bei Allah, ist es nicht zum Verzweifeln, daß sich
die Burschen noch immer nicht sehen lassen?«
Hassan zuckte die Schultern.
    »Ich brenne genauso darauf wie du, dem verräterischen Abu Sef mein Messer zwischen die Rippen zu jagen. Abu Sef ist dick und behäbig wie eine schlachtreife Ente. Er wird zu viele Pausen eingelegt haben.«
    »Pausen? Seit wann macht Abu Sef Pausen, wenn es gilt, einen Gewinn zu erzielen?« Hassan lachte.
    »Wenn er schon auf Imi Bejs Trick hereingefallen ist, so wird er der festen Überzeugung sein, daß ihm sein Gewinn auch mit weniger Anstrengung sicher ist.« Abd el Ata blickte nachdenklich vor sich auf den Boden.
    »Vielleicht hast du recht. Sollten sie wirklich noch kom-men, so hoffe

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