Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Feststation des schnurlosen Telefons ist da an der Wand. Wo befindet sich denn die Toilette, auf der sie gewesen sein will?«
»Sie sagt, sie hätte die neben dem Wohnzimmer benutzt«, antwortete Steve.
Die Ermittler schlenderten durch die Wohnung. »Schöne Möbel«, merkte Reena an. »Und ziemlich neu. Alles passt farblich zusammen und ist sauber und ordentlich. Da drüben auf dem Tischchen steht noch ein schnurloses Telefon.«
Sie betrat die Gästetoilette. »Farblich abgestimmte Handtücher, schicke kleine Seifen. Alles riecht nach Zitrone und sieht aus wie aus einer Wohnzeitschrift. Ich wette, die Küche war ihr ein Dorn im Auge.«
»Und ein Steinchen im Schuh«, ergänzte O’Donnell.
Als Reena den Toilettendeckel öffnete, sah sie, dass in der Schüssel blaues Wasser stand. »Eine Frau, die so auf Ordnung, Sauberkeit und Stil im Haus achtet, lässt ihren Herd nicht so fettig werden. Verstehst du, worauf ich hinauswill, Steve?«
»O ja.«
»Ich glaube, wir sollten der Dame auf den Zahn fühlen.«
Sie saßen in dem hübschen Wohnzimmer. Sarah Greenes bandagierte Hände ruhten in ihrem Schoß, und ihr Gesicht war vom Weinen verschwollen. Mrs Greene war achtundzwanzig
Jahre alt und trug das schimmernde braune Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sam, ihr Mann, hatte neben ihr Platz genommen.
»Ich verstehe nicht, warum wir überhaupt mit der Polizei sprechen müssen«, begann er. »Wir wurden doch schon von der Feuerwehr befragt. Sarah sitzt der Schreck noch in den Gliedern. Sie braucht jetzt vor allem Ruhe.«
»Nur noch ein paar Fragen, um einige Unklarheiten zu beseitigen. Wir arbeiten mit der Feuerwehr zusammen. Wie geht es Ihren Händen, Mrs Greene?«, erkundigte sich Reena.
»Angeblich ist es nicht so schlimm. Ich habe etwas gegen die Schmerzen bekommen.«
»Wenn ich mir vorstelle, was alles hätte passieren können …« Sam streichelte ihr die Schulter.
»Es tut mir schrecklich leid.« Tränen standen ihr in den Augen. »Ich komme mir so dämlich vor.«
»Ein Feuer kann ziemlich beängstigend sein. Sie arbeiten bei der Buchhandelskette Barnes and Noble, Mrs Greene?«
»Ja.« Sie sah O’Donnell an und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich bin Filialleiterin. Heute hatte ich meinen freien Tag und wollte Sam mit einem selbst gekochten Essen überraschen.« Ihr Lächeln wurde verkniffen. »Das ist mir ja wohl geglückt.«
»Schatz, quäl dich nicht so.«
»Sie haben aber früh angefangen«, stellte Reena fest.
»Es war eine Spontanidee.«
Nein, das ist nicht richtig, dachte Reena. Denn die Verpackung, die sie zusammen mit dem Kassenzettel aus dem Müll gekramt hatte, verriet, dass das Hühnchen bereits am Samstag gekauft worden war. Und das hieß, dass es einige Tage eingefroren gewesen sein musste und einige Zeit zum Auftauen gebraucht hatte.
»Sie haben ein sehr hübsches Haus.«
»Danke, wir haben es vor zwei Jahren gekauft und arbeiten noch daran.«
»Ich habe auch vor Kurzem ein Reihenhaus gekauft, das regelrecht nach einer Renovierung schreit. Ich werde noch viel Zeit und Mühe hineinstecken müssen, ganz zu schweigen von Geld.«
»Das können Sie laut sagen«, meinte Sam und verdrehte die Augen. »Wenn man an einem Ende anfängt, kommen gleich sechs weitere Probleme auf einen zu. Wie beim Domino.«
»Das kann ich verstehen. Ich selbst bin gerade dabei, mir verschiedene Farbmuster anzusehen. Und dabei ist mir klar geworden, dass ich auch die Vorhänge ersetzen und etwas mit den Fußböden unternehmen muss. Und vermutlich brauche ich dann auch neue Möbel. Außerdem werde ich wahrscheinlich wochenlang auf Schritt und Tritt über Handwerker stolpern.«
»Irgendwann hat man es satt«, erwiderte Sam.
»Aber wenn man schon ein Eigenheim hat, sollte es auch den eigenen Vorstellungen entsprechen.« Bei diesen Worten lächelte Reena Sarah zu.
»Tja, schließlich ist man hier zu Hause.« Sarah presste die Lippen zusammen und wich Reenas Blick aus.
»Bringen Sie sie bloß nicht auf dumme Gedanken.« Mit einem Auflachen küsste Sam seine Frau auf die Wange.
»Ich glaube, ich werde mir für die Arbeiten, die ich nicht selbst hinbekomme, ein paar Kostenvoranschläge machen lassen müssen«, fuhr Reena im Plauderton fort. »Die Wasserleitungen zum Beispiel. Und Teppichböden. Die Küche. Angeblich ist die Küche ja immer der größte Posten. Wie hoch war da bei Ihnen der Kostenvoranschlag?«
»Ich habe vor zwei Wochen einen erstellen lassen. Fünfundzwanzigtausend.« Sam schüttelte
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