Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
meiner Schwester einzureden, dass sie eine Versagerin ist. Schließlich ist sie die Mutter deiner Kinder und verdient Respekt.«
Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Catarina. Ich weiß nicht, was Bella dir erzählt hat, aber …«
»Vince, wage bloß nicht, meine Schwester als Lügnerin hinzustellen.« Es kostete Reena alle Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren. »Vielleicht jammert sie ein bisschen viel, aber sie lügt nicht. Der Lügner und Betrüger bist du.«
Sie sah, wie Wut in seinen Augen aufloderte. »Du hast kein Recht, in meine Kanzlei zu kommen, so mit mir zu sprechen und dich in Dinge einzumischen, die dich nichts angehen.«
»Bella geht mich etwas an. Und du gehörst jetzt schon lange genug zu unserer Familie, um zu wissen, wie solche Dinge bei uns gehandhabt werden. Respektiere sie oder lasse dich von ihr scheiden. Es liegt ganz bei dir. Aber ich würde mich schnell entscheiden, sonst kannst du dich auf was gefasst machen.«
Er lachte überrascht auf. »Willst du mir etwa drohen?«
»Ja, genau das will ich. Erweise der Mutter deiner Kinder den Respekt, den sie verdient, Vince, oder ich werde dafür sorgen, dass auch andere davon erfahren, wie du deine Abende verbringst, anstatt bei deiner Frau zu sein. Meine Familie wird mir glauben«, fügte sie hinzu. »Doch ich werde außerdem Beweise sammeln. Jedes Mal, wenn du dich herumtreibst, wird dich jemand beobachten und alles dokumentieren. Und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du im Haus meiner Eltern nicht mehr willkommen sein. Deine Kinder werden sich nach dem Grund fragen.«
»Meine Kinder …«
»… können nichts dafür, dass sich ihr Vater so verhält. Warum machst du dir nicht einmal darüber Gedanken?
Geh achtsamer mit deiner Ehe um oder beende sie. Es ist deine Entscheidung.«
Reena marschierte hinaus. Diesmal hatte sie es nicht mit einem hilflosen Gegenüber zu tun gehabt, dachte sie, als sie zum Aufzug stolzierte. Nein, sie war sehr mit sich zufrieden.
Bewaffnet mit dem Aktenkoffer, mit dem er sonst mögliche Auftraggeber – in diesem Fall die Eltern seiner Freundin – beeindruckte, erschien Bo im Sirico.
Er bemerkte, dass gerade der abendliche Hochbetrieb losging, und beschloss, lieber zu einem günstigeren Zeitpunkt wiederzukommen. Aber da er nun schon einmal hier war, könnte er sich eine Pizza mitnehmen.
Doch noch ehe er zur Theke gehen konnte, hatte Fran ihn schon entdeckt und küsste ihn auf beide Wangen. Bo wusste nicht recht, wie ihm geschah.
»Hallo, wie geht es dir? Ich besorge dir einen Tisch.«
»Schon gut, ich wollte nur …«
»Setz dich, setz dich.« Sie nahm ihn am Arm und zog ihn in eine Ecke, wo bereits ein Paar vor Tellern mit Nudeln saß. »Bo, das sind meine Tante Grace und mein Onkel Sal. Das ist Bo, Reenas Freund. Bo, du kannst dich zur Familie setzen, bis ein Tisch frei ist.«
»Ich möchte nicht …«
»So nehmen Sie schon Platz«, wurde ihm erneut befohlen, diesmal von Tante Grace, die ihn neugierig musterte. »Wir haben schon viel von Ihnen gehört. Hier, essen Sie ein Stück Brot und ein paar Nudeln. Fran! Bring Reenas Freund einen Teller und ein Glas.«
»Ich wollte doch nur …«
»So.« Grace tätschelte ihm leicht den Arm. »Sie sind also Tischler.«
»Ja, Ma’am. Eigentlich bin ich nur gekommen, um etwas für Mr Hale abzugeben.«
»Mr Hale, Sie sind aber formell!« Wieder tätschelte sie seinen Arm. »Sie werden also Biancas Pergola bauen.«
Offenbar hatte es sich bereits herumgesprochen. »Ich habe ein paar Zeichnungen mitgebracht, um sie ihnen zu zeigen.«
»In Ihrem Koffer?« Sal, der zum ersten Mal das Wort ergriff, deutete mit seiner Gabel voller Nudeln auf Bos Aktenkoffer.
»Ja, ich wollte …«
»Lassen Sie mal sehen.« Sal schob Nudeln in den Mund und machte eine auffordernde Geste.
Fran erschien mit einem Salatteller, den sie vor Bo hinstellte. »Mama sagt, du sollst erst den Salat essen. Anschließend gibt es überbackene Spagetti mit scharfer Salami.« Mit einem freundlichen Lächeln reichte sie ihm ein Rotweinglas. »Das schmeckt dir sicher.«
»Ganz bestimmt. Danke.«
»Hol deinen Papa her«, wies Sal Fran an, während er Bos Glas mit Wein aus seiner Flasche füllte. »Wir schauen uns gerade die Pergola an.«
»Sobald er kurz Zeit hat. Brauchst du sonst noch etwas, Bo?«
»Ich denke, ich bin versorgt.«
Während Sal Platz auf dem Tisch machte, holte Bo die Zeichnungen heraus. »Das ist die Vorder- und das die Seitenansicht. Und hier sehen
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