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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Angelegenheit mit Humor zu nehmen und die Tragödie mit der Zeit von ihrer witzigen Seite zu sehen: ›Ja, wir lieben diese Arbeitsfläche. Wir haben sie, seit Sarah die alte angezündet hat.‹ Wenn nicht, sind sie in zwei Jahren geschieden. Wie denkst du eigentlich über das Thema Scheidung, O’Donnell?«
    »Habe ich mir noch nie überlegt. Meine Frau erlaubt es nicht.« Er ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder.
    Kichernd übernahm Reena das Steuer. »In dieser Hinsicht ist sie offenbar genauso streng wie meine Familie. Das hat etwas mit dem katholischen Glauben und Familienwerten zu tun. Einige Leute in meiner Verwandtschaft haben ziemliche Ehekrisen hinter sich, aber bis jetzt haben sie sich immer wieder versöhnt. Mir macht das ein wenig Angst vor der Entscheidung, mich auf eine Ehe einzulassen. Denn sie könnte im wahrsten Sinne des Wortes endgültig sein.«
    »Du möchtest wohl endlich unter die Haube kommen? Der Tischler?«
    »Nein, tja, ja, es ist der Tischler, aber von Hochzeit ist bei uns noch nicht die Rede. Das war nur ganz allgemein gesprochen.« Sie zögerte. Doch ein Partner war schließlich so etwas wie ein Familienmitglied. »Meine Schwester Bella hat mir erzählt, dass ihr Mann sie betrügt. Und zwar offenbar schon seit Jahren. Doch inzwischen reibt er es ihr auch noch unter die Nase.«
    »Muss hart für sie sein.«
    »Bist du jemals fremdgegangen?«
    »Nein. Meine Frau erlaubt es nicht.«
    »So ein Miststück.« Reena seufzte auf. »Ich weiß nicht, was ich Bella raten soll. Erstens finde ich es überraschend, dass sie es nicht überall herumerzählt, sondern es jahrelang für sich behalten hat.«
    »Vermutlich ist es ihr peinlich.«
    »Eigentlich liebt unsere Familie peinliche Themen. Und außerdem geht Bella zur Therapeutin – noch eine Überraschung. Mir hat das wieder vor Augen geführt, wie viel Sprengstoff in einer Ehe steckt. Und zwar so, dass es ans Eingemachte geht. Vom Ehebruch bis zum Küchenbrand. Langweilig wird es offenbar nie.«
    O’Donnell drehte sich um und sah sie an. »Du meinst es offenbar ernst mit diesem Typen.«
    Reena wollte schon eine ausweichende Antwort geben, zuckte dann aber die Achseln. »Scheint wohl so zu sein. Allerdings kriege ich feuchte Hände, wenn ich länger darüber nachdenke. Und deshalb werde ich mich jetzt mit einem anderen Thema befassen, zum Beispiel mit der Frage, warum mein Brandstifter sich seit dem Feuer in der Schule nicht mehr gemeldet hat.«
    »Du denkst also, es ist noch nicht ausgestanden?«
    »Auf gar keinen Fall. Ich überlege nur, wie lange er mich warten lassen wird. Stört es dich, wenn wir einen kleinen Umweg machen? Ich muss noch etwas erledigen.«
    »Du bist die Fahrerin.«
     
    Vince’ Anwaltskanzlei lag in der Innenstadt, und er hatte von seinem Büro aus einen schönen Blick auf den Hafen. Obwohl Reena erst einmal dort gewesen war, konnte sie sich noch gut daran erinnern.
    Sie fragte sich, ob seine Assistentin, eine ausgesprochen gut aussehende Brünette, wohl die Frau war, mit der er Bella betrog.
    Der elegante Warteraum war in neutralen Farbtönen mit pflaumenblauen Akzenten gehalten und sehr modern eingerichtet. Allerdings musste Reena sich nicht lange gedulden, sondern wurde rasch in Vince’ geräumiges Büro mit den großen Fenstern geführt, an dessen Wänden grellfarbene Gemälde prangten.
    Zur Begrüßung küsste er sie auf beide Wangen. Auf dem Couchtisch in der Sitzecke standen bereits eisgekühlte Cola und eine Platte mit Käsewürfeln und Crackern bereit.
    »Was für eine Überraschung. Was führt dich zu mir? Brauchst du etwa einen Anwalt?«
    »Nein. Und ich möchte dich auch nicht lange aufhalten. Es lohnt sich nicht, dass ich mich setze, vielen Dank.«
    Als er charmant lächelte, wirkte er sehr attraktiv und weltmännisch. »Gönn dir doch einen Moment, das kann sich die Stadt leisten. Wir haben so selten Gelegenheit zu einem Gespräch unter vier Augen.«
    »Da hast du vermutlich recht. Bei Familienfeiern lässt du dich ja nicht allzu oft blicken.«
    Er verzog reumütig das Gesicht. »Berufliche Verpflichtungen.«
    »Und natürlich die Frauen, mit denen du dich triffst. Du betrügst Bella, Vince, und das ist ein Problem zwischen euch beiden.«
    »Wie bitte?« Sein charmantes Lächeln verflog schlagartig.
    »Doch seit du beschlossen hast, es ihr unter die Nase zu reiben, geht es auch mich etwas an. Wenn du Lust auf
einen Seitensprung hast, meinetwegen. Brich dein Eheversprechen, so oft du willst. Aber hör auf,

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