Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
den Kopf. »Wenn man auf maßgefertigte Schränke und eine Arbeitsplatte aus Massivholz Wert legt, kann sich diese Summe locker
verdoppeln. Einfach lächerlich.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich könnte mich immer noch darüber aufregen.«
»Sicher ist es ärgerlich für Sie, Mrs Greene, sich mit einer abgewohnten, veralteten Küche herumplagen zu müssen, während das restliche Haus schon nach Ihren Wünschen eingerichtet ist. Wirklich störend.«
»Aber jetzt wird sie ja modernisiert«, wandte Sam ein und legte den Arm um Sarah. »Wir hatten Glück im Unglück, denn die Versicherung wird das meiste übernehmen. Wenn man allerdings bedenkt, dass Sarah sich dabei verletzt hat …« Als er vorsichtig ihre verbrannte Hand nahm und den Verband küsste, brach sie wieder in Tränen aus.
»Komm schon, Kleines. Es ist doch kein Weltuntergang. Du brauchst nicht zu weinen. Tut es noch weh?«
»Wenn Sie den Zwischenfall nicht bei der Versicherung melden, Sarah«, sagte Reena leise, »haben Sie es ausgestanden. Wir können die Sache fallen lassen. Allerdings nur, wenn Sie auf eine Meldung bei der Versicherung verzichten. Denn sonst wäre es Versicherungsbetrug und Brandstiftung. Und das ist eine Straftat.«
»Wovon reden Sie?«, fragte Sam entrüstet. »Was zum Teufel soll das? Betrug? Brandstiftung? Springen Sie immer so mit Verletzten und Unfallopfern um?«
»Wir versuchen nur, Ihrer Frau einiges zu ersparen«, entgegnete O’Donnell. »Beziehungsweise Ihnen beiden. Wir haben nämlich Grund zu der Vermutung, dass das Feuer nicht auf die von Ihnen geschilderte Weise ausgebrochen ist, Mrs Greene. Und wenn Sie den nächsten Schritt unternehmen und sich an Ihre Versicherungsgesellschaft wenden, können wir nichts mehr für Sie tun.«
»Ich möchte, dass Sie jetzt gehen. Meine Frau hat Schmerzen. Und Sie sitzen hier und behaupten, sie hätte es absichtlich getan. Sie müssen verrückt sein.«
»Es war keine Absicht.«
»Natürlich nicht, Schatz.« Er hatte es immer noch nicht begriffen, als Einziger.
»Ich wollte nur eine neue Küche.«
Reena zog ein Papiertaschentücher aus der Tasche und reichte sie ihr. »Also haben Sie das Feuer gelegt.«
»Hat sie nicht.«
»Ich war sauer«, fiel Mrs Greene ihrem Mann ins Wort, der sie verdattert anstarrte. »Ich war einfach so wütend auf dich, Sam. Es hat mich angekotzt, in dieser Küche kochen und Gäste bewirten zu müssen. Aber du hast immer nur gesagt, wir hätten jetzt das Geld nicht dafür und müssten sparen. Außerdem hättest du es satt, ständig die Handwerker im Haus zu haben.«
»O mein Gott, Sarah.«
»Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm wird. Es tut mir so leid. Und nachdem es passiert war und immer heftiger brannte, habe ich entsetzliche Angst bekommen und bin in Panik geraten.« Sie drehte sich zu Reena um. »Eigentlich wollte ich nur die Vorhänge und einen Teil der Arbeitsfläche anzünden, aber es hat sich so schnell ausgebreitet. Ich war völlig konfus. Und als ich zum zweiten Mal die Pfanne nahm, die ich auf die Anrichte gestellt hatte, war sie so heiß, dass ich mir die Hände verbrannte. Ich befürchtete schon, das ganze Haus könnte abbrennen. Also habe ich die Flucht ergriffen und bin nach nebenan gelaufen. Ich hatte solche Angst. Es tut mir schrecklich leid.«
»Sarah, du hättest dich umbringen können. Du hättest … Und das alles nur wegen einer neuen Küche?« Er zog sie an sich, und sie lag schluchzend in seinen Armen. Über ihren Kopf hinweg sah Sam Reena an. »Wir werden es nicht bei der Versicherung melden. Sie müssen sie doch nicht anzeigen, oder?«
»Es ist Ihr Haus, Mr Greene.« O’Donnell stand auf. »Solange
kein Betrugsversuch stattfindet, liegt auch keine Straftat vor.«
»Sarah, manchmal kommen Menschen auf dumme Gedanken.« Reena tätschelte ihr die Schulter. »Aber Feuer ist sehr gefährlich, und Sie sollten es nicht noch einmal darauf ankommen lassen.« Sie zog eine Visitenkarte aus der Tasche und legte sie auf den Couchtisch. »Wenn Sie Fragen haben oder noch einmal darüber reden wollen, können Sie mich anrufen. Äh, eigentlich geht es mich ja nichts an, aber ich wüsste jemanden, der Ihnen, was die Reparaturen angeht, ein günstigeres Angebot machen kann.«
»Menschen«, brummte O’Donnell auf dem Weg zum Auto. »Ich habe mich ein bisschen so gefühlt, als würde ich einen Welpen mit einem Stock anstupsen.«
Reena warf einen Blick zurück zum Haus. »Sie müssen es schaffen, die
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