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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kunststücken und dem angeforderten Bluttest tut mir leid.«
    »Ich lasse gleich morgen einen machen.«
    Sie tätschelte seinen Arm. »Du bist wirklich kein Spielverderber, Goodnight.«
    »Ich weiß, aber habe ich bestanden?«
    Als sie ihm einen Blick zuwarf, stellte sie fest, dass er es ernst meinte. »Ich würde sagen, dass du sie alle im Sturm erobert hast. Aber für Bellas Verhalten beim Abendessen muss ich mich trotzdem entschuldigen.«
    »So schlimm war es nun auch wieder nicht.«
    »Es war unhöflich und absolut unangebracht. Doch sie hat es nicht persönlich gemeint. Sie hatte sich über etwas geärgert, das gar nichts mit dir zu tun hatte, und macht zurzeit eine schwierige Phase durch. Bis heute Abend wusste ich gar nichts davon.«
    »Es war kein Weltuntergang.«
    »Jetzt wird meine Mutter keine Ruhe geben, bis sie ihre Pergola hat.«
    »Wird dein Vater mich einen Kopf kürzer machen, wenn er mein Angebot kriegt?«
    »Hängt von dem Angebot ab.« Sie hakte ihn unter. »Weißt du, dass ich als Jugendliche immer davon geträumt habe, an einem lauen Sommerabend Arm in Arm mit einem Typen nach Hause zu gehen, der angeblich total auf mich steht?«
    »Da ich sicher nicht der Erste bin, der diesen Traum wahr werden lässt, muss ich zumindest dafür sorgen, dass du den Abend in ewiger Erinnerung behältst.«
    »Du bist der Erste.«
    »Ich glaube dir kein Wort.«
    »Nein, damals als …« Sie hielt inne. »Wie viele meiner dunklen Geheimnisse soll ich dir denn noch offenbaren?«
    »Alle. Wann war damals?«
    »Als ich elf war. Ich war absolut überzeugt davon, dass sich alles von selbst regeln würde, wenn ich erst einmal ein Teenager wäre. Mein Körper, mein Umgang mit anderen Menschen und Jungs, Jungs, Jungs. Doch irgendwann war es dann so weit, und nichts ergab sich von allein. Zum Teil liegt das wahrscheinlich an der Nacht, in der es im Sirico brannte.«
    »Davon habe ich gehört. Im Viertel wird immer noch darüber geredet. Irgendein Kerl hatte eine Wut auf deinen Vater und wollte euch deshalb das Haus über dem Kopf anzünden.«
    »Das ist die gekürzte Version. In diesem Sommer hat sich für mich vieles verändert. Ich habe gebüffelt. Ich bin John – John Minger war der für unseren Fall zuständige Brandinspektor – auf die Nerven gegangen, und ich habe mich an der Feuerwache herumgedrückt. Als ich in die Oberstufe kam, war ich eine richtige Streberin.«
    »Das kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Aber es war so. Ich war fleißig, sportlich, brav und schüchtern, wenn es um Jungs ging. Sie mochten mich als Laborpartnerin, in der Lerngruppe und als Seelentrösterin, aber zum Jahresabschlussball gingen sie mit einer anderen. Während der High School gehörte ich immer zu den Klassenbesten und habe als Dritte meines Jahrgangs meinen Abschluss gemacht. Doch die Verabredungen, die ich in dieser Zeit hatte, konnte ich an einer Hand abzählen. Ich war ja so einsam.«
    Mit einem theatralischen Seufzer schlug sie die Hand vors Herz. »Ich schwärmte für die Jungen, die sich von mir Chemienachhilfe geben ließen oder mir von den Problemen mit ihren Freundinnen erzählten. Wie gerne wäre
ich eines der Mädchen gewesen, die wussten, wie man sich bewegt, redet, flirtet und vier Jungs gleichzeitig um den Finger wickelt. Ich habe sie mir genau angesehen, denn ich war eine gute Beobachterin und hatte ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Ich habe ihr Verhalten studiert, mir alles genau gemerkt und dann allein in meinem Zimmer geübt. Aber ich hatte nie den Mut, es in der Öffentlichkeit auszuprobieren. Bis zu diesem Abend mit Josh, an dem du mich zum ersten Mal gesehen hast. Damals habe ich es endlich einmal geschafft.«
    »Offenbar ist ihm aufgefallen, was die anderen nicht bemerkt hatten.«
    »Das ist aber ein nettes Kompliment.«
    »Das weiß ich deshalb, weil es mir genauso ging.«
    Ganz automatisch steuerten sie auf sein Haus zu. »Nach Joshs Tod hat etwas in mir zugemacht, wenigstens für eine Weile.« Nachdem Bo die Tür aufgeschlossen hatte, trat sie ein. »Ich wollte keine Beziehung mehr. Das Feuer hätte meiner Familie beinahe den Besitz und ihre Tradition geraubt. Und nun hatte es dem ersten Jungen, der mich je berührt hatte, das Leben genommen. Danach war für mich Schluss. Monatelang habe ich nur noch gebüffelt und gearbeitet. Wenn ich Lust dazu hatte, habe ich einen Typen aufgerissen, mich ein bisschen amüsiert, Spaß mit ihm gehabt, und ihn dann fallen lassen.«
    Auf dem Weg ins Wohnzimmer fragte sie

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