Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
wieder ausgepackt«, berichtete Reena. »Man glaubt, sie fährt auf eine Safari, anstatt ein paar Tage am Strand zu verbringen.«
»Ich habe noch nie eine Frau kennengelernt, die nicht doppelt so viel einpackt, wie sie wirklich braucht.«
»Jetzt kennst du eine.«
Grinsend biss Hugh in seinen Hamburger. »Tja, das werden wir ja sehen, wenn du da bist. Hast du die Wegbeschreibung auch wirklich verstanden? Ich kann auch bis morgen Abend warten, wenn du Angst hast, dich zu verfahren.«
»Ich denke, das schaffen wir schon. Schade, dass ich nicht früher wegkomme, aber Gina muss bis morgen Nachmittag arbeiten. Dann machen wir drei uns auf den Weg. Um Mitternacht sollten wir da sein.«
»Ich lasse das Licht an. So klappt das schon. Dann habe ich wenigstens noch Zeit, alles vorzubereiten. Das Haus ist in diesem Jahr nämlich kaum benutzt worden. Außerdem kaufe ich etwas Essbares ein. Ich habe gehört, dass du kochen kannst.«
»Ich wurde mit der Bratpfanne in einer Hand und einer Knolle Knoblauch in der anderen geboren.« Außerdem kochte Reena gern und hatte Spaß daran, sich in der Küche zu schaffen zu machen und neue Rezepte auszuprobieren.
»Wenn du ein paar Krustentiere besorgst, mache ich uns gegrillte Scampi.«
»Klingt prima. Die Fahrt dürfte mitten in der Woche und so spät am Abend nicht zu lange dauern. Wenn du erst mal in North Carolina bist, ist der Berufsverkehr sicher vorbei.« Er sah auf die Uhr. »Ich denke, ich bin gegen zwei Uhr morgens in Hatteras – wenn ich es überhaupt schaffe mich loszueisen.«
Hugh zog das Portemonnaie aus der Gesäßtasche und legte einige Geldscheine auf den Tisch. »In der Hütte gibt es kein Telefon, aber du kannst den Supermarkt in Frisco anrufen. Die richten es mir aus.«
»Das hast du mir bereits erklärt, Daddy. Mach dir keine Sorgen um uns.«
»Okay.« Hugh stand auf und bückte sich, um sie zu küssen. »Fahr vorsichtig.«
»Du auch. Dann also bis morgen Nacht.«
Ein Kinderspiel. Einfach lachhaft. In dieser Dreckseinöde ist kein Mensch auf der Straße.
Take me home, country roads …
Tolle Nacht, viele Sterne, aber kein Mond. Gerade dunkel und einsam genug. Vor sieben Kilometern habe ich ihn überholt, also wird er gleich auftauchen. Jetzt nur noch ein Plätzchen aussuchen und loslegen.
Erst am Straßenrand anhalten, dann die Motorhaube auf. Ich könnte auch ein Warndreieck aufstellen, um auf Nummer sicher zu gehen. Aber da hält vielleicht irgendein anderer Idiot.
Heute Nacht ist nur Zeit für einen.
Den Typen, auf den es ankommt.
Bestimmt hält er an. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Gutmenschen und Samariter tun das immer. Er wäre nicht der Erste, den ich auf diese Weise umlege. Und bestimmt nicht der Letzte.
Das Auto ist eine alte Rostlaube. Der Kuhbauer, dem ich es geklaut habe, heult jetzt vermutlich in sein Bier. Die Taschenlampe ist auch parat. Und die .38er.
An die Motorhaube lehnen und ein Liedchen pfeifen. Und dazu eine Zigarette, um die Zeit totzuschlagen. Gleich kommt er.
Da sind Scheinwerfer. Hilflos aussehen, einen Schritt nach vorne treten und die Hand heben. Wenn er es nicht ist, winke ich den Wagen einfach weiter. Nein danke, schon erledigt, sagst du. Habe die Kiste gerade wieder in Gang gekriegt. Danke fürs Anhalten.
Aber er ist es. Wunderbar. Ein großer Mann in seinem großen blauen Bronco. Und – so vorhersehbar wie der Sonnenaufgang – er hält tatsächlich, um einem bedauernswerten Zeitgenossen zu helfen.
Marschiere direkt zur Tür. Besser, wenn er nicht aussteigt.
»Hallo!« Ein breites, erleichtertes Lächeln. Blende ihn mit der Taschenlampe. »Mann, bin ich froh, Sie zu sehen.«
Hugh hielt gegen den grellen Schein der Taschenlampe schützend die Hand vor Augen. »Haben Sie Probleme?«
»Jetzt nicht mehr.« Und die Kanone hoch und zweimal ins Gesicht geschossen.
Sein Körper zuckt wie eine Marionette. Nicht einmal seine Mutter würde dieses Gesicht wiedererkennen. Zeit für die Handschuhe, damit ich den Mistkerl losschnallen und rüberschubsen kann. Jetzt muss ich dieses Auto mit dem praktischen Allradantrieb nur noch ein Stück in den Wald fahren. Aber nicht zu weit. Schließlich soll er bald gefunden werden.
Dann in einen Reifen stechen, damit es aussieht, als hätte er eine Panne gehabt und wäre zufällig an den Falschen geraten.
Anschließend zurück, um den Benzinkanister zu holen.
So, nun brauchen wir nur noch die Brieftasche und die Armbanduhr.
O nein! Der arme Teufel wurde auf
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