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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erzählen Sie mir Ihre Version der Geschichte, während Ihr Freund meinem Partner seine erklärt. Und wehe, wenn Sie noch einmal erwähnen, dass er angefangen hat.«
     
    »Eine Frau«, seufzte Smithy, als sie wieder abfuhren. »Immer geht es um eine Frau.«
    »Hey, du kannst mein Geschlecht nicht für die Dummheit der Männer verantwortlich machen.«
    Er sah sie aus weit aufgerissenen Augen an. »Du bist eine Frau, Hale?«
    »Warum gerate ich nur immer wieder an Witzbolde?«
    »Du hast das prima gemacht und dich wacker geschlagen. Außerdem hast du gute Reflexe und bist nicht in die Luft gegangen, als er dir eine verpassen wollte.«
    »Wenn er getroffen hätte, wäre ich vielleicht nicht so ruhig geblieben.« Zufrieden mit sich und dem erledigten Auftrag, lehnte sich Reena zurück. »Du zahlst die Donuts.«
Als Reena vom Dienst nach Hause kam, war niemand da. Am Kühlschrank hing eine Nachricht in Ginas großer, geschwungener Handschrift neben einem Foto ihrer ziemlich beleibten Tante Opal, deren Anblick bei Fressattacken abschreckend wirken sollte:
     
    Bin mit Steve im Club Dread, falls du nachkommen willst. Hugh schaut vielleicht auch vorbei. Küsschen, G.
     
    Reena stand in der Küche und überlegte, ob sie hingehen und was sie anziehen sollte. Doch dann schüttelte sie den Kopf. Sie hatte keine Lust auf ein lautes Lokal.
    Sie wollte nur noch die Uniform ausziehen, sich aufs Sofa legen und ein wenig büffeln. John hatte ihr alte Fallakten gegeben, die sie durcharbeiten sollte, um festzustellen, ob es sich um einen Unglücksfall oder Brandstiftung handelte; anschließend sollte sie die Vorgehensweise und die Motive ergründen.
    Wenn sie ins Branddezernat versetzt wurde, würde sich diese Mühe bezahlt machen.
    Als sie ins Schlafzimmer ging, blieb ihr Blick an ihrem Spiegelbild hängen, und sie blieb stehen, um sich anzusehen.
    Obwohl sie in Uniform vermutlich nicht sehr weiblich wirkte, gefiel ihr die Ausstrahlung, die sie darin vermittelte: Autorität und Selbstvertrauen. Allerdings hatte der Zwischenfall auf der Straße ihr einen Schreck eingejagt, denn ihr war klar geworden, wie leicht man im Dienst verletzt werden konnte, und sei es nur durch einen Fausthieb im Gesicht.
    Aber sie hatte die Situation gemeistert, und Smithys Lob bedeutete ihr sehr viel.
    Reena fühlte sich zwar mit ihren Büchern und Akten an einem Schreibtisch wohler, doch sie kam auch auf
der Straße zurecht. Zumindest lernte sie es allmählich.
    Reena nahm die Mütze ab und legte sie auf die Kommode. Die Waffe deponierte sie daneben, öffnete dann ihr Uniformhemd und musterte missbilligend den praktischen weißen Baumwoll-BH.
    Spontan beschloss sie, wieder einmal einkaufen zu gehen. Und zwar aufregende Unterwäsche. Schließlich waren BH und Höschen eines weiblichen Polizeibeamten keinen Vorschriften unterworfen. Allein das Wissen, dass sie unter der Uniform etwas Hübsches und Weibliches trug, würde eine aufmunternde Wirkung haben.
    Nachdem der Entschluss gefasst war, ließ Reena sich ein Schaumbad ein, zündete ein paar Kerzen an und füllte ein Glas mit Wein.
    Dann aalte sie sich mit einem Fachbuch über Brandentstehung in der Badewanne.
    Als das Telefon läutete, wartete sie darauf, dass der Anrufbeantworter ansprang.
    Mit halbem Ohr hörte sie zu, wie Ginas temperamentvolle Stimme den Anrufer aufforderte, eine Nachricht zu hinterlassen. Als eine Männerstimme zu hören war, fuhr sie jedoch hoch, dass das Wasser in alle Richtungen spritzte.
    »Hallo, du Schlampe. Ganz allein? Vielleicht komme ich dich ja besuchen. Ist schon eine Weile her. Ich wette, dass du mich vermisst hast.«
    Die Kerzen verloschen in einem Wasserschwall, als Reena aufsprang. Nackt und tropfnass eilte sie zu ihrer Waffe hinüber, riss sie aus dem Halfter, schlüpfte rasch in einen Morgenmantel und lief zur Tür, um die Schlösser zu überprüfen.
    »Sicher ein schlechter Scherz«, sagte sie laut, um sich durch den Klang ihrer eigenen Stimme zu beruhigen. »Bestimmt nur irgendein Vollidiot.«
    Dennoch spähte sie aus dem Fenster hinaus auf die Straße.
    Danach spielte sie die Nachricht noch zweimal ab. Sie erkannte die Stimme nicht. Das Telefon blieb den Rest des Abends stumm.
     
    Reena und Hugh schafften es weder zum Baseball noch am Freitag ins Freilichtkino, da ihre Dienstpläne beim besten Willen nicht miteinander zu vereinbaren waren. Ein schneller Hamburger in einem Lokal unweit der Feuerwache musste also genügen.
    »Gina hat schon dreimal gepackt und

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